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„Putins Hoffnung steigt“Nächster herber Rückschlag für Trump – China lässt Bombe platzen

Donald Trump spricht mit Reportern und Reporterinnen bei seiner Ankunft in der Air Force One auf der Joint Base Andrews – der US-Präsident räumte die Erfolglosigkeit eines Telefonats mit Putin ein. (Archivbild)

Donald Trump spricht mit Reportern und Reporterinnen bei seiner Ankunft in der Air Force One. Der US-Präsident räumte die Erfolglosigkeit eines Telefonats mit Putin ein. (Archivbild)

Donald Trump räumt nach einem Telefonat mit Wladimir Putin sein Scheitern ein. Die prompte Antwort aus Moskau: heftige Bombenangriffe. Und auch aus China kommen Worte, die für Wirbel sorgen.

US-Präsident Donald Trump hatte sich selbst eine Frist gesetzt: Zwei Wochen, um zu sehen, ob Kreml-Chef Wladimir Putin es mit dem Frieden ernst meint.

Die Frist ist längst vorbei – und die Antwort hat Trump nun offenbar von Putin persönlich erhalten.

Zwar habe der russische Präsident erneut seine „Bereitschaft zur Fortsetzung des Verhandlungsprozesses erklärt“, so Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow nach einem fast einstündigen Telefonat.

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Aber der Kreml bleibt hart: Moskau werde seine Ziele in der Ukraine erreichen und die „Ursachen des Konflikts“ müssten für einen Frieden „beseitigt“ werden, meldete die Staatsagentur Tass.

Klartext: Moskau rückt von seinen Forderungen, die einer Kapitulation der Ukraine gleichkommen, nicht ab.

Das musste auch Trump nach dem Gespräch zugeben. „Wir haben auch über den Krieg gegen die Ukraine gesprochen und ich bin damit nicht glücklich“, sagte der US-Präsident kleinlaut zu Reportern und Reporterinnen. Sein Fazit: „Ich habe heute überhaupt keine Fortschritte mit ihm gemacht.“ Ein herber Rückschlag für den Mann, der einst versprach, den Krieg binnen 24 Stunden zu beenden.

Und als wäre das nicht genug, folgte die Antwort aus Moskau prompt und brutal.

Wie schon oft nach Gesprächen westlicher Staats- und Regierungschefs mit Putin, gab es auch am Donnerstagabend (3. Juli) wieder flächendeckend Luftalarm in der Ukraine. Aus Kyjiw wurden massive russische Angriffe gemeldet. Am Freitagmorgen dann die schreckliche Gewissheit: Es waren die schwersten nächtlichen Attacken seit Kriegsbeginn. Schon Anfang der Woche hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron nach einem Telefonat mit Putin eine ähnliche Abfuhr erhalten – gefolgt von Luftangriffen.

Bundeskanzler Friedrich Merz hatte erst letzte Woche vor genau solchen Gesprächen gewarnt. „Der jüngste Besuch des ungarischen Ministerpräsidenten in Moskau wurde von Russland mit schwersten Bombardements auf Kyjiw und auf ein Krankenhaus beantwortet. Auf das letzte Telefonat mit meinem Amtsvorgänger folgten Bomben auf ein Kinderkrankenhaus“, sagte Merz der „Süddeutschen Zeitung“. Sein Schluss: „Wenn das also das Ergebnis solcher Telefonate ist, würde ich noch lange davon Abstand nehmen.“

Doch Trump scheint das anders zu sehen. Sein Scheitern hält ihn offenbar nicht davon ab, in anderen Bereichen die Zusammenarbeit mit Putin zu suchen. Die US-Regierung hatte kurz zuvor bereits mit einem teilweisen Stopp von Waffenlieferungen für gute Laune in Moskau gesorgt. Nach dem Telefonat schien die Stimmung im Kreml sogar noch besser. Putins Berater Uschakow berichtete: „Die Staatschefs beider Länder erörterten die Möglichkeit eines Austauschs von Filmen, die traditionelle Werte fördern, die der Russischen Föderation und der US-Präsidentschaftsverwaltung nahestehen.“ Ein gemeinsamer Kulturkampf mit dem Kreml? Der Sondergesandte des russischen Präsidenten für Auslandsinvestitionen, Kirill Dmitrijew, war ganz aus dem Häuschen.

„Eine positive Zusammenarbeit zwischen den USA und Russland ist für den weltweiten Frieden und Wohlstand von entscheidender Bedeutung“, schrieb er bei X. „Ein neues Kapitel beginnt“.

Laut Tass berichtete Trump dem Kremlchef zu Beginn des Gesprächs sogar über seinen jüngsten innenpolitischen Erfolg. Putin habe ihm „viel Erfolg“ gewünscht. Das Gespräch sei „auf einer Wellenlänge“ verlaufen, so Berater Uschakow. Und die Ukraine? Von dort gab es zunächst keine direkte Reaktion auf das Telefonat. Am Vortag hatte Kyjiw wegen des Waffen-Stopps bereits den US-Botschaftsleiter einbestellt. Wolodymyr Selenskyj schwieg, doch das Außenministerium reagierte indirekt.

„Russland lehnt weiterhin alle Friedensbemühungen ab und eskaliert stattdessen“, teilte das Ministerium mit. Die Zahl der zivilen Opfer sei seit Dezember stark gestiegