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Mörder seit Jahrzehnten freiKölner Fälle lassen die Polizei nicht los

Suche nach dem Mörder der 16 Jahre alten Seckin Caglar aus Poll

Die 16-jährige Seckin Caglar aus Köln-Poll wurde 1991 ermordet. (Archivfoto)

Ihre Mörder wurden nie gefasst. Fast 200 ungelöste Mordfälle gibt es in Köln und Umgebung. Drei davon sind besonders erschütternd.

Ein totes Mädchen im Gebüsch – dieser schreckliche Fund erschütterte Köln vor 34 Jahren. Am 17. Oktober 1991 wurde die Leiche der erst 16-jährigen Seckin Caglar gefunden.

Die junge Auszubildende lag nahe der Haltestelle „Poll-Salmstraße“. Sie wurde erwürgt und sexuell missbraucht. Ihr Mörder? Bis heute ein Phantom. Nicht einmal eine riesige DNA-Aktion vor zwei Jahren brachte eine Spur. Hunderte Männer gaben Speichelproben ab, doch der Täter war nicht dabei.

Die Familie gibt die Hoffnung trotzdem nicht auf. Seckins Bruder Basri sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ im Jahr 2023: „Vielleicht melden sich auch jetzt noch Zeugen und Zeuginnen, die sich damals nicht getraut haben.“ Für ihn ist der Gedanke, dass der Täter noch frei herumläuft, schlicht „beängstigend“.

Blutbad am Gereonswall: Das Tatmesser wurde nie gefunden

Ein Blutbad am Gereonswall! Am 20. März 2002 wurde der Steuerfachangestellte Stephan Büchel (37) in seiner eigenen Wohnung brutal getötet. Mehr als 20 Messerstiche zählten die Ermittler und Ermittlerinnen. Die Wohnung: ein einziges Blutbad. Vermutlich lag Büchel schon seit Tagen tot dort. Eine Spur führte die Polizei ins Strichermilieu am Theodor-Heuß-Park, wo das Opfer öfter Kontakte gesucht haben soll.

Ein Verdächtiger, ein Mann mit asiatischem Aussehen, den Büchel kurz vor seinem Tod getroffen haben soll, ist wie vom Erdboden verschluckt. Die einzige Hoffnung: Am Tatort wurde fremde männliche DNA sichergestellt. Das Tatmesser wurde nie gefunden.

Die Polizei hofft, dass ein Treffer in der DNA-Datenbank den Fall eines Tages doch noch löst.

Kasernenmord: Selbst „Aktenzeichen XY ungelöst“ konnte nicht helfen

Mord in der Kaserne! Selbst „Aktenzeichen XY ungelöst“ konnte nicht helfen. Am 23. Juni 1989 wird der junge Soldat Norbert Stolz (20) in der Wachstube der Kaserne am Butzweilerhof tot aufgefunden. Elf Messerstiche! In der Mordnacht war er allein im Gebäude, bis auf einen Kameraden, der in Arrest saß. Doch der schied als Verdächtiger aus. Ein Motiv für die Tat? Fehlanzeige.

War es eine schreckliche Verwechslung? Das vermutet Norberts Bruder Christoph bis heute. Norbert galt als ruhig, pflichtbewusst, kam aus einer streng katholischen Familie. Jahrzehnte nach der Tat gibt es wieder einen Hoffnungsschimmer: Kleidungsstücke wurden erneut zur DNA-Analyse gegeben. Auch ein mysteriöser Brief von einer gewissen „Annette“ aus dem Tatjahr wird noch einmal geprüft. Christoph Stolz will nur eines: Endlich wissen, warum sein Bruder sterben musste. (red)