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„Aktenzeichen XY“Verwirrung durch TV-Patzer von Rudi Cerne

Rudi Cerne in der „XY“-Kulisse.

Rudi Cerne moderiert „Aktenzeichen XY“ seit 2002.

Ups, was war denn da los? Mitten in der Live-Sendung von „Aktenzeichen XY“ unterläuft Moderator Rudi Cerne ein peinlicher Versprecher, der bei den Zuschauerinnen und Zuschauern für mächtig Verwirrung sorgt.

In der Anmoderation zum brutalen Mordfall des 50-jährigen Yves Seigel passierte es: „Einiges spricht dafür, dass es eine Beziehungstat gewesen sein könnte. Yves Seigel war homosexuell und HIV-positiv. In der Vergangenheit kontaktierte er immer wieder auch Freier, die ihn in seiner Wohnung besucht haben dürften.“

Doch mit dem Wort „Freier“ lag der Moderator daneben! Denn als Freier werden Personen bezeichnet, die für Sex bezahlen – und nicht diejenigen, die sexuelle Dienstleistungen anbieten. Ein peinlicher Fauxpas, der für Stirnrunzeln sorgte.

„Aktenzeichen XY“: ZDF wiederholt Fehler in Online-Format

Pikant: Das ZDF wiederholte den Fehler sogar in seiner eigenen Online-Zusammenfassung des Falls. Die Formulierung, die Homosexualität, HIV-Status und die angeblichen Kontakte in einem Satz nennt, wirkt zudem wie aus einer längst vergangenen TV-Zeit und höchst stigmatisierend.

Andere Medien wie das Portal „Queer.de“ wählten die richtige Formulierung und berichteten, dass Yves Seigel „in der Vergangenheit immer wieder Sexarbeiter in seine Wohnung eingeladen haben könnte“. Das beschreibt den Sachverhalt korrekt. In der offiziellen Pressemitteilung der Berliner Generalstaatsanwaltschaft kommt der Begriff „Freier“ übrigens gar nicht vor.

Der Fall selbst ist ein schreckliches Verbrechen und weiterhin ungelöst. Der fast blinde Yves Seigel (50) wurde Mitte Mai 2025 tot in seiner Wohnung in Berlin-Reinickendorf gefunden – getötet mit mehreren Messerstichen. Da persönliche Gegenstände fehlten, gehen die Ermittlerinnen und Ermittler von einem Raubmord aus.

Zuletzt wurde Seigel am 15. Mai lebend gesehen, seine Leiche fand man rund acht Tage später. Der Fall wurde erneut in der „XY“-Ausgabe aufgerollt, um mögliche Zeugen und Zeuginnen zu erreichen. Besonders wichtig für die Ermittlungen ist sein verschwundenes Handy der Marke Nokia.

Hinweise nimmt die 6. Mordkommission des Landeskriminalamts in der Keithstraße 30 in Berlin-Tiergarten unter der Rufnummer (030) 4664-911666 oder per E-Mail an LKA116-Hinweis@polizei.berlin.de entgegen. Auch an jede andere Polizeidienststelle oder die Internetwache können Hinweise gegeben werden. (red)