Gut zu wissenBier und Nickerchen: Was ist in der Pause erlaubt?
Copyright: dpa Lizenz
Mit den Kollegen auf die Pause anstoßen? Nur mit alkoholfreiem Bier erlaubt!
ANZEIGE
ANZEIGE
Köln – Die Mittagspause gehört nur uns. Hier hat der Chef nichts zu sagen, wir dürfen tun, was immer wir wollen. Stimmt das? Was in der Halbzeitpause des Tages erlaubt ist und was nicht – hier ein Überblick.
Wie lang darf ich weg?
Laut Gesetz müssen Menschen, die sechs bis neun Stunden arbeiten, 30 Minuten Pause machen. Wer länger als neun Stunden arbeitet, hat 45 Minuten verdient (§ 4, Arbeitszeitgesetz). Das ist das Minimum – alles Weitere kann verhandelt werden. Als Mittagspause gilt übrigens nur Zeit, in der nichts für den Arbeitgeber getan wird. Wer vor dem Computer isst und dabei weiterarbeitet, macht keine Pause.
Generell darf man in der Pause machen, was man will. Nur unter bestimmten Umständen kann ein Chef bestimmen, dass sich seine Mitarbeiter in der Pause nicht vom Betriebsgelände entfernen. Wer mittags schnell ins Fitness-Studio oder zum Yoga gehen will, darf das tun – vorausgesetzt, die ausgehandelte Pause ist lang genug. In vielen Städten gibt es mittlerweile Studios, die spezielle Kurse für die Mittagspause anbieten. Ein aktueller Trend: Einstündige Tanz-Partys namens „Lunch Beat“ – Disco für die Mittagspause.
Kurz hinlegen – geht das?
Studien belegen: Wer im Mittagstief (meist zwischen 13 und 15 Uhr) kurz schläft, ist danach konzentrierter und leistungsfähiger. Deshalb ist Power Napping in der Pause erlaubt – sofern es denn möglich ist. Einige Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern Ruheräume an, in kleinen Büros kann man oft auch mit einem bequemen Sessel und Ohrstöpseln abschalten.
Darf ich Alkohol trinken?
Nein. Alkoholische Getränke sind während der Arbeitszeit grundsätzlich verboten. Die einzige Ausnahme sind beispielsweise betriebliche Feiern, bei denen man mit einem Glas Sekt auf Kollegen anstößt. Auch wenn die Mittagspause zur freien Verfügung steht: Wird hier Bier oder Wein getrunken, wirkt sich das auf die weitere Arbeitszeit aus. Deshalb ist Alkohol tabu.
Privat im Internet surfen – ist das erlaubt?
Computer und Telefon gehören dem Unternehmen, sie dürfen deshalb streng genommen nur für berufliche Tätigkeiten genutzt werden – auch in der Mittagspause. Oft gibt es aber im Betrieb andere Absprachen, viele Chefs sehen darüber hinweg.
Bin ich in der Pause versichert?Auf dem Weg ins Restaurant oder die Kantine sind Arbeitnehmer über ihr Unternehmen versichert. Wenn allerdings im Restaurant etwas passiert, ist das kein Arbeitsunfall. Auch in der Kantine sind Mitarbeiter nicht über den Arbeitgeber versichert – das entschied im März das Sozialgericht Heilbronn. Und wer auf dem Weg ins Büro noch schnell einkaufen geht oder die ganze Pause zum Shoppen nutzt, sollte ebenfalls gut aufpassen: Hier gilt die Versicherung nicht.
Gibt es Anspruch auf eine Teeküche?
Bei Unternehmen mit mehr als zehn Mitarbeitern sollte es einen Raum geben, in dem die Pause verbracht werden kann. Der kann allerdings auch in einer Ecke im Büro untergebracht sein. Anspruch auf eine eingerichtete Teeküche gibt es aber nicht – der Arbeitgeber ist nicht verpflichtet, Mikrowelle oder Wasserkocher bereitzustellen.
Wie nutzen Sie die Mittagspause – und was würden Sie gern tun, können es aber nicht? Gibt es Aktivitäten, die in Ihrem Unternehmen tabu sind? Wir sind gespannt auf Ihre Antworten unter express.de/facebook.
Wenn Sie sehen wollen, wo die Mitarbeiter von RTL, EXPRESS und Co. ihre Pause verbringen – wir haben einen Blick in ihre Kantinen geworfen. Und so sollte keine Mittagspause enden: mit Brechdurchfall, Salmonellen oder anderen Katastrophen.