„Bares für Rares“Was geht da ab? Händler liefern sich irres Wettbieten um Frösche

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Diese Frösche sorgten bei „Bares für Rares“ für Furore.

von Sebastian Oldenborg (so)

Köln – Was war denn da los? Erst gaben sich die Händler bei „Bares für Rares“ extrem geizig, dann boten sie um die Wette, um am Ende die Preis-Vorstellung von Esther Aschitsch (22) bei weitem zu überbieten.

Aber von vorne: Die 22-Jährige kam mit einem Wiener Froschkonzert in die ZDF-Trödelsendung.

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„Das hat meine Oma meinem Opa zum Hochzeitstag geschenkt“, erzählte sie. Ihre Großmutter habe die Frösche vor etwa 50 Jahren bei einem Antiquitätenhändler in Wien gekauft.

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Esther Aschitsch kam mit einem Wiener Froschkonzert zu „Bares für Rares“-Moderator Horst Lichter und Experte Albert Maier (l.). 

Trödel-Experte warnt vor Fälschungen

Experte Albert Maier war begeistert: „Ich habe mir schon immer 'ne Wiener Bronze von Franz Xaver Bergmann gewünscht.“ Denn genau darum handele es sich bei den zehn kleinen Fröschen.

Maier sagte aber auch: „Da muss man höllisch aufpassen, die werden gefälscht ohne Ende.“ Der Experte gibt jedoch Entwarnung: „Aber hier kann man ganz gut die Altersspuren sehen, die Farbigkeit – die sind absolut authentisch und original.“

Um die 100 Jahre alt dürfte das Froschkonzert sein. Dementsprechend könne man sich solch eine Arbeit – mit Original-Signatur – bezahlen lassen. Esther Aschitsch würde sich 500 Euro wünschen, Albert Maier schätzte die bemalte Bronze sogar auf 700 bis 900 Euro.

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„Bares für Rares“ starten regelrechtes Wettbieten

Also ab zu den Händlern. Und die gaben sich am Anfang alles andere als spendabel. 280 Euro, 300, 320, 350. So richtig in die Höhe schnellte der Preis noch nicht.

Da griff die 22-Jährige ein und sagte, dass die Schätzung weit höher gelegen habe, in etwa beim doppelten Preis.

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Die Händler Walter Lehnertz (l.) und Fabian Kahl (2.v.r.) lieferten sich bei „Bares für Rares“ ein Wettbieten.

Plötzlich entwickelte sich ein regelrechtes Wettbieten zwischen Walter Lehnertz und Fabian Kahl: 400 Euro, 420, 450, 460, 480, 500, 510, 520. Die beiden wollten das Froschkonzert dem jeweils anderen einfach nicht überlassen.

Da stellte Händler Julian Schmitz-Avila mit Blick auf Aschitsch nur fest: „Läuft für Sie…“  

Und schon ging‘s weiter: 550 Euro, 580, 600, 620, 630, 640, 650, 680, 700. Nun war der Schätzwert bereits erreicht, doch die Händler ließen nicht locker. 720 Euro, 730, 750, 780, 800.

„Jetzt bin ich raus! Jetzt reicht’s mir“, so Fabian Kahl. Das krasse Wettbieten, das die anderen Händler bereits köstlich amüsierte, fand ein Ende. Und Esther Aschitschs Erwartungen wurden um 300 Euro übertroffen – besser konnte es also gar nicht laufen.

Kunstschätze und ihre Liebhaber sind hier herzlich willkommen!

„Bares für Rares“ wird seit 2013 im ZDF ausgestrahlt. Moderator Horst Lichter ist der Gastgeber der Trödelsendung, bei der Teilnehmer ihre Antiquitäten, Raritäten und auch Kuriositäten vorstellen und im Idealfall durch einen Verkauf eine schöne Summe mit nach Hause nehmen.

Seit 2013 wird die Sendung, die in Köln produziert wird, im Nachmittagsprogramm des ZDF ausgestrahlt und hat sich zu einem echten Quoten-Garant entwickelt. Von Montag bis Freitag schalten im Durchschnitt drei Millionen TV-Zuschauer ein, wenn es ums Feilschen und Handeln geht.

So läuft die Sendung „Bares für Rares“ ab

Die Kandidaten werden samt ihren Verkaufsobjekten zu einem Experten geschickt, der die Ware überprüft, etwas zur Geschichte erzählen kann und dann einen Schätzwert abgibt, in welchem preislichen Rahmen sich der Verkaufswert befindet. Liegt diese Summe nah an der preislichen Erwartung der Teilnehmer, bekommen sie von Moderator Lichter die Händlerkarte überreicht. Diese ist die Eintrittskarte in den Raum, in dem sich die Antiquitätenhändler befinden.

Dort stellen sich die Kandidaten samt Gegenstand vor. Ähnlich wie bei einer Versteigerung versuchen die fünf Händler dann, das jeweilige Exponat für sich zu sichern. Das kann dazu führen, dass die Summe unverhofft in die Höhe steigt. Dann liegt es am Anbieter, ob er die Summe der Händler akzeptiert oder noch feilschen will. Erhält der Höchstbietende den Zuschlag, bezahlt er die Summe in bar an den Verkäufer aus. 

Das bisher höchste Gebot

Neben der klassischen Ausgabe wurden auch schon zahlreiche Spezial-Ausgaben produziert. So gab es schon Promi-Ausgaben, Händlerduelle, eine Prime-Time-Show im ZDF, die unter dem Namen „Deutschlands größte Trödelshow lief“.

Das bisher höchste Gebot lag übrigens bei 35.000 Euro, Im Jahr 2014 wechselte ein Borgward Isabella Cabriolet den Besitzer.