Entscheidender Durchbruch oder bleibt der Mord am Kölner Sonnenbank-Königs Phil Giesen (†74) weiter ungeklärt?

Nach der Ausstrahlung in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ gibt es erste Hinweise.

„Aktenzeichen XY“: Erste Hinweise zu Mord an Phil Giesen eingegangen

Leo Philipp Giesen war im Oktober 2024 in seiner Villa im Kölner Nobelveedel Hahnwald ermordet worden. Seither läuft die Suche nach den mutmaßlichen Tätern – bislang ergebnislos.

Die Ermittler und Ermittlerinnen erhoffen sich durch die TV-Ausstrahlung (hier seht ihr das Video) neue Hinweise. Eine zentrale Rolle spielen dabei die auffällige Lederjacke des Opfers, die seit dem Überfall verschwunden ist, sowie eine Kamera. Diese hatten die mutmaßlichen Täter wenige Kilometer vom Tatort entfernt an der Autobahn 555 weggeworfen.

Ramona Breuer von der Kölner Kriminalpolizei kann bereits wenige Minuten nach der Ausstrahlung erste Erfolge vermelden. Nach ihrer Aussage sind bereits zahlreiche Anrufe eingegangen. „Aus ermittlungstaktischer Sicht können wir keine genaueren Angaben machen“, hüllt sich Breuer in Schweigen.

Auf Nachfrage von Rudi Cerne bestätigt die Kriminalbeamtin dann, dass unter anderem Hinweise zur Jacke des Opfers eingegangen sind. Bislang ist unklar, von welchem Label die schwarze Lederjacke mit mehreren Reißverschlüssen stammt. Dazu soll es nun Hinweise geben.

Der Filmbeitrag zeigt: Die Täter gehen äußerst brutal zu Werke. Aus der Rekonstruktion des Verbrechens geht hervor, dass die Täter gegen 21.40 Uhr über das Nachbargrundstück in die Villa eindringen. Phil Giesen kommt gegen 23 Uhr nach Hause – allein. Dann beginnt sein Martyrium. Mit brutaler Gewalt gegen Kopf und Oberkörper wird der 74-Jährige traktiert. Er stirbt an den heftigen Verletzungen.

Die Täter bleiben noch fast drei Stunden im Haus. Niemand bekommt etwas von dem Drama mit. Sie lassen sich viel Zeit, flexen einen Tresor auf, erbeuten mehrere 10.000 Euro in bar. Dann flüchten sie gegen 1.55 Uhr in einem 1er oder 3er BMW. Musste Kölns Sonnenbankkönig sterben, weil er den Einbrechern den Tresor nicht öffnen wollte?

Spuren hinterlassen die Täter kaum. Am Tatort kann die Polizei lediglich Sohlenabdrücke von zwei Schuhen sicherstellen. Alles spricht dafür, dass sie von den Tätern stammen. 

Bei einem Schuhabdruck handelt es sich wahrscheinlich um die Marke Kappa, Modell Bash. Allerdings werden die Sohlen auch von den Marken Fila und Bristol verwendet. Der zweite Schuh gehört zur Marke Nike, möglicherweise aber auch um ein Plagiat. Identische Sohlen werden auch von den Marken Knickmax und Sketchers, Modell Glider verwandt. Zur Farbe der Schuhe kann nichts gesagt werden.

Für Hinweise, die zur Aufklärung des Mordfalls führen, haben Giesens Firma und die Staatsanwaltschaft Köln insgesamt eine Belohnung von 35.000 Euro ausgelobt. Eine ungewöhnlich hohe Summe, wie Ramona Breuer bestätigt.

Die Polizei fragt:

1. Wer hat zur Tatzeit rund um den Tatort in der Straße „Im Finkenhain“ in Köln-Hahnwald etwas auffälliges beobachtet?
2. Wer hat am 9. Oktober 2024 gegen 2 Uhr nachts an der Abbiegespur von der A555 auf die A4 Richtung Rhein ein verdächtiges Fahrzeug beobachtet, möglicherweise den dunklen 1er BMW?
3. Wer hat die Lederjacke des Opfers erkannt und kennt den Hersteller?
4. Wurde die Lederjacke eventuell zum Kauf angeboten?

Wer Beobachtungen gemacht hat, kann sich telefonisch unter der Rufnummer 0221 229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de bei den Ermittlern und Ermittlerinnen des Kriminalkommissariats 11 melden. (susa)