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„Suche immer die Natur“Benno Fürmann über größte Leidenschaft

Normalerweise sieht man sein Gesicht auf Leinwand und Bildschirm - in der Dokureihe „Erlebnis Erde: Faszination Europa“ hört man jedoch nur seine Stimme. Schauspielstar Benno Fürmann vertonte spektakuläre Tierfilme und teilt im Interview seine Begeisterung und  seinen besonderen Zugang zur Natur.  (Bild: Thomas Koy)

Normalerweise sieht man sein Gesicht auf Leinwand und Bildschirm - in der Dokureihe „Erlebnis Erde: Faszination Europa“ hört man jedoch nur seine Stimme. Schauspielstar Benno Fürmann vertonte spektakuläre Tierfilme und teilt im Interview seine Begeisterung und seinen besonderen Zugang zur Natur. (Bild: Thomas Koy)

Der Film- und TV-Star Benno Fürmann ist bekennender Naturbursche und hat sogar ein Buch darüber geschrieben. Nun leiht er der ARD-Dokureihe „Erlebnis Erde: Faszination Europa“ (ab Montag, 8. September, 20.15 Uhr, Das Erste) seine Stimme. Haben viele von uns den Kontakt zur Natur längst verloren?

Vor zwei Jahren erschien sein Buch „Unter Bäumen: Die Natur, mein Leben und der ganze Rest“. Nun leiht Benno Fürmann der spektakulären Naturdoku-Reihe „Erlebnis Erde: Faszination Europa“ (ab Montag, 8. September, 20.15 Uhr, Das Erste) seine Stimme.

Der 53-Jährige meint es offenbar ernst mit der Nähe zu Lebensräumen ohne feste Wände. „Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal aus privaten Gründen in eine Großstadt gefahren bin“, erzählt er im Interview mit teleschau. „Wenn ich Zeit habe, suche ich immer die Natur.“

Mal nicht vor der Kamera aktiv, sondern nur mit dem Mikrofon spielend: Benno Fürmann vertonte als Sprecher sechs Folgen der spektakulären ARD-Naturdoku „Erlebnis Erde: Faszination Europa“. (Bild: lightandshwadow/WDR)

Mal nicht vor der Kamera aktiv, sondern nur mit dem Mikrofon spielend: Benno Fürmann vertonte als Sprecher sechs Folgen der spektakulären ARD-Naturdoku „Erlebnis Erde: Faszination Europa“. (Bild: lightandshwadow/WDR)

Die Liebe zu jener Natur und insbesondere zu den Bergen kam, als Fürmann Anfang 30 Jahre alt war. Damals drehte der gebürtige Westberliner zwei Filme, für die er das Bergsteigen erlernen musste: „Die Nibelungen“ und „Nordwand“. Seitdem macht er vorwiegend Urlaub in den Bergen.

„Ich mag das Alpine und gehe gerne in der Höhe. In diesem Jahr war ich auf dem Ortler, dem höchsten Berg Südtirols, eine meiner Lieblingsgegenden auf der Welt. Auch auf dem Piz Buin in Vorarlberg war ich in diesem Sommer. Die Berge haben mich sicherlich über die Zeit immer mehr in den Bann gezogen.“

„Irgendwann nahmen wir die Natur vorwiegend als Warenlager wahr“

In der neuen ARD-Dokureihe, bei der Fürmann als Sprecher fungiert, geht es vor allem um Tiere und Regionen unseres Kontinents, von denen viele wohl noch nichts wussten. Oder wussten Sie, dass sogar Leoparden in Europa leben?

Leoparden in freier europäischer Wildbahn - die gibt es! Der seltene persische Leopard lebt in den Höhen des Kaukasus, wo Europa auf Asien trifft. Die Tiere zu fotografieren, ist schwierig. Tierfilmer Christian Baumeister sind für seine Reihe „Erlebnis Erde: Faszination Europa“ dieser und andere Coups gelungen.   (Bild: WDR/Light & Shadow GmbH)

Leoparden in freier europäischer Wildbahn - die gibt es! Der seltene persische Leopard lebt in den Höhen des Kaukasus, wo Europa auf Asien trifft. Die Tiere zu fotografieren, ist schwierig. Tierfilmer Christian Baumeister sind für seine Reihe „Erlebnis Erde: Faszination Europa“ dieser und andere Coups gelungen. (Bild: WDR/Light & Shadow GmbH)

„Naturdokus sind der Blick durchs Schlüsselloch auf Dinge, an denen wir oft vorbeigehen“, wird Benno Fürmann im teleschau-Gespräch fast philosophisch. „Weil sie zu versteckt, unzugänglich oder kleinteilig sind.“ Doch haben die meisten Menschen den Bezug zur Natur nicht mittlerweile verloren?

Dazu Schauspielstar Fürmann („Babylon Berlin“): „Spätestens seit der Industrialisierung haben wir uns mehr und mehr von der Natur entfremdet. Wir lebten in Städten, die sich von der Natur abgegrenzt haben und arbeiteten in Jobs, die wenig mit Natur zu tun hatten. Irgendwann nahmen wir die Natur vorwiegend als Warenlager wahr, aus dem wir uns bedient haben. Es ist immer komisch, wenn sich etwas trennt, das eigentlich natürlich zusammengehört. Wir Menschen sind schließlich Teil dieses Planeten und seiner Natur - und nicht lebensfähig ohne sie.“ (tsch)