In Folge drei der Jubiläumsstaffel von „Kitchen Impossible“ geht es nicht nur um die Ehre, sondern um einen fetten Gewinn - zumindest für Tim Mälzer. Für den Punktsieg gegen Martin Klein sind ihm deshalb alle Mittel recht, auch eine spontane Regeländerung ...
„Psychoterror“ bei „Kitchen Impossible“Tim Mälzer pfeift plötzlich auf die Regeln

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Tim Mälzer will um jeden Preis gegen Martin Klein gewinnen.
„Martin Klein ist glaube ich der Beste, den ich je zerstört habe“, zollt Tim Mälzer seinem Gegner größten Respekt. Klein ist der Chef des Zwei-Sterne-Restaurants „Ikarus“ im Hangar 7 in Salzburg. „Hier werden die Spitzenköche dieser Welt eingeladen, um dann temporär für vier Wochen lang ein persönliches Menü zu kredenzen“ - und das würde Mälzer so gerne auch mal machen.
„Wenn ich gewinne: ein Wochenende Gastkoch“, fordert Mälzer Klein nicht nur zum „Kitchen Impossible“-Duell, sondern auch zu einer Wette heraus. Klein zeigt sich wenig begeistert, denn er lädt ausschließlich Koch-Superstars ein: „Eigentlich hast du da nichts verloren.“ Und doch schlägt er ein: „Ich bereue es jetzt schon ...“
Tim Mälzer: Spontane Challenge-Änderung aus Rache
Durch seine schlau ausgewählte Aufgabe hofft er sehr auf Mälzers Niederlage. Mit dem Heli geht es nach Bad Goisern an den Hallstätter See zu Tamino Grampelhuber, dem Koch des „Steegwirt“. „Ich koche ungerne in Österreich, weil ich so ein Fan von der österreichischen Küche bin“, geht Mälzer der Stift.
Tamino Grampelhuber ist Gastronom in 20. Generation und außerdem Koch der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft. Von ihm bekommt Mälzer Kalbsrahmbeuschl mit Knödel nach einem uralten Familienrezept in der Box serviert, „nationales Heiligtum“ - da kann er nur scheitern. Der Hamburger meint: „Rein optisch gesehen bewegen wir uns hier dicht am Krankenhaus.“ Aber geschmacklich: „Wirtshausküche at its best. 10 von 10.“ Er findet nichts zu meckern: „Das ist das, was ich mir immer gewünscht habe, dass ich mal so was kochen darf. Und jetzt will ich es nicht haben.“

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Martin Klein geht mit Tim Mälzer eine Wette ein, die er sofort bereut. (Bild: RTL)
Die richtigen Innereien zu treffen, stellt Mälzer vor eine Herausforderung. Zunge? Herz? Lunge? Er sieht bei dem perfekten Geschmackserlebnis keine Chance auf eine hohe Bewertung und beschwert sich beim Originalkoch: „Die Aufgabe ist Mörder, aber ich finde sie auch eine Unverschämtheit.“ Dann kommt ihm eine Idee: „Ich ändere meinen Plan. Darf ich? Ja, ne? Das ist meine Sendung.“
Diese Aufgabe will er Martin Klein, Stammgast im „Steegwirt“ und deshalb vertraut mit den Speisen, heimzahlen. „Such du mal ein Gericht aus, das er kochen soll“, bittet Mälzer Tamino Grampelhuber und ändert einfach spontan seine Challenge für den Konkurrenten. Der perfide Racheplan: „Martin kocht ein Gericht in der Location, wo er mir zuerst die Aufgabe gestellt hat. Genial!“ Gemeinsam mit Mälzer in der Küche stehen? Für Klein „eine richtige Belastung“: „Hättest du mir einen Fuß und einen Arm abgemacht, wäre weniger anstrengend gewesen als mit dir zusammen in der Küche zu stehen.“

