Schon wieder!Fake-Show bei „Bares für Rares“ geht weiter: Experte zieht dreiste Fälschung aus dem Verkehr

Kunsthistoriker Colmar Schulte-Goltz, hier gemeinsam mit Horst Lichter und Charlotte Nielsen bei „Bares für Rares“.

Kunsthistoriker Colmar Schulte-Goltz (l.), hier gemeinsam mit Horst Lichter und Charlotte Nielsen in  „Bares für Rares“-Folge vom Montag (22. Mai 2023), zog ein Fake-Gemälde aus dem Verkehr. 

Das hatte sich Charlotte Nielsen aus München sicherlich anders vorgestellt! Kunsthistoriker Colmar Schulte-Goltz enttarnte ihr Gemälde als Fälschung. 

Bereits in der Folge vom Mittwoch (17. Mai 2023) bewies „Bares für Rares“-Experte Albert Meier ein gutes Näschen, als er ein Gemälde als Fake enttarnte. Horst Lichter zog im Anschluss knallharte Konsequenzen und verweigerte dem Ehepaar die Händlerkarte. Ungewöhnliche Szenen, die man nicht jeden Tag in der ZDF-Trödel-Show zu sehen bekommt.

Doch irgendwie scheint aktuell der Wurm drin zu sein. Der Plagiats-Wurm! Denn am Montag (22. Mai 2023) schlug der nächste ZDF-Experte Alarm und zog ein weiteres Gemälde aus dem Verkehr.

„Bares für Rares“: Bereits Horst Lichter hat bei der Betrachtung des Gemäldes komisches Gefühl

„Oh Gott, was machst du denn hier? Zerlegst du schon alles?“, wollte Moderator Horst Lichter von Experte Colmar Schulte-Goltz wissen, der ein Bild aus dem dazugehörigen Rahmen gelöst hatte, um es auf seinem Tisch genauer zu begutachten. 

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„Man muss auch unter die Rahmen schauen, um ein bisschen mehr über die Kunstwerke zu erfahren“, fachsimpelte der Kunsthistoriker. 

Auf dem Bild zu sehen: Zwei Schwestern in italienischer Tracht, die der Maler oder die Malerin in einer innigen Szene festhielt.

Mitgebracht hatte das Gemälde Charlotte Nielsen aus München, die das Kunstwerk nach dem Tod ihres Mannes erbte. „Er hat es wiederum von seinem Vater geerbt. Es ist das einzige Erbstück, das aus der Familie meines Mannes stammt“, erklärte die Krankenschwester. 

Eine Frage schien Horst Lichter besonders auf der Zunge zu brennen: „Wenn ich mir den Rand so anschaue, aber auch die Frontperspektive des Bildes, dann habe ich das Gefühl, dass es irgendwann mal schön saubergemacht worden ist.“ „Ja, ich weiß. Mein Mann hat es mal reinigen lassen“, stimmte Charlotte zu.  

Horst Lichter war sich fast sicher: „Da hat nicht nur jemand gereinigt, sondern verschiedene Farben nochmal neu bekräftigt.“

Und tatsächlich: „Das ist ein ganz richtiger Befund. Es war mir deshalb auch ein Bedürfnis, das Bild auch mal ohne den Rahmen zu sehen [..] Der Rahmen an sich ist Ende des 19. Jahrhunderts zu datieren. Wenn man jetzt aber weiterschaut, dann kann man sehen, dass im Zuge der Reinigung die Oberfläche des Bildes stark gelitten hat. Man hat dann versucht, die Restaurierung wiedergutzumachen [..] Wir können hier unten sehen, dass wir hier die Signatur von Elisabeth Jerichau-Baumann lesen können und 1874 dahinter. Das weicht aber relativ von dem ab, was wir sonst an bekannten Signaturen gesichert von der Künstlerin kennen und wissen. Diese Signatur ist später nach der Bearbeitung auf dieses Bild gekommen, um hier den Anschein zu erwecken, dass es sich um eine Arbeit dieser Künstlerin handelt“, urteilte Colmar Schulte-Goltz, der das Gemälde für eine Fälschung hielt.  

Horst Lichter waren die Hände gebunden: „Jetzt hab ich dich eben erst kennen und schätzen gelernt. Aber kurz und knackig: Ich darf dieses Bild nicht zu den Händlerinnen und Händlern lassen. Ich kann dir keine Karte geben.“ Charlotte Nielsen zeigte Verständnis: „Es ist absolut nicht schlimm. Es ist eine sehr interessante Geschichte.“  (cw)