„Bares für Rares“Händler zahlt zu viel für „komisches Ding“ – und nennt es dann „bescheuert“

„Ihr habt ein komisches Ding mitgebracht“, sagte Horst Lichter (Zweiter von links) beim Anblick von Alisons und Volkers Trödel.  (Bild: ZDF)

„Ihr habt ein komisches Ding mitgebracht“, sagte Horst Lichter (Zweiter von links) beim Anblick von Alisons und Volkers Trödel.

Horst Lichter hält den Haartrockner für ein „komisches Ding“. Dieses will Händler Walter „Waldi“ Lehnertz in der Mittwochsausgabe von „Bares für Rares“ (ZDF) jedoch unbedingt haben - und überbietet dafür sogar den Expertenpreis um das Zehnfache.

„Ihr habt ein komisches Ding mitgebracht“, sagte Horst Lichter beim Anblick von Alisons und Volkers Trödel. Der sah auf den ersten Blick aus wie ein Folterinstrument, war aber zum Haaretrocknen gedacht. Der Hairdryer sei ein Geschenk der Oma ihres Ex-Freundes gewesen, erinnerte sich Alison.

Experte Sven Deutschmanek erklärte, wie das Ding funktioniert: Über eine kleine Öffnung werde heißes Wasser eingefüllt, die Wärme trockne dann die Haare. „Also wir beide können damit nichts anfangen, dafür sind unsere Haare zu kurz“, schmunzelte der Experte mit Blick auf Horst Lichter.

Hergestellt wurde der Haartrockner einst von der Firma Perkin & Sons. Er sei aus Weißblech und vernickelt, erklärte Deutschmanek. Das erkenne man am Goldschimmer und sei „absolut typisch“ für die Zeit um 1890 und 1900. Obwohl das Gerät bereits 130 Jahre alt sei, befinde es sich noch in einem „außerordentlich guten Zustand“, lobte der Experte.

Alles zum Thema Bares für Rares

Lichter war von der Funktion noch nicht überzeugt: „Das hält man sich so an die Haare und dann bin ich trocken, oder was?“, fragte er den Experten. „Wenn man das in der Praxis anwenden würde, würde man schnell merken, dass es unwahrscheinlich lange dauert, sich damit die Haare zu trocknen“, gestand Deutschmanek.

Lichter war von der Funktion noch nicht überzeugt: „Das hält man sich so an die Haare und dann bin ich trocken, oder was?“ (Bild: ZDF)

Lichter war von der Funktion noch nicht überzeugt: „Das hält man sich so an die Haare und dann bin ich trocken, oder was?“ (Bild: ZDF)

Alison und Volker wollten 80 Euro für den Hairdryer. Doch der Experte schätzte den Wert wegen des Alters und der mangelnden Funktion niedriger, nämlich auf 30 bis 50 Euro. Lichter sprach dem Verkäuferehepaar gut zu: „Drüben ist heute eine Händlerin mit langen Haaren“, verriet er mit einem Zwinkern.

Die Händler waren von dem Hairdryer mindestens genauso verwirrt wie der Gastgeber. „Sieht ein bisschen aus wie der Punk unter den Küchengeräten“, überlegte Benjamin Leo Leo. Walter „Waldi“ Lehnertz vermutete, dass man damit Locken wickeln könne und freute sich sehr, dass er fast richtig lag.

„Alleine, weil das Ding so skurril ist, fange ich mit 80 Euro an. Ich weiß zwar noch nicht, was ich daraus baue, aber da baue ich was draus“, beschloss Lehnertz. Auch Daniel Meyer und Friedrich Häusser wollten das Gerät und so stieg der Preis immer weiter. „Bist du ein Verbrecher“, grummelte Lehnertz, als Meyer 200 Euro bot.

Meyer war siegessicher: „Der Waldi traut sich da nicht drüber.“ Doch zu früh gefreut, denn Lehnertz legte noch mal nach. Schließlich erhielt er für 300 Euro den Zuschlag - das Zehnfache der Experteneinschätzung. „Ich will der Kunst nicht im Wege stehen“, erklärte Verlierer Meyer gelassen.

„Ist das bescheuert, das Ding“, staunte Lehnertz über seine Errungenschaft. Ob er bald mit Locken ans Set komme, fragte Elisabeth Nüdling lachend und strich den wasserlosen Trockner über das dünne Haar ihres Händlerkollegen. Die Verkäufer waren ebenfalls sehr zufrieden: „Das hätten wir nie gedacht!“, staunte Alison. (tsch)