„Bares für Rares”Horst Lichter bricht in Tränen aus – es geht um einen Teller

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Als Moderator Horst Lichter im Weihnachts-Spezial 2020 von „Bares für Rares” sieht, wie sehr sich das Paar aus Köln über den Schätzwert des Experten freut, bricht er ebenfalls in Tränen aus.

von Martin Gätke (mg)

Köln/Bonn – Auch zur Weihnachtszeit wird im Fernsehen getrödelt: Moderator Horst Lichter hat die Raritäten-Besitzer diesmal auf dem herrlich geschmückten Schloss Drachenburg bei Bonn eingeladen. Grund war die Sondersendung zu Weihnachten. Da wurde Lichter tatsächlich extrem emotional.

„Bares für Rares": Pozellan-Teller von Kölner Paar auf dem Drachenfels

Sophia und Sven Kayser aus Köln haben den Drachenfels mit einem betagten Stück Familiengeschichte erklommen. Den „bemalten Teller“, wie Horst Lichter die Rarität etwas salopp nennt, nimmt der Experte Detlev Kümmel ganz genau in Augenschein.

„Der Teller stammt von meiner Großtante“, erklärt Sophia Kayser. „Der stand – seitdem ich denken kann – bei ihr auf dem Schrank.“ Aber viel mehr zu den Hintergründen wisse sie auch nicht. Und wieviel wünscht sich das Kölner Paar für das gute Stück?

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„Bares für Rares”: Familie aus Köln will 100 Euro für wertvollen Meissen-Teller

„Also 100 Euro sollte das schon bringen“, antwortet Sven Kayser. Das Geld könnten beide gut gebrauchen, „um mal mit der Familie Eis essen zu gehen.“ Schließlich haben die beiden einen kleinen Sohn, der sich darüber freuen könnte.

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Sophia und Sven Kayser aus Köln sind sprachlos, als sie den Wert ihrer Rarität bei „Bares für Rares” (ZDF) hören.

Was die beiden nicht wissen: die 100 Euro werden nicht nur übertroffen. Der Wert des Tellers liegt etwa beim 19-fachen des Preises, den sich die Kaysers vorgestellt haben.

„Bares für Rares”: Experte Detlev Kümmel schätzt Meissen-Teller aus Köln viel wertvoller ein

Experte Detlev Kümmel betrachtet den Teller mit der Malerei ganz genau und bringt gleich zu Beginn eine hoffnungsvolle Einschätzung: „Hier haben wir schon etwas richtig Gutes vor uns.“

Bei dem Bild auf dem Teller handelt es sich um eine Frau mit einer Kerze, genauer gesagt um eine Zofe mit dem Namen Lisette. Das Besondere: Man sieht die Kerze nicht, nur Lisette leuchtet, weil sie den Kerzenschein mit ihrer Hand bedeckt.

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Wieviel wird das Kölner Paar für den Teller „Lisette” wohl von den Händlern bekommen?

„Da sieht man die Kunst dieses Künstlers“, erklärt Kümmel. Das Bild wird zudem mit einem vergoldeten Rahmen umfasst – echtes Blattgold mit verschiedenen Dekoren, die auf Klassizismus und Biedermeier schließen lassen. Die Dekore, verschiedene Stilrichtung, die miteinander verbunden werden, lassen laut Kümmel auf die Zeit des Historismus schließen.

„Bares für Rares”: Teller stammt aus Meissen und ist 1800 Euro wert

Auf der Rückseite ist zudem eine Schwertermarke zu sehen: Das lässt auf die Porzellanmanufaktur in Meissen schließen. Und wie alt ist das Stück? „Wir liegen hier bei der Zeit zwischen 1870 und 1900“, so Kümmel. Über 120 Jahre also. Zudem ist der Teller in gutem Zustand. Die Schätzung des Experten: „1800 bis 1900 Euro können wir bei dieser hohen Qualität erwarten.“

Meissen-Porzellan bei „Bares für Rares”: Horst Lichter bricht in Tränen aus

Da ist das Kölner Paar baff. „Wahnsinn“, lacht Sophia Kayser. „Wenn ihr das komplett in Eis umsetzt, kriegt ihr Ärger mit mir“, unkt Horst Lichter.

Sven Kayser hat Tränen in den Augen, als er die Summe hört. Da bekommt auch Horst Lichter feuchte Augen. „Ich würd‘ euch so gern drücken, stattdessen drücke ich euch die Händlerkarte in die Hand.“

„Bares für Rares” im ZDF: Händler erkennen sofort den Wert des Meissen-Tellers

Und wie läuft es bei den Händlern mit dem Teller „Lisette“ von Meissen? Händler Fabian Kahl erkennt sofort, dass es sich um die Meissner Knaufzeit handelt – mit der typischen „Knaufschwertermarke“. Bei dem Motiv der Lisette erkennt der Profi auch sofort Parallelen zu Meistern wie Rembrandt. Auch der Name Franz Wagner, der Porzellanmaler, ist den Händlern ein Begriff. Kein Teller für Plätzchen also – gute Startbedingungen für die Kölner, um den Preis nach oben zu treiben.

Kahl startet zunächst niedrig – mit 500 Euro. Es entsteht ein Biet-Duell mit Daniel Meyer, beide treiben sich bis auf 700 Euro. Doch noch immer liegt der Preis weit unter dem Schätzwert des Experten von bis zu 1900 Euro.

„Bares für Rares”: Kölner Paar bekommt am Ende 1350 Euro für Meissen-Teller

Doch zum Glück legen die Händler noch einen drauf, als sie den Wert hören. Fabian Kahl landet am Ende bei 1150 Euro. „1200“, brüllt Händler Julian Schmitz-Avila noch rasch dazwischen. Das Duell ums Porzellan führt zur Endsumme von 1350, die Fabian Kahl bietet. Verkauft!

Damit konnten die Kölner ihren Teller für das weit über zehnfache des Preises verkaufen, den sie ursprünglich wollten. „1350 Euro in der Hand für eine kleine Familie, das ist der absolute Wahnsinn“, resümiert Sven Kayser. „Ich kann es gar nicht in Worte fassen, was da drin passiert ist.“ Das klingt nach einem großen Eis für die dreiköpfige Familie. (mg)