Die Kritik an der „Stadtbild“-Aussage des Kanzlers reißt nicht ab. Auch ein Wirtschaftsexperte meldet sich zu Wort.
Heftige Kritik an Merz-Satz„Das richtet erheblichen Schaden an“

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Bundeskanzler Friedrich Merz am 21. Oktober beim Spatenstich zum IPAI Campus in Heilbronn.
Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hat vor den wirtschaftlichen Folgen der wiederholten Aussagen von Kanzler Friedrich Merz (CDU) zu Migration im „Stadtbild“ gewarnt.
„Seine jüngsten Äußerungen verschärfen die gesellschaftliche Polarisierung und richten einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden an“, sagte Fratzscher dem „Handelsblatt“ vom Mittwoch.
Denn Deutschlands wirtschaftlicher Wohlstand und viele gute Arbeitsplätze hingen davon ab, ob die Bundesrepublik wieder attraktiver für die Zuwanderung vor allem hoch qualifizierter Menschen werde.
„Die Botschaft des Bundeskanzlers schwächt die Willkommenskultur Deutschlands und wird den Fachkräftemangel in Deutschland in den kommenden Jahren verschärfen“, betonte Fratzscher.
Weiter Kritik an Merz-Satz
Der Kanzler scheine ein Problem darin zu sehen, dass die Bundesrepublik ein Einwanderungsland ist und das Stadtbild daher natürlich von Menschen mit Migrationsgeschichte geprägt ist.
Ungeachtet der Kritik legte der Kanzler am Montag noch einmal nach: „Ich habe gar nichts zurückzunehmen“, sagte er. „Im Gegenteil, ich unterstreiche es noch einmal: Wir müssen daran etwas ändern und der Bundesinnenminister ist dabei, daran etwas zu ändern und wir werden diese Politik fortsetzen.“ (afp)