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dm hat Ärger„Billige Kopie“: Unternehmen macht Drogeriekette schwere Vorwürfe

Die Drogeriekette dm steht unter dem Verdacht, das Rucksackmodell eines kleinen Unternehmens kopiert zu haben.

dm steht im Verdacht, das Rucksackmodell eines kleinen Unternehmens kopiert zu haben. Unser Symbolfoto der Drogeriekette ist im Oktober 2017 entstanden.

Schlägt dm Profit aus den Designs junger Unternehmen, indem sie diese imitiert und deutlich billiger verkauft? Ein Kasseler Unternehmen wirft der Drogeriekette vor, ein beliebtes Rucksack-Modell kopiert zu haben.

Köln. Das Startup Mela produziert ökologische, fair und nachhaltig hergestellte Kleidung. Der Sitz der Firma ist im nordhessischen Kassel. Alle Produkte des jungen Unternehmens sind GOTS-zertifiziert und bestehen aus Bio-Baumwolle.

Besonders beliebt ist bei Kundinnen und Kunden der Rucksack mit dem Namen ‚Ansvar I‘, was auf Schwedisch ‚Verantwortung‘ heißt. Mehr als 30.000 Mal ist der Rucksack laut dem Unternehmen schon verkauft worden. Auf der Website von Mela ist das Modell für 99,90 Euro erhältlich. Doch was hat dm damit zu tun?

dm soll Rucksack-Modell von Mela kopiert haben

Diesen Rucksack soll die Drogeriekette dm nun nachproduziert haben – und für kleines Geld in den Filialen verkaufen. Am Dienstag (5. Oktober 2021) postete das Team von Mela ein Vergleichsfoto der beiden Rucksäcke in den sozialen Medien.

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Zu sehen ist auf dem Foto sowohl der nachhaltig hergestellte Rucksack von Mela, als auch das im Sortiment von dm erschienene Modell. Die beiden Produkte sehen sich tatsächlich zum Verwechseln ähnlich.

Das Team von Mela äußerte sich empört zu der Entdeckung. „Im Frühjahr dieses Jahres bekundete dm Interesse an Mela Produkten als Wiederverkäufer und bekam die Rucksäcke probeweise zugeschickt“, erklärt das Team. Fast sechs Monate später habe der Drogeriemarkt nun eine „unnachhaltige Kopie“ des Rucksacks herausgebracht.

Der Verkaufspreis des Rucksacks liegt bei der Drogerie bei 17,90 Euro. Damit liegt der dm-Rucksack laut Mela-Team noch unter dem Einkaufspreis des nachhaltig und fair produzierten Bio-Modells von Mela. 

Das Team von Mela zeigte sich empört. Gründer Henning Siedentropp richtete sich mit einem offenen Brief an den dm-Chef Christoph Werner. Im sozialen Netzwerk LinkedIn veröffentlichte er den Brief. „Nehmen Sie diese billige Kopie wieder vom Markt!“, forderte er vom dm-Boss.

Es gehe ihm nicht nur darum, dass dm das Produkt-Design kopiert habe. dm trage darüber hinaus aktiv dazu bei, Konsumenten zu täuschen.

Diese würden davon ausgehen, dass es sich bei dem Rucksack um ein fair und nachhaltig produziertes Produkt handelt. In Wahrheit sei der dm-Rucksack aber pure Billigware „made in China“.

Vorwürfe gegen dm: Promis beziehen Stellung

Auch viele bekannte Persönlichkeiten stellten sich auf die Seite des Kasseler Startups. „Das tut mir total leid. Ich bin momentan auf dem aktuellen Cover, möchte mich aber hiermit zu 100 Prozent hinter euch stellen“, schrieb etwa die Influencerin Louisa Dellert unter das Posting. Auch die Unternehmerin und Bloggerin Madeleine Alizadeh und das Model Marie Nasemann (GNTM) stellten sich auf die Seite des Startups.

Inzwischen hat auch die Drogeriekette dm auf die Vorwürfe reagiert. Auf EXPRESS.de-Anfrage schrieb dm-Geschäftsführer Sebastian Bayer: „Wir von dm Drogeriemarkt bedauern sehr, dass der Eindruck entstanden ist, unser Rucksack für Erwachsene der dm-Marke PUSBLU würde Ähnlichkeiten zu dem Artikel von Mela aufweisen. “

Rucksack-Modell bald nicht mehr bei dm erhältlich

„Um die Angelegenheit zu klären“, habe das Team von dm gleich mit dem Team von Mela gesprochen. Das Gespräch sei „sehr offen und konstruktiv“ verlaufen. „Wir haben Mela gegenüber unser Bedauern zum Ausdruck gebracht, dass das Design unseres Rucksacks eine Ähnlichkeit zum Mela Rucksack aufweist“, so Bayer weiter.

„Bei genauer Betrachtung“ ließen sich zwischen den beiden Rucksack-Modellen allerdings „zahlreiche relevante Unterschiede feststellen“. In Zukunft werde man trotzdem „mehr darauf achten“, dass Produkte von dm „als solche gut erkannt werden können“. 

Bei dem Rucksack handele es sich darüber hinaus um eine ‚Limited Edition‘. Abgesehen von wenigen Restexemplaren in einzelnen Filialen sei das Modell aktuell nicht mehr bei dm erhältlich.