Musikalische Abrechnung mit dem Kanzler! Der Kölner Rapper Eko Fresh hat einen neuen Song namens „Friedrich“ rausgehauen – eine direkte Antwort auf die umstrittenen „Stadtbild“-Aussagen von Bundeskanzler Friedrich Merz.

In einem rund zweiminütigen Video, das am Freitagmittag auf seinem Youtube-Kanal erschien, läuft der 42-Jährige durch die Keupstraße und rappt seine Zeilen direkt in die Kamera. Und die haben es in sich!

Eko Fresh, mit bürgerlichem Namen Ekrem Bora, legt sofort den Finger in die Wunde der sozialen Ungerechtigkeit: „Lieber Friedrich, du hast echt bezaubernde Töchter. Wir auch – aber unsere hausen in Löchern. Junkies im Flur, Hochhaus mit Verbrechern, aber nicht, dass du denkst, dass wir auf Ausländer meckern.“

Damit greift der Rapper einen Spruch von Merz auf. Der CDU-Politiker hatte am 20. Oktober auf die Kritik an seiner „Stadtbild“-Aussage reagiert und gesagt: „Fragen Sie mal Ihre Töchter, was ich damit gemeint haben könnte“. Ein Bild, das Eko Fresh ihm jetzt eiskalt zurückwirft.

Hier das Video zum Song ansehen:

In seinen Reimen beschreibt Eko Fresh knallhart den Alltag und die Chancenlosigkeit vieler Menschen: „Nee, wir sind brav, wir sind deine Putzkräfte, unsere Mamas feuert man für ein paar Schmutzreste. Sofort kontrolliert, wenn ich mich in den Bus setze, abends gehen wir dann wieder heim ohne Schutzweste.“

Die zentrale Botschaft des Songs, die Kluft zwischen Arm und Reich, packt er in den Refrain: „Ey Friedrich, salam aleikum. Ich erzähl’ dir, was die Armen hier leisten. Nur am Buckeln, weil das Para nicht reicht. Und du weißt schon, so hart sind die Zeiten.“

Die Reaktionen auf Youtube sind überwältigend. „Danke Eko für deinen Einsatz“ und „Danke Eko! Rap als Sprachrohr ist wieder zurück“, heißt es in den Kommentaren. Auf Anfrage wollte sich der Musiker nicht weiter zu seinem Lied äußern.

Eko Fresh gehört seit Jahrzehnten zu den größten deutschen Rap-Stars und hat sich in den letzten Jahren auch als Schauspieler einen Namen gemacht.

Übrigens: Dass Merz am 22. Oktober noch versuchte, seine Aussage einzuordnen und betonte, er meine Menschen, „die keinen dauerhaften Aufenthaltsstatus haben, nicht arbeiten und sich auch nicht an unsere Regeln halten“, änderte nichts. Die öffentliche Empörung war riesig, Tausende Menschen gingen in Köln, Münster und Heidelberg auf die Straße – und Eko Fresh liefert nun den Soundtrack dazu.

Allein in Köln gingen laut Polizei rund 1.200 Menschen auf die Straße, die Veranstalterinnen und Veranstalter von „Fridays for Future“ sprachen sogar von 5.000 Demonstrierenden. (red)