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„Bares für Rares“Horst Lichter geht unter die Schauspieler – „Oh Gott“

Horst Lichter lächelt beim Deutschen Fernsehpreis in einem Anzug in die Kamera und isst Pommes mit Currywurst.

Horst Lichter bekommt eine Rolle in einer TV-Serie. Das Foto zeigt den „Bares für Rares“-Moderator beim Deutschen Fernsehpreis im September 2019.

Für das Jahr 2023 wünscht sich Horst Lichter, dass die Menschen „wieder vernünftig miteinander reden“. Im Interview erklärt der Kult-Moderator, wie dies gelingen könnte - und verrät obendrein, wie er samt „Schatz und Pudel“ die Weihnachtsfeiertage verbringt.

Zu einem gelungenen Weihnachtsfest gehört neben den üblichen Gepflogenheiten auch immer Horst Lichter - zumindest im ZDF. Letzterem beschert der Star-Moderator mit seinem „Bares für Rares“-Weihnachtsspecial (zu sehen am Dienstag, 20. Dezember, 20.15 Uhr) bereits vor den Feierlichkeiten alle Jahre wieder eine adventliche Millionenquote.

Auch am ersten Feiertag ist Lichter fester Bestandteil des Programms: Auf seiner schicken Oldtimer-Maschine begibt er sich regelmäßig mit einem prominenten Begleiter auf „Traumrouten“ (bis 2020: „Horst Lichter sucht das Glück“). In diesem Jahr führt die Reisereportage-Reihe den 60-Jährigen nach Südengland; „Unterwegs in Cornwall“ (zu sehen am Sonntag, 25. Dezember, 19.20 Uhr) ist Lichter mit „Aktenzeichen XY“-Moderator Rudi Cerne.

Horst Lichter: So verbringt der „Bares für Rares“-Moderator Weihnachten 

Weihnachten steht vor der Tür! Schon im Stress, Herr Lichter?

Alles zum Thema Horst Lichter

Horst Lichter: Ach was, Vorweihnachtsstress mache ich mir nie. Mit 60 Jahren weiß ich mittlerweile, dass Weihnachten jedes Jahr aufs Neue kommt. Man kann sich also frühzeitig darauf vorbereiten. Ich höre schon im Januar zu, was anderen gefällt und sammle das ganze Jahr über Geschenkideen. Auf diese Art rutschen meine Frau und ich immer sanft in den Advent.

Welche Pläne haben Sie für die Feiertage?

Horst Lichter: Wir feiern dieses Jahr das erste Mal nicht zu Hause. Mein Schatz, mein Pudel und ich fahren in ein schönes kleines Hotel und lassen uns dort verwöhnen. Wir verbringen ein paar Tage im tiefsten Schwarzwald, gehen spazieren und genießen die Ruhe. Mit unseren Kindern und Enkeln feiern wir nach Weihnachten noch mal. Es ist zwar sehr schön, die ganze Familie um sich zu haben, aber das lässt sich ja auch nachholen.

Wie darf man sich Weihnachten im Hause Lichter in den vergangenen Jahren vorstellen?

Horst Lichter: Normalerweise feiern wir sehr traditionell. Meistens kocht meine Frau. Das ist herrlich: Es gibt immer einen Kaninchenbraten mit Rotkohl und Knödeln, wie ich es schon von klein auf kenne. Da werden automatisch Kindheitserinnerungen wach. Ich bin schon immer sehr romantisch veranlagt ...

Wie meinen Sie das?

Horst Lichter: Schon als Jugendlicher blieb ich an Weihnachten zu Hause, während meine Freunde in die Disko gingen. Diese Einstellung hat sich im Laufe der Jahre nur noch verstärkt. Je älter man ist, desto mehr lernt man zu schätzen, wie schön es im Kreise der Familie ist.

„Bares für Rares“-Star Horst Lichter: „Familie ist für mich das Wichtigste“

Würden Sie sich als Familienmensch bezeichnen?

Horst Lichter: Total! Familie ist für mich das Wichtigste. Wenn man sich darauf nicht verlassen kann, worauf dann? Ich glaube, das wiederholt sich von Generation zu Generation: Wenn man jung ist, möchte man möglichst viel erleben. Man glaubt, viel Zeit zu haben. Und plötzlich kommt man in ein Alter, in dem alles immer schneller geht. Da fragt man sich schon mal: Stehe ich mittlerweile am Seitenstreifen und gucke der Autobahn zu? Komme ich noch hinterher?

Am Seitenstreifen stehen Sie doch längst noch nicht.

Horst Lichter: Vielleicht nicht, aber so verändert sich eben alles. Durch die Familie fühlt man sich nicht so verloren. Worauf ich hinauswill: Gerade in der heutigen Zeit, in der immer alles schneller und verrückter wird, ist es wichtig, Menschen um sich zu haben, die man wirklich mag.

„Bares für Rares“-Moderator Horst Lichter: „Versuche, im Hier und Jetzt zu leben“

Lassen Sie zum Jahreswechsel die vergangenen Monate noch einmal gedanklich Revue passieren?

Horst Lichter: Nein, das muss ich aber auch nicht. Man sollte sich immer reflektieren, nicht nur im Dezember und Januar. Ich besinne mich seit Jahrzehnten mehr oder weniger täglich. Außerdem versuche ich, im Hier und Jetzt zu leben. Auf viele Dinge hat man ohnehin keinen Einfluss - in meiner Macht liegt nur, wie ich mich selbst benehme. Es klingt vielleicht langweilig, aber jeder Mensch sollte sich immer zum Vorsatz nehmen, auf sich achtzugeben, Körper und Geist gesund zu halten und vernünftig mit seinem Umfeld umzugehen. Alles, was darüber hinausgeht, halte ich für schwierig. Die Ziele, die man sich an einem Tag setzt, können am nächsten Tag schon nicht mehr die richtigen sein. Irgendwelchen Vorsätzen zwanghaft zu folgen, kostet nur Mühe. Für mich persönlich finde ich es Quatsch.

Horst Lichter im Interview: „Müssen weitermachen, sonst bricht Anarchie aus“

Hilft Ihnen diese Einstellung dabei, positiv zu bleiben?

Horst Lichter: Das werde ich oft gefragt. Wissen Sie: Mein „Bares für Rares“-Team umfasst 120 Menschen, und ich habe fast nur junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ich könnte rein rechnerisch der Vater und erschreckenderweise zum Teil schon der Großvater von etlichen Kolleginnen und Kollegen sein. Auch sie fragen immer wieder, wie mein Blick auf all die schrecklichen Dinge ist, die auf der Welt passieren.

Wie lautet Ihre Antwort?

Horst Lichter: Wir müssen weitermachen, sonst bricht die Anarchie aus. Wo kämen wir hin, wenn alle sagen würden, dass nichts mehr einen Sinn hat? In dieser Hinsicht muss man positiv bleiben. Es ist wahnsinnig wichtig, das zu geben, was man selbst gerne hätte: Höflichkeit, Freundlichkeit und Respekt. Es darf nicht sein, dass wir alle zu Egomanen werden und nur noch krawallig unsere eigene Meinung verteidigen.

Apropos Krawall: Wie stehen Sie als bekanntermaßen friedliebender Mensch zu Talk-Formaten wie „Markus Lanz“?

Horst Lichter: Ich habe vor vielen Jahren angefangen, zu selektieren. Ich möchte benachrichtigt werden. Das heißt: Ich schaue Nachrichten. Ich bin kein Junkie, der jeden Tag zehn verschiedene Sendungen ansieht, um sich über die dramatischen Vorfälle der Welt zu informieren. Einmal am Tag reicht mir. Natürlich sehe ich auch gerne mal eine vernünftige Diskussion im Fernsehen. Ich mag es allerdings nicht, wenn die dort eingeladenen Herrschaften nicht in der Lage sind, ein ordentliches Gespräch zu führen.

„Bares für Rares“-Moderator Horst Lichter findet klare Worte zu Klima-Aktivisten und -Aktivistinnen

Was verstehen Sie unter einem ordentlichen Gespräch?

Horst Lichter: Im Leben hat immer alles zwei Seiten. Wer vernünftig diskutieren möchte, muss auch versuchen, sich in die andere Seite hineinzuversetzen und eine Lösung zu finden. Es ist eine Volkskrankheit geworden, nur noch die eigene Meinung gelten zu lassen. So kommen wir auf keinen grünen Zweig. Die Leute müssen sich wieder mehr zuhören!

Bei welchen Themen zum Beispiel?

Horst Lichter: Unter anderem fällt mir da die Klima-Debatte ein. Ich verstehe sehr wohl, dass junge Menschen dafür demonstrieren, dass wir auf unsere Umwelt achtgeben. Wir möchten ja alle weiterleben. Mir ist die Zukunft unseres Planeten auch nicht egal, immerhin habe ich selbst sechs Enkelkinder. Aber man muss vernünftig und generationenübergreifend diskutieren, um sinnvolle Lösungen zu finden. Deshalb ist es wichtig, in Debatten ruhig zu bleiben. Vor allem, wenn es um so viel geht. Verstehen Sie mich nicht falsch: Man kann sich auch mal aufregen! Ich persönliche laufe dann aber einmal durch den Wald oder bewältige meine Aggressionen mit Sport. Das hilft, um wieder sachlich denken zu können.

Bares für Rares-Star Horst Lichter: „Mag es, Menschen an die Hand zu nehmen und Mut zu machen“

Um zum eigentlichen Thema zu kommen: Am ersten Weihnachtsfeiertag läuft „Horst Lichters Traumrouten“, eine Sendung, für die Sie gemeinsam mit Rudi Cerne Cornwall erkundet haben. Ist das Reisen für Sie auch eine Möglichkeit, abzuschalten?

Horst Lichter: Auf jeden Fall. Ich bin niemand, der seine Augen vor allen schlimmen Dingen verschließt, aber ich möchte mit meinen Sendungen zeigen, dass nicht alles schlecht ist. Ich mag es, die Menschen an die Hand zu nehmen und Mut zu machen.

Ihr Dauerbrenner „Bares für Rares“ hat mit Sicherheit eine besänftigende Wirkung auf viele Menschen. Glauben Sie, das wird Ihnen mit Ihrer Cornwall-Sendung ebenfalls gelingen?

Horst Lichter: Ich hoffe es! Für mich war der Dreh in England ein wunderbares Erlebnis. Auf einmal stellt man wieder fest: Oh Gott, die Welt ist sehr schön! Es gibt wahnsinnig liebenswürdige Menschen, die Natur ist atemberaubend und die ganzen alten Schlösser, Burgen und Häuser sind so beeindruckend. Das alles ist es wert, beschützt zu werden. Das will ich den Zuschauerinnen und Zuschauern zeigen. Ich versuche auf meine Art und Weise, die Welt zu verändern: Wenn alles nur noch dunkel und grausam erscheint, lohnt es sich auch nicht, dafür zu kämpfen.

Bares für Rares-Moderator Horst Lichter hat Schauspiel-Debüt bei „Rosamunde Pilcher“ 

Man munkelt, während Ihrer Reise hätten Sie sich auch als Schauspieler versucht. Stimmt das?

Horst Lichter: Oh ja, ich stand für die „Rosamunde Pilcher“-Reihe vor der Kamera! Es war wahnsinnig witzig. Die tollen Häuser, Landschaften und alten Autos in den Filmen haben es mir schon immer angetan. Tatsächlich vor Ort zu sein und festzustellen, dass wirklich alles so aussieht wie im Fernsehen, war grandios.

Wie haben Sie die Dreharbeiten erlebt?

Horst Lichter: Für mich war es total spannend zu sehen, wie so ein Film entsteht und wie viel Arbeit die Darsteller tatsächlich haben. Ich habe eine Mini-Rolle übernommen, das aber sehr genossen. Es war eine große Ehre, auch wenn ich nur der Butler war, der wohl letztendlich nur 20 Sekunden zu sehen sein wird. Zudem war die Stimmung am Set fantastisch. Mein Team war dabei, die haben Tränen gelacht, als sie mich in meinem Kostüm gesehen haben. Schade, dass meine Mutter das nicht mehr erleben darf. Sie hätte ihren Freunden voller Stolz von meinem Auftritt erzählt - auch, wenn das natürlich nichts ist, wofür man eine Auszeichnung bekommt (lacht).

Haben Sie nun Schauspielblut geleckt?

Horst Lichter: Sagen wir mal so: Ich weiß jetzt, wie viel Aufwand hinter einem solchen Filmdreh steckt. Ich stelle es mir außerdem sehr anstrengend vor, ein gesamtes Drehbuch auswendig zu lernen. Nichtsdestotrotz habe ich der Regisseurin direkt gesagt: „Sollten Sie noch mal jemanden brauchen, der einen Gärtner, eine Leiche oder einen Chauffeur spielt, stände ich zur Verfügung!“ Die Rolle eines jugendlichen Liebhabers kommt für mich ja leider nicht mehr infrage (lacht).

Schauspielkarriere hin oder her - was erhoffen Sie sich vom kommenden Jahr?

Horst Lichter: Ich wünsche mir ganz ehrlich, dass viele Menschen zur Besinnung kommen und wieder vernünftig miteinander reden. Und ich wünsche mir, dass wir Probleme in Angriff nehmen, anstatt sie zu Tode zu diskutieren und uns gegenseitig zu beschimpfen. Mehr will ich eigentlich gar nicht. (tsch