„Bares für Rares“Horst Lichter mit Geständnis: Das passiert, wenn die Kameras aus sind

Er ist als Moderator auch der Regelhüter bei „Bares für Rares“: Horst Lichter. Ab und zu kommt es aber auch vor, dass er selbst abseits der TV-Kameras einen Deal abschließt, wie er jetzt verrät.

von Simon Küpper (sku)

Das Konzept ist so simpel, wie erfolgreich. Privatleute bringen einen vermeintlichen Schatz aus ihrem Besitz ins Walzwerk in Pulheim, lassen diesen von Expertinnen und Experten bewerten und versuchen ihn dann im Bieterverfahren an eine Händlerin oder einen Händler zu verkaufen. 

Die Entscheidung, die Trödel-Show „Bares für Rares“ ins Programm zu nehmen, dürfte beim ZDF auch nach fast zehn Jahren (erste Ausstrahlung war im August 2013) dürfte noch heute für Begeisterungsstürme sorgen.

„Bares für Rares“: Horst Lichter nennt möglichen Grund für Erfolg

Die wichtigsten Preise (Goldene Kamera 2018, Deutscher Fernsehpreis 2019) wurden bereits abgeräumt, Einschaltquoten in Millionenhöhe sind die Regel – und ein Ende nicht in Sicht!

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Das Weihnachtsspecial am 20. Dezember 2022 (20.15 Uhr) darf da getrost als Geschenk für sich selbst betrachtet werden. 

Horst Lichter, der in der Show als Moderator fungiert, hätte selbst nicht daran geglaubt. „Ich war begeistert davon, aber hätte niemals an diesen großen Erfolg gedacht. Und auch nie, dass es so lange läuft. Jeden Tag schauen weit über zwei Millionen Menschen zu“, so der 60-Jährige im Interview mit EXPRESS.de. 

Einen möglichen Grund für den Erfolg nennt er dann aber dich noch: „Vielleicht ist es auch die Basis: Wir sind ehrlich, echt, wir tun niemandem weh. Es ist doch großartig, dass unsere Expertinnen und Experten jedem eine gleichwertig vernünftige Expertise geben. Und großartig, dass die Händlerinnen und Händler immer wieder ins Battle gehen für Dinge, bei denen man denkt: Echt? Das willst du haben?“

Dabei muss er zugeben, dass man ihm diese Frage auch des Öfteren stellen könnte. Lichter: „Auch bei mir ist es ab und an so: Ich stehe mit am Experten-Pult und denke erst: ‚Was für ein Quatsch‘. Aber desto mehr die Experten erklären, umso mehr verliebe ich mich in den Gegenstand.“

Horst Lichter: „Bares für Rares“-Deals abseits der Kameras

Und dann kommt es zu Deals, die die TV-Zuschauerinnen und -Zuschauer nicht mitbekommen. Abseits der Kameras schlägt Lichter gelegentlich – auch dank des durch die Expertise gewonnenen Wissens – zu. In den knapp zehn Jahren sei das „vielleicht so achtmal vorgekommen“, meint er. 

Natürlich erst, nachdem das Objekt der Begierde in den Besitz eines Händlers oder einer Händlerin übergegangen ist. Sehr zu Lichters Leidwesen. Lichter zu EXPRESS.de: „Ich weiß dann zwar, was es wert ist und was die Händler und Händlerinnen bezahlt haben – aber muss dann ordentlich drauflegen! Am Anfang habe ich mich gewundert, dass die mir das nicht für den Preis verkaufen, den sie bezahlt haben. Aber es sind halt Händler, die müssen was verdienen – und schlagen was drauf.“

Aber wäre es da nicht einfacher, den Kandidatinnen und Kandidaten einfach die berühmte Händlerkarte zu verweigern und direkt von ihnen zu kaufen? Bei diesem Vorschlag lacht der sympathische Rheinländer laut auf: „Nee, das wäre der sofortige Kündigungsgrund. Das würde nicht gehen. Da gibt es ganz klare Regeln. Auch, wenn ein Experte den Händlern was verraten würde, wäre der an dem Tag arbeitslos.“

Übrigens: Lichter muss hart für einen Kauf kämpfen. Wer denkt, die Händlerinnen und Händler würden mit einem passenden Objekt direkt auf ihn zukommen, irrt. Lichter: „Nee, das ist ja die Schweinerei. Die haben ja ihre Sammler und Sammlerinnen. Und die wissen: Das haben zwei Millionen Leute gesehen – potenzielle Käufer, die eventuell bereit wären, mehr zu zahlen.“ Diesen kleinen persönlichen Nachteil der Erfolgs-Quoten kann er aber ganz sicher verschmerzen.