Fabian KahlJetzt spricht er über das Show-Aus von „Bares für Rares“

Undatiertes Foto - Fabian Kahl, Kunsthändler aus der ZDF-Sendereihe «Bares für Rares» (l), und Olaf Siart, Kurator im Landesmuseum Württemberg, stehen neben dem Gemälde, das das Museum von Kahl erworben hat (zu dpa «Landesmuseum kauft Gemälde aus der TV-Trödelshow «Bares für Rares»). +++ dpa-Bildfunk +++

Fabian Kahl mit einem Gemälde aus der TV-Sendung „Bares für Rares“.

„Bares für Rares“, das Antik- und Trödel-Flaggschiff im ZDF. Fabian Kahl, Händler der ersten Stunde, verrät Erstaunliches über die Show – und seine Karriere bis hin zum Wildtierfotografen.

Er war lange Zeit der Paradiesvogel unter den „Bares für Rares“-Handelnden: Fabian Kahl (32), der Gothic-Typ mit schriller Frisur und Piercings. Optisch fällt der Antiquitätenhändler nicht mehr so aus dem Rahmen, dafür jetzt mit einem ungewöhnlichen Hobby: Kahl hat sich nicht nur als Safari-Guide in Südafrika ausbilden lassen, sondern macht auch als Wildtierfotograf auf sich aufmerksam.

Mit 21 Jahren war er plötzlich ein Fernsehstar. Einer, der auf der Straße erkannt wird. Täglich gibt's seitdem zig Anfragen von Menschen, die eine Einschätzung über ihre Wertgegenstände wollen.

„Bares für Rares“: Fabian Kahl war von Löwen umzingelt

Irgendwie schön, aber Fabian Kahl merkte 2021, dass es an der Zeit war, mal auszubrechen. „Als Kind war ich im Grunde nur draußen in der Natur. Ich fing Insekten, beobachtete Rehe und Eichhörnchen und lernte die Rufe der heimischen Singvögel.“ Er beschloss, seinen Traum wahrzumachen und sich als Safari-Guide ausbilden zu lassen.

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Südafrika: Unterricht im Zelt neben einem Wasserloch mit Elefanten, Kaffernbüffel, Giraffen, Zebras und Antilopen. Schlafen in tarngrünen Zelten. Outdoorduschen und ganz viel Natur. „Der Busch rief. Wir liefen oder fuhren los. Es war einfach herrlich.“

Er habe über 100 Vögel anhand ihres Federkleids und ihres Gesangs kennengelernt, Elefanten erlebt, die mit ihren Trompeten den Donner des Gewitters übertönen wollten, war mit seiner Gruppe eingekesselt von Löwen. Bei Buschwalks und Ausflügen mit dem Geländewagen lernte er, die Umwelt zu lesen – die wichtigste Aufgabe für einen Safari-Guide.

Aber zu so einer Ausbildung gehört nun mal auch ganz viel Theorie. Und die gab's auf Englisch. „In dem Fach habe ich in der Schule leider geschlafen“, gesteht Kahl freimütig ein. Nach der dritten Woche kam er sich vor wie der letzte Idiot und verabschiedete sich von dem Gedanken, jemals die Prüfung abzulegen. Einfach, um den Druck herauszunehmen und die Zeit im Camp zu genießen.

Aber er nahm weiter am Geschehen teil und ließ sich letztendlich überreden, doch an der Prüfung teilzunehmen. Und voilà, trotz holprigem Englisch legte Kahl mit einer Mitstudentin die beste Abschlussarbeit hin. Damit nicht genug.

Ein Jahr später reiste er mit seiner Verlobten Yvonne nach Botswana, um einen Bildband zu erstellen: „Der Antiquitätenhändler, der nach Afrika reist und sein Herz in der Wildnis verlor“ (teNeues-Verlag, 39,90 Euro). Beeindruckende Fotos.

Das zeigt den "Bares für Rares"-Händler Fabian Kahl mit seiner Freundin Yvonne. Fabian Kahl hat das Selfie am 13. September 2023 bei Instagram veröffentlich. Quelle: Instagram / fabian.kahl_official

Fabian Kahl mit seiner Verlobten Yvonne (hier zu sehen auf einem Instagram-Selfie vom 13. September 2023).

Und der Clou: Wer Fotos mit Handy-Symbol scannt, bekommt auf Videos persönliche Einblicke von Fabian Kahl frei Haus geliefert. Der Mann weiß halt, wie man Geschäfte macht.

Fabian Kahl: Alle dachten, „Bares für Rares“ läuft nur zehn Folgen lang

Apropos Geschäfte: Fabian Kahl verriet am Freitag (27. Oktober 2023) in der „NDR Talkshow“, dass er nicht gedacht habe, dass die beliebte Trödelshow „Bares für Rares“, für die er einst auf einem Flohmarkt entdeckt worden war, lange laufen würde. 

Als es losgegangen sei, hätten er und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter geglaubt, „wir machen mal zehn Pilotfolgen und gucken, wie das läuft“. Das vermeintliche Show-Aus war also immer im Hinterkopf.

Entsprechend – nun ja – ausgefallen war denn auch das Geschäftsgebaren der Händlerinnen und Händler: „Wir haben dann alles geben, da sind Höchstpreise durch den Raum geflogen – weil wir alle gedacht haben, wir müssen jetzt alles geben für die zehn Pilotfolgen. Und das ist dann so ein Erfolg geworden!“