Schlagersängerin Michelle beendet bald ihre Karriere. Zum Abschluss geht sie noch einmal auf Tournee. Über die Zeit danach und ihre Beziehung zu Eric Philippi sprach sie im EXPRESS.de-Interview.
„Habe keine Angst“Michelle spricht über Liebes-Gerüchte mit ihrem Eric und Abschied aus Schlager-Szene

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Michelle zusammen mit ihrem Verlobten Eric Philippi bei der Schlagernacht des Jahres am 29. März 2025.
Eine der bekanntesten deutschen Schlagersängerinnen blickt auf ihr bevorstehendes Karriereende. Nach 33 Jahren im Musikbusiness verabschiedet sich Michelle (53) Anfang 2026 endgültig von der großen Showbühne.
Mit „Flutlicht“ hat die Künstlerin bereits ihr Abschiedsalbum veröffentlicht. Die dazugehörige Tournee wird die Schlager-Queen, die Deutschland 2001 mit „Wer Liebe lebt“ beim ESC in Kopenhagen vertrat, ein letztes Mal quer durch Deutschland führen.
Michelle: Keine Angst vor dem Schritt runter von der Show-Bühne
Am 5. Februar 2026 wird Michelle ihre Abschiedsshow in der Kölner Lanxess-Arena präsentieren. Die Fans können sich auf Klassiker wie „Idiot“ oder „Nicht verdient“ sowie auf ihre neuesten Singles wie „So oder so“ und „Falsch dich zu lieben“ freuen.
Michelle war auch immer eine Künstlerin, die durch ihr Privatleben für reichlich Schlagzeilen gesorgt hat. Aktuell wird behauptet, ihre Beziehung zum Musiker Eric Philippi (28) sei schon wieder beendet. Darüber und über den nahenden Karriere-Schlussstrich sprach Tanja Hewer, so ihr bürgerlicher Name, mit EXPRESS.de.
In acht Monaten ist das Kapitel Michelle beendet. Mit welchen Gefühlen blicken Sie darauf?
Michelle: Es ist wichtig, dass man bei sich bleibt. Für mich ist es immer das Schwierigste, auf der Bühne die passenden Worte zu finden, wenn mich Tausende anschauen. Ich bin auch niemand, der gerne auf Rote Teppiche geht, weil ich das scheue. Natürlich gehörte das Musik-Business viele Jahre zu meinem Leben dazu. Aber das Bühnenleben war nie mein Lebensmittelpunkt, das ist immer meine Familie gewesen. Daher habe ich auch keine Angst vor dem Schritt.
Schon mit 14 haben Sie in einer Schülerband gespielt. 40 Jahre Musikgeschäft sollen einfach so aufhören?
Michelle: Ich bin wahrscheinlich eine der wenigen in der Branche, die immer froh ist, wenn nach einem Konzert diese Stille einkehrt. Ich war nie der Mensch, der gerne im Mittelpunkt steht. Auf der Bühne zu stehen und die Energie des Publikums zu spüren, ist schön, aber genauso gerne bin ich wieder bei mir und bin sehr froh, wenn ich in meinem Bett liege. Mir fällt es nicht schwer, allein zu sein. Daher wird mir das nicht fehlen. Ich schätze und liebe mein Privatleben sehr. Mein Mittelpunkt ist mein Zuhause, mein Mittelpunkt bin ich und da brauche ich meine Stille.

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Michelle geht Anfang 2026 noch einmal auf große Abschieds-Tournee. Dann war es das mit ihrer Schlagerkarriere.
Gab es eigentlich einen besonderen Moment, der zum Entschluss geführt hat, nun aufzuhören?
Michelle: Es ist nichts Besonderes passiert, es war ein schleichender Prozess. Die Reiserei fällt mir immer schwerer. Über 100.000 Kilometer im Jahr auf der Autobahn zu verbringen, jedes Wochenende in anderen Hotels, den Koffer nie richtig ausgepackt. Da blieb so wenig Zeit zum Nachdenken und zum zur Ruhe kommen. Ich habe drei Kinder, habe sie allein erzogen. Das war immer ein Spagat zwischen Muttersein und den Erwartungen an die Künstlerin Michelle.
Was machen Sie nach der Karriere? Viele Kolleginnen und Kollegen moderieren Shows: Wäre das was für Sie?
Michelle: Danach werde ich erst mal aus dem Fahrwasser aussteigen. Ich habe viele Pläne und Herzensprojekte, die ich für mich umsetzen möchte. Wenn ich jetzt als Moderatorin anfangen würde, dann müsste ich ja wieder reisen und der Stress würde weitergehen. Ich habe beispielsweise eine Ausbildung als Heilerin gemacht, solche Dinge werde ich weiterverfolgen.

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2001 sang Michelle bei Eurovision Song Contest für Deutschland in Kopenhagen.
Über Ihr Privatleben wurde auch immer sehr stark in der Öffentlichkeit diskutiert. Ist auch das ein Grund, aus der Branche auszusteigen?
Michelle: Ich stehe zu meinem Leben, meiner Vergangenheit und sage, dass ich mich nicht mit einer reinen Weste auf die Bühne stelle. Kein Mensch hat eine reine Weste. Meine Songs sind ein Spiegelbild meines Lebens – mit allen Höhen und Tiefen, die dazugehören. Natürlich sind über mich viele Geschichten veröffentlicht worden, die gar nicht der Wahrheit entsprachen. Ich habe dann aber nie den Weg der Rechtfertigung gewählt und mich über falsche Storys beschwert. Das ist ein Stück Freiheit, das ich mir nehme. Ich wäre unglücklich, wenn ich mich verbiegen müsste, nur weil das welche von mir erwarten.
Passend dazu singen Sie selbst in einem Song: „Wir sind so schön kompliziert“…
Michelle: Man sollte Menschen mit allen Ecken und Kanten akzeptieren. Auch Beziehungen sind dafür da, dass man einander akzeptiert und respektiert, ohne dass einer sich komplett für den anderen verstellen muss.
Apropos Beziehung: Es wird behauptet, Ihre Beziehung zu Ihrem Verlobten sei schon wieder beendet.
Michelle: Wir haben uns ein wenig medial zurückgezogen und prompt entstanden Geschichten, dass wir angeblich getrennt sein sollen. Das ist alles Quatsch. Wir sind glücklich, halten uns fest und das wird auch immer so bleiben. Eric wird natürlich auch bei der Tour an meiner Seite sein, wir singen schließlich auch das Lied „Falsch dich zu lieben“ zusammen.
Michelle vor Konzert in der Lanxess-Arena: „Köln ist meine Herz-Heimat“
Was können die Fans bei der Abschieds-Tour erwarten?
Michelle: Wir haben aus 33 Jahren so viele Songs, die wir eigentlich spielen möchten, dass wir fünf Stunden lang spielen müssten. Die Herausforderung besteht nun darin, dass wir uns auf ein zweieinhalbstündiges Programm einigen. Es wird eine gute Mischung aus alten Hits und neuen Titeln sowie vielen Medleys, damit hoffentlich jeder Fan-Wunsch erfüllt wird.
Und mit welchen Gefühlen blicken Sie auf das Konzert in Köln?
Michelle: Ich freue mich extrem auf den Auftritt in Köln. An der Stadt hängt mein Herz, auch wenn es nicht meine Geburtsstadt ist und ich inzwischen auch nicht mehr da wohne. Aber das ist meine Herz-Heimat. Ich liebe Köln, ich liebe die Menschen und bin einmal in der Woche da.