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Statt TV-ShowCarolin Kebekus zeigt etwas völlig anderes und sorgt für Betroffenheit

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Shary Reeves beim improvisierten Brennpunkt zum Thema Rassismus.

von Markus Krücken (krue)

Köln – Was für ein Statement!

Carolin Kebekus (40) hat am Donnerstag in ihrer neuen TV-Show ein deutliches Zeichen gegen Rassismus gesetzt.

Weil die ARD bislang keinen „Brennpunkt“ zu Georg Floyd und rassistischer Polizeigewalt in den USA gesendet hat, entschied sie, selbst einen zu machen. Dafür überließ sie das Pult Shary Reeves (51).

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Schilderungen sorgen für Betroffenheit

„Rassismus tötet auch in Deutschland“, so die Botschaft. „Herzlich willkommen zum Brennpunkt im ersten deutschen weißen Fernsehen“, begann Moderatorin und Autorin Reeves, die sich seit langer Zeit gegen Diskriminierung engagiert: „Wir alle sind Teil eines strukturell rassistischen Systems.“

Menschen mit heller Haut könnten nicht nachvollziehen, was Menschen mit dunkler Haut durchmachen, erklärte Reeves.

Und zog einen Vergleich: Wer nie selbst ein Kind zur Welt gebracht habe, könne bei dem Thema auch nicht mitreden.

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Comedian mit klarer Kante: Carolin Kebekus

Dann kamen zahlreiche Deutsche mit dunkler Hautfarbe zu Wort, die Beispiele für Alltagsrassismus schilderten.

U.a. Rapper Denyo (Beginner), Ex-Nationalspieler Patrick Owomoyela, die Politiker Aminata Touré und Karamba Diaby und die Moderatoren Mo Asumang und Aurel Mertz.

Owomoyela erklärte: „Auch meine Haut war nicht allen weiß genug. Es schmerzt wahnsinnig, zu wissen, dass du dir auf dem Platz zwar den Allerwertesten aufreißen kannst für dieses Land, aber neben dem Platz nicht wirklich von allen akzeptiert wirst.“

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Auch Ex-Nationalspieler Patrick Owomoyela schilderte schlimme Erlebnisse.

Die Schilderungen dauern exakt 8 Minuten und 46 Sekunden. So lange, wie der amerikanische Polizist auf George Floyd gekniet hat. So lange schwiegen auch Oliver und Amira Pocher in ihrer Late-Night-Show „Pocher – gefährlich ehrlich!“ und gedachten damit Floyds ebenfalls.

Reeves schloss mit den Worten: „Falls es für Sie noch immer eine Zumutung war, dieser Rassismus, den man ja kaum ertragen kann, so von der Couch aus als weiße Zuschauerin oder weißer Zuschauer – denken Sie daran: Zum Glück können Sie den Fernseher abschalten oder diesen Beitrag stumpf in der Mediathek vorspulen. Für Menschen wie mich ist das allerdings Alltag. Da ist nichts mit Abschalten oder Vorspulen.“

Samy Deluxe: Mein Sohn fürchtet um sein Leben

Inzwischen meldete sich auch Rapper Samy Deluxe: „Es geht nicht, dass wir immer auf dem Low-Level über Rassismus reden, wo Rassismus erst da anfängt, wo Menschen getötet werden“, sagte er in den sozialen Netzwerken und kritisierte den leichtfertigen Umgang mit dem Thema in Teilen der Bevölkerung. „Ich habe einen 19-jährigen Sohn in den Staaten, der Angst um sein Leben hat.