Brutaler Angriff in Essen! Nach einer Demo gegen Rechtsextreme wurden Mitglieder der Linken in einem Bus von Neonazis attackiert und verletzt.
So eine Gewalt „noch nie erlebt“Neonazis greifen in Essen Linke-Mitglieder an – Polizei greift durch

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Die Polizei war schnell zur Stelle und beendete die Schlägerei in Essen. Unser Symbolfoto zeigt einen Polizeieinsatz wegen Neonazis am 24. Mai 2025 in Bielefeld.
Schock-Szenen in einem Linienbus in Essen! Am späten Freitagabend (9. August 2025) ist eine friedliche Heimfahrt für mehrere Mitglieder der Partei Die Linke zum Albtraum geworden. Sie wurden von einer Gruppe Rechtsextremer brutal attackiert.
Zuvor hatten sie an einer Kundgebung gegen eine Veranstaltung der Neonazi-Partei „Die Heimat“ im Stadtteil Kray teilgenommen. Gegen 22.30 Uhr eskalierte die Situation dann völlig.
Als die Gruppe in den Bus der Linie 146 stieg, trafen sie auf ihre politischen Gegner. Laut Polizei stiegen an der Haltestelle Kiwittstraße mehrere Teilnehmende der rechten Versammlung zu. Sofort gingen sie auf die Gegendemonstrantinnen und Gegendemonstranten los. Vier Personen wurden leicht verletzt.
Ein Großaufgebot der Polizei war schnell zur Stelle und konnte die Schlägerei beenden. Die Beamtinnen und Beamten stellten die Identitäten von 19 Tatverdächtigen fest. Nun wird unter anderem wegen Landfriedensbruchs ermittelt. Rettungskräfte versorgten die Verletzten noch am Tatort.
Die Partei Die Linke zeigte sich in einer Stellungnahme auf Facebook erschüttert. „Dieser feige Angriff richtet sich nicht nur gegen uns als Partei, sondern gegen die gesamte demokratische Stadtgesellschaft“, erklärte Kreissprecherin Lisa Krass. Neben den körperlichen Wunden klagten die Betroffenen über schwere psychische Belastungen. Ein besonderer Dank ging an den Busfahrer, der schnell und besonnen reagiert habe.
Neonazi-Angriff in Essen: Kandidatin Jennyfer Prus geschockt
Dem WDR sagte Jennyfer Prus, Kandidatin der Partei bei der Kommunalwahl, es habe sich um eine Gruppe von etwa 15 bis 20 jungen und anscheinend alkoholisierten Neonazis gehandelt, die in den Bus gestiegen sei. Diesen hätten sofort angefangen „rumzupöbeln“, und schnell sei es handgreiflich geworden. Prus erklärte, sie habe so eine Gewalt „noch nie erlebt“. Sie selber habe zum Glück nur eine kaputte Brille zu beklagen sowie einige Prellungen.
Laut dem Bündnis „Essen stellt sich quer“ haben sich in der Stadt in den vergangenen Jahren mehrere neonazistische Gruppen und Strömungen formiert. Mitglieder der verbotenen NPD hätten sich 2023 mit der Kleinstpartei „Die Rechte“ zur Partei „Die Heimat“ zusammengeschlossen.
„Die Heimat“ verfolgt laut NRW-Verfassungsschutz eine rechtsextremistische Ideologie, die auf das Prinzip der Volksgemeinschaft baut und sich vor allem durch Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus hervortut. Es gibt demnach eine große Verwandtschaft zum Nationalsozialismus, ihre Ziele verfolge die Partei in „aggressiv-kämpferischer Weise“. Die Partei wird vom Verfassungsschutz beobachtet. (red)