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Das Kalbsrahmbeuschl mit Knödel von Tamino Grampelhuber lässt Mälzer einen fiesen Racheplan schmieden.
Die Wahl fällt auf eine Tomatensuppe mit geräucherter Äsche, ein Lieblingsgericht der ÖFB-Mannschaft. „Wenn, dann wollen wir ihn schon demütigen“, steigt Grampelhuber voll auf Mälzers Idee ein und setzt dafür sogar die Freundschaft zu Klein aufs Spiel. „Ich lasse ihn ein Gericht in einem seiner Stammrestaurants kochen“, stellt Mälzer Martin Klein mit diabolischer Freude die Box hin.
Psychologische Kriegsführung: „Wahnsinnig auf den Sack gehen“
Beim Öffnen der Box seufzt Klein: „Es ist ein Steegweg-Gericht.“ Den Fisch erkennt er nicht, aber Forelle wird schon passen: „Es ist, weil es so einfach ist, schwierig.“ Doch Mälzers Racheplan mit seinem neuen Freund Tamino Grampelhuber hat gerade erst begonnen: „Der hat sich mit mir verbrüdert, um ihm praktisch das Messer in den Rücken zu rammen.“ In Sachen „psychologische Kriegsführung“ macht Mälzer keiner was vor.
Er zündet die nächste Stufe: „Ich werde ihm einfach wahnsinnig auf den Sack gehen.“ Gesagt, getan. Grampelhuber tut sein Kumpel Klein leid: „Tim hat den echt übelst bearbeitet, also reinen Psychoterror gemacht.“ Mälzer flippt in der Küche immer mehr aus und führt ein Theater auf. „Was ist denn mit dir los?“, schaut ihn Klein verständnislos an. Mälzer grinst: „Kompletter Kontrollverlust.“ In Mälzers Jury sitzt Olympiasieger Fritz Strobl, Kleins Suppe verkosten einige österreichische Nationalspieler. Die vergeben 7,1 Punkte an Martin Klein und 6,4 Punkte an Tim Mälzer. Bisher ging der Racheplan also nicht auf.
Tim Mälzer wird zur Gefahr Martin Kleins Michelin-Sterne
In Sepp Schellhorns Restaurant auf dem Mönchsberg in Salzburg bekommt Martin Klein seine zweite Box mit einem Gericht von Zwei-Sterne-Koch Matthias Diether aus Tallinn, das der demnächst als Gastkoch im „Ikarus“ servieren wird: einen Cheesecake à la Mimolette. Dann geht's auch schon ab zum Flughafen und nach Estland. Ohne Mälzers Gebrabbel kann Martin Klein konzentriert arbeiten. Sein großer Fehler: Er bäckt den Cheesecake, der eigentlich eine Kaltspeise ist. Dafür vergibt die Jury nur 5,0 Punkte.
Mälzer sieht seine Chance gekommen aufzuholen. „Irgendwie riecht das wie alte Oma“, schnüffelt er in Mautern an der Donau an seiner zweiten Box. Was er für Apfelstrudel hält, ist eigentlich ein „Reinling“ von Österreichs bestem Koch Thomas Dorfer, ein traditioneller Gugelhupf aus Kärnten, der mit einer Kirchtagssuppe gegessen wird. „Ich glaube, dass ich noch nie so ahnungslos war, dass ich überhaupt gar nicht weiß, wie man diesen Geschmack herstellt“, verzweifelt Tim Mälzer.

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In Tallinn begeht Klein beim Cheesecake à la Mimolette von Matthias Diether (rechts) einen entscheidenden Fehler.
Als Ablenkung schauen laufend Koch-Kumpels wie Sepp Schellhorn, Max Stiegl und Alain Weissgerber in der Küche vorbei. Mälzer gerät zwischen Nudel- und Gugelhupfteig völlig aus der Konzentration. Doch jetzt gilt's: Kann er seinen Konkurrenten schlagen und die Wette gewinnen?
Bei der Auszählung wird Martin Klein ganz schlecht, Karte um Karte bahnt sich ein Mälzer-Sieg an. Als er 6,2 Punkte erreicht, springt Mälzer auf: „Hangar 7 ich komme!!!“ Dann fällt ihm noch was ein: „Wenn du jetzt nicht das euch angestammte Niveau abrufst, läufst du Gefahr, den Stern zu verlieren?“ Klein seufzt: „Ja.“ Mälzer grinst: „Geil! Weil das im Umkehrschluss bedeuten würde: Wenn der bleibt, dass ich zwei Sterne gekocht habe!“ (tsch)