Schon aufgefallen?Was hinter mysteriösen 1-Cent-Beträgen auf Aldi-Kassenbons steckt

Wechselgeld liegt auf einem Kassenbon

Auf Aldi-Kassenbons kann man manchmal einen komischen 1-Cent-Betrag entdecken. Das Symbolfoto entstand in einer Berliner Metzgerei.

von Sebastian Oldenborg (so)

Köln – Viele Menschen schauen sich ihren Kassenbon nach dem Einkauf nicht genauer an – wenn überhaupt. Dabei lässt sich so nicht nur überprüfen, ob alle Produkte auch korrekt verbucht wurden, sondern auch so manche kuriose Entdeckung machen. Ist Ihnen schon mal der 1-Cent-Betrag auf Aldi-Kassenzetteln aufgefallen?

  • Aldi-Kassenbons weisen Posten für 1 Cent aus
  • 1-Cent-Betrag auf Kassenzetteln hat ernsten Hintergrund
  • Plastikmüll gigantisches Problem auf der Erde

Dem Kölner Moderator Gavin Karlmeier ist genau das passiert. Er hat kürzlich auf Twitter das Foto eines Aldi-Kassenbons geteilt. Dazu schrieb er: „Bei Aldi kann man jetzt Geld im Gegenwert 1:1 kaufen.“

Damit bezog er sich auf einen Posten des Kassenzettels. Zwischen Kiwis und Chili-Mix hatte sich das Produkt „1 Cent“ geschlichen. Preis: 1 Cent…

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Aldi: Das steckt hinter 1-Cent-Beträgen auf dem Kassenbon

Doch was hat es mit dem mysteriösen Betrag auf dem Aldi-Kassenbon auf sich?

Aldi bestätigt EXPRESS, dass es sich bei dem Cent-Betrag um den symbolischen Preis handele, den das Unternehmen seit 2019 für die Plastiktüten aus der Obst- und Gemüseabteilung verlangt.

Eine Sprecherin des Discounters Aldi erklärt auf Nachfrage, dass man die Kunden damit für den Umweltschutz sensibilisieren wolle. „Mit dem symbolischen Cent für die sogenannten Knotenbeutel und dem gleichzeitigen Angebot der wiederverwendbaren Mehrwegnetze bieten wir unseren Kunden die Möglichkeit, sich bewusst für die Mehrweg-Alternative zu entscheiden und damit ihren Plastikverbrauch zu reduzieren.“

Ziel sei es, bis 2025 das Verpackungsgewicht der Eigenmarken um 30 Prozent zu reduzieren. Bis 2022 sollen zudem alle Produktverpackungen recyclingfähig sein.

Auf deiner Webseite erklärt Aldi Süd zudem das Ziel, dass 40 Prozent des Obstes und Gemüses unverpackt sein sollen.

Plastikmüll großes Problem für Mensch, Tier und Umwelt

Der Hintergrund ist klar: Plastikmüll ist ein gigantisches Problem auf der Erde. Plastik verschmutzt die Natur und die Meere und ist damit eine große Gefahr für Mensch, Tier und die empfindlichen Meeresböden.

Nicht nur Fische verwechseln den Müll mit Nahrung, fressen ihn und verenden qualvoll. So hätten nach Regierungsangaben 94 Prozent der an den Stränden der deutschen Nordsee tot aufgefundenen Eissturmvögel Kunststoffe im Magen. 97 Prozent der Nester von Basstölpeln auf Helgoland enthielten demnach Kunststoffe.

Und auch wir Menschen nehmen über unsere Nahrung somit immer mehr Plastik zu uns.

Nach Angaben der Umweltschutzorganisation WWF gehen Schätzungen davon aus, dass pro Jahr bis zu 12,7 Millionen Tonnen Plastik in den Weltmeeren landen. Das entspräche einer Lastwagenladung pro Minute. Forscher warnen davor, dass bald schon mehr Plastikmüll im Meer schwimmen könnte als Fische.

Höchste Zeit und Grund genug also dem Plastik im Alltag den Kampf anzusagen – wie es nun schon seit längerer Zeit auch die deutschen Supermärkte und Discounter tun.