„Bares für Rares“Geschichte von kultigen Stofftiere sorgt für rührende Momente

Moderator Horst Lichter steht neben dem Logo der Sendung Bares für Rares.

Moderator Horst Lichter, hier eine undatierte Aufnahme, steht neben dem Logo der Sendung Bares für Rares.

In der Donnerstagsausgabe von „Bares für Rares“ wurde es emotional. Der Verkauf einer Stofftiersammlung verkörperte den letzten Willen eines Hospiz-Gastes.

In der Donnerstagsfolge (5. Mai) von „Bares für Rares“ waren Horst Lichter und die Händler ungewohnt rührselig. Auslöser waren kultige Stofftiere. Doch für die Rührung sorgte die Geschichte dahinter: Es handelte sich um einen letzten Willen...

„Wow, jetzt fühle ich mich wie in einem Spielzeugladen“, freute sich der Kindskopf Horst Lichter, als er die Steiff-Tiere erkannte. Das Verkäuferpaar Bettina und Marcus hatte sie mitgebracht. Lichter staunte darüber, wie gut erhalten die Stofftiere wirkten und wollte dafür eine Erklärung.

„Bares für Rares“: Horst Lichter staunt über Sammlung aus einem Hospiz

Die konnten die Besucher allerdings nicht geben: Ein „Gast“ ihres Hospizes vermachte ihnen die Steiff-Tiere. Sein letzter Wille: Der Erlös solle dem Hospiz zugutekommen.

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Eine Sammlung kultiger Stofftiere war das Highlight der Sendung „Bares für Rares“ am 5. Mai 20

Eine Sammlung kultiger Stofftiere war das Highlight der Sendung „Bares für Rares“ am 5. Mai 2022.

Bettina leitet das Hospiz, Marcus ist Geschäftsführer. Was Horst Lichter berührte, war ein Wort, welches die beiden für ihre Kunden benutzten. „Ich finde wunderschön, dass ihr von Gästen redet, das finde ich einen sehr schönen Ausdruck“, erklärte Horst Lichter mit belegter Stimme. „Denn es sind Gäste, sie bleiben ja nicht so wahnsinnig lange.“

„Bares für Rares“: Sammlung aus dem Hospiz sorgt für emotionale Moment

Lichter war sichtlich gerührt. Dann lenkte er die Aufmerksamkeit auf das Verkaufsobjekt. „Teddybear Replica 1988“, las der Moderator laut vor. Das Original war aber von 1907. Eine Fälschung also? Nein, wie Detlev Kümmel wusste.

Während Replikate nicht selten mit Genehmigung von anderen Firmen hergestellt würden, handele es sich hier aber um echte Steiff-Produkte, so Kümmel. „Ich will noch nicht mal Replikat sagen, es ist eine Wiederholung“, schwärmte der Experte voller Anerkennung.

Leiterin Bettina und Geschäftsführer Marcus des Hospizes in der Show „Bares für Rare“s am Donnerstag (5. Mai).

Leiterin Bettina und Geschäftsführer Marcus des Hospizes in der Show „Bares für Rare“s am Donnerstag (5. Mai).

Kümmel hatte einen Favoriten: „Der ist der Erste, den Steiff überhaupt hergestellt hat.“ Vom Replikat des Ur-Bären wurden 6.000 Exemplare für Europa produziert. „Genauso hergestellt wie damals“, betonte Horst Lichter. Befragt nach dem Wunschpreis erklärten die Hospiz-Betreiber, sie wollten mit dem Erlös in Mobiliar für ihre Gäste investieren. 200 Euro hielten sie für realistisch. Kümmel erhöhte auf bis zu 500. „Viele Grüße an eure Gäste!“, verabschiedete Lichter die beiden in den Händlerraum.

Bares für Rares: Experten von „schöner Geschichte“ gerührt

Das sind limitierte Sachen, die nicht antik sind, stellte Wolfgang Pauritsch fest. Der Händler sah sich den Stoff-Zoo aus der Nähe an. „Die waren einmal sehr, sehr teuer, aber den Einkaufspreis werden wir heute nicht mehr kriegen“, so Wolfgang Pauritsch. „Ich habe wenig Ahnung, aber ich starte - mit 150 Euro.“ Jan Cizek und David Suppes boten mit.

Die anderen Händler schwiegen. Als Cizek 350 Euro bot, erklärte David Suppes den Verkäufern: „Das ist aus Händlersicht schon ganz okay.“ Die anderen Händler sahen das wohl ähnlich, denn sie stiegen aus.

Jan Cizeks Gebot blieb das Letzte. Detlev Kümmel hatte 400 bis 500 empfohlen. Die Verkäufer ließen sich dennoch auf den Deal ein. „Jetzt können wir auch die Geschichte dazu erzählen“, hob die Verkäuferin an. Sie berichtete vom Hospiz. Die Bärensammlung stamme von einem Gast.

Der Erlös solle dem Hospiz zugutekommen. „Wir freuen uns riesig“, sagte sie. „Also, wir erfüllen seinen letzten Wunsch“, verstand Jan Cizek bewegt. Eine „schöne Geschichte“, fand auch Wolfgang Pauritsch. Alle im Händlerraum waren gerührt. Vereinzeltes Räuspern zeigte, dass niemanden die Story kaltgelassen hatte. (tsch)