Moskaus Spott nach dem Turm-Drama in Rom sorgt für Wut.
Nach Turm-Drama in RomMoskau sorgt für Eklat
Aktualisiert
Eiskalter Spott aus Moskau nach der tödlichen Tragödie in Rom! Nach dem teilweisen Einsturz eines historischen Turms am Montag (3. November) goss die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, Hohn und Häme über Italien – und löste damit einen handfesten diplomatischen Eklat aus.
Noch während die Rettungsarbeiten liefen, hetzte Sacharowa auf Telegram. Die Infrastruktur in Italien zerfalle, weil die Regierung in Rom „das Geld ihrer Steuerzahler“ für die Ukraine-Hilfe „verschwenden“ würde. Ihre zynische Drohung: Wenn Rom Kijiw weiter unterstütze, werde „ganz Italien zusammenbrechen – von der Wirtschaft bis zu seinen Türmen“.
Eine unfassbare Provokation, während in Rom um Menschenleben gekämpft wurde. Ein rumänischer Bauarbeiter, der mehr als elf Stunden unter den Trümmern des Torre dei Conti verschüttet war, starb kurz nach seiner Rettung. Eine weitere Person wurde bei dem Unglück schwer verletzt.
Die Reaktion aus Italien ließ nicht lange auf sich warten. Außenminister Antonio Tajani bestellte den russischen Botschafter ein und fand deutliche Worte. „Das sind, gelinde gesagt, vulgäre Äußerungen“, erklärte er. Man dürfe nicht über Menschen spekulieren, die noch unter Trümmern liegen.
Tajani zeigte sich empört über Sacharowas Kaltschnäuzigkeit: „Wenn es eine Tragödie in der Russischen Föderation gab, haben wir stets Solidarität gezeigt.“ Ihre Äußerungen seien „beschämend und in einem zivilisierten Land inakzeptabel“.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Kreml-Sprecherin für Empörung sorgt. Im Februar bezeichnete sie Italien als den Ort, „an dem der Faschismus seinen Ursprung hat“. Auch deutsche Politiker und Politikerinnen wie Friedrich Merz und die ehemalige Außenministerin Annalena Baerbock hat sie bereits als „Nachkommen von Nazis“ beschimpft.
Nach der Einbestellung des Botschafters bekundete die russische Botschaft in Rom zwar ihr Beileid, beschwerte sich aber gleichzeitig über eine angebliche „aggressive, bedauerliche antirussische Kampagne“ in italienischen Medien. Von Einsicht keine Spur.
Die wohl schärfste Reaktion kam vom liberalen italienischen Senator Carlo Calenda. „Sacharowa ist Abschaum“, donnerte er beim Sender La7 und auf der Plattform X. „Russland ist ein Land, das von skrupellosen Mördern regiert wird.“ Er fügte hinzu: „Sie deportieren ukrainische Kinder nach Russland, sie töten Zivilisten und Zivilistinnen, und sie sind es, die über eine solche Tragödie so reden.“
Auch aus dem italienischen Außenministerium kamen klare Worte. Ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin sagte laut der Nachrichtenagentur Ansa, die Äußerungen zeigten „die Abgründe der Vulgarität, in die die Moskauer Führung gesunken ist“. Italien werde immer an der Seite der Angegriffenen stehen. „Deshalb unterstützen wir das ukrainische Volk, weil wir Italiener sind.“ (red)
