„Er klappt zusammen!“Schreck-Moment: Kandidat kollabiert auf „Biggest Loser“-Waage

Die Kandidaten Manni und Lukas (r.) in der Sat.1-Show „The Biggest Loser - Family Power Couples“.

Die Kandidaten Manni und Lukas (r.) in der Sat.1-Show „The Biggest Loser - Family Power Couples“.

Größte Ängste rausbrüllen, intime Geständnisse machen - in der dritten Woche drehte sich bei „The Biggest Loser - Family Power Couples“ (SAT.1) alles ums Thema Kommunikation. Bei einem Schwergewicht drehte sich allerdings noch mehr: zu wenig getrunken, Blutdruck im Keller - Kreislaufkollaps auf der Waage. 

Köln. Auch eine 23-fache Kick-Box-Weltmeisterin hat Ängste. Ihre größte brüllte Christine Theiss (41) in der Abenddämmerung über den Strand von Naxos: „Dass eines Tages mein Kind nicht mehr da ist!“ Die „Biggest Loser“-Campchefin legte ihre intime Beichte ab, um ihre Schützlinge zu motivieren, das Gleiche zu tun: sich ihren Ängsten und Sorgen zu stellen, statt sie nur zu verdrängen.

Theiss verblüffte jedenfalls nicht nur ihre Kandidaten: „Das war ein Moment, in dem dir die Luft wegbleibt“, meinte Melina (18) und Jessica (26) fand: „Das war extrem, dass sie eine so große Sorge mit uns teilt.“ Alle hatten Tränen in den Augen und machten sich dann - dem Theiss'schen Vorbild folgend - selbst Luft: „Ich will nicht mehr gemobbt werden!“, „Ich habe Angst, Familie und Freunde zu verlieren!“, „Ich habe Angst vor Einsamkeit!“

„The Biggest Loser“: Panikattacken unter dem Buddelbalken

Bei der Wochen-Challenge - dem Sieger winkten 1,5 Bonuskilogramm - mussten Elternteil und Kind parallel je einen Parcours bewältigen. Aber der eine musste es mit verbundenen Augen tun und den Kommandos des Partners folgen - und da taten sich die kommunikationsunwilligen Wobke (18) und ihr Papa Dirk (47) eher schwer.

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Der Papa krabbelte blind munter darauf los und ignorierte die - ohnehin spärlichen - Kommandos der Tochter. Die wiederum diagnostizierte eine latente Rechtslinksschwäche: „Links! Nein, nicht das, das andere Links!“ Coach Ramin Abtin ("Das war das Witzigste, was ich bei „Biggest Loser“ je sah") schwankte zwischen Schadenfreude und Entsetzen: „Zum Glück musst du ihm nicht sagen, wie man eine Bombe entschärft: 'Schneid den blauen Draht durch! Ne, den grünen, nein, nimm rot'!“

Die Parcoursübung brachte witzige Momente, als etwa Wobke unter dem Buddelbalken festhing, aber auch Panikattacken an selber Stelle. Als Jessica und auch Andie (47) vor lauter Platzangst unter dem Balken zu scheitern schienen: „Ich dachte, mir springt das Herz aus der Brust.“ Shaliek (19) freute sich, dass ihm seine Mutter Andie die Führungsrolle überließ ("Dass sie mir vertraute, hat mich glücklich gemacht.") und Andrea (41) war von der coolen Performance ihres Sohnes Jan (15) beeindruckt: „Ich war sehr stolz.“

„The Biggest Loser“: Dreamteams und Sorgenkinder

Stolz - das sind die Camp-Coaches Christine Theiss und Ramin Abtin auch auf ihre Schützlinge. „Ihr seid auf einem sehr guten Weg“, attestierte die Chefin ihren Schützlingen. Manche sind weiter als andere. Beim frühmorgendlichen Boxtraining beeindruckten vor allem Natalja (Christine: „Die hat den größten Wumms von allen.“) und Andie und Shaliek. Ramin: „Die geben alles, die arbeiten. Die sind echt ein Dreamteam“. Andie schien auch top motiviert: „Was willst du mehr, als von zwei Weltmeistern trainiert zu werden? Das ist eine Riesenehre, mit Chrissi und Ramin zu arbeiten.“ Nicht so dolle dagegen: Dirk und Wobke. Ramin äußerte sich diplomatisch: „Ja, die haben sich auch bewegt. Ein bisschen.“

Aber es gab auch Sorgenkinder. Lucas (18) trank viel zu wenig, was der Körper mit Unwohlsein bestrafte. Deshalb konnte Lucas nicht so gut trainieren und machte sich Sorgen, dass er zu wenig abnimmt. Weshalb er noch weniger trank - ein Teufelskreis. Andrea setzte sich unter Druck, weil sie glaubte, nicht gut genug zu sein. Und Steffi (47) litt unter extremem Heimweh und hatte Tochter Malina gegenüber ein schlechtes Gewissen, weil sie fürchtete, diese zu enttäuschen. Viel Arbeit für die Psychologen in Christine und Ramin und vor allem auch für Mental-Coach Hassina Bahlol-Schröer.

„The Biggest Loser“ : Lucas klappte auf Waage zusammen

Ihre Mental-Übung zum Thema „wertschätzende Kommunikation“ - erst durften die Partner einander die Meinung sagen, dann sollten sie die Vorwürfe positiv umformulieren - brachte verborgene Konflikte und Missverständnisse bei den einzelnen Paaren zum Vorschein - und etliche berührende Tränen. Reinigende Wasser sozusagen.

Die Entwicklung bei den Kandidaten ist sichtbar - und sie stellten sie auch selbst fest. Dirk konstatierte: „Wir kotzen nicht mehr beim Sport. Also alle bis auf Lucas. Aber der kotzt ja schon vorher.“ Aber ein mulmiges Bauchgefühl hatten dann alle, als es auf die Waage ging. „Es fühlt sich an, wie der Weg zur Schlachtbank“, sagte Andrea ehrlich.

Lucas wurde der ganze Druck zu viel - er klappte vor der Waage zusammen. Während sich Vater Manni (55) sorgte ("Was tu ich meinem Kind an?"), leistete Camp-Doc Westerkamp erste Hilfe. „Der Kreislauf“, diagnostizierte er. Lucas trank zu wenig und frühstückte nichts, der Blutrdruck, so Christine Theiss, „rauschte in den Keller“ und der Kreislauf machte die Grätsche. Aber Westerkamp päppelte den latent panischen Youngster ("Ich hör nix mehr!") schnell wieder auf.

„The Biggest Loser“: Aus für die Ostfriesen Dirk und Wobke

Bestes Heilmittel für Lucas wurde das Wiege-Ergebnis: Er (minus 2,9 Kilogramm) und sein Vater, Camp-Senior Manni (minus 3,2 kg), zeitigten die besten Leistungen der Woche und nahmen nun schon insgesamt 30,1 Kilogramm ab. Zweitbeste waren Steffi und Malina, denen zu ihren real abgenommenen 3,6 Kilogramm als überlegene Challenge-Sieger noch 1,5 Bonuskilo gutgeschrieben wurden. Shaliek und Andie zogen mit 4,9 verlorenen Kilo ebenso souverän in die nächste Runde ein.

Die Pärchen Andrea und Jan sowie Natalja und Jessica kamen beide auf 1,79 Prozent Gewichtsverlust. Aber es kam zu keinem dramatischen Stechen, denn Dirk und Wobke waren mit 1,29 Prozent Gewichtsverlust deutlich schwächer. Als das Unvermeidliche - das Ausscheiden - klar war, brach Wobkes Mauer, die sie unterkühlt-cool um ihre Gefühlswelt baut ("Mir fällt es schwer, über Gefühle zu reden."), dann doch auf und sie weinte bittere Tränen.

Papa Dirk nahm es gefasst: „Es hat nicht gereicht. Ich freue mich auf zu Hause, aber man sieht sich ja noch mal wieder ...“ Nämlich im Finale. Das ist auch das Ziel von Andie, weshalb sie zum Ausscheiden der Ostfriesen sagte: „Traurig. Aber am Ende ist das hier ein Wettkampf.“ Und den will sie gewinnen! (tsch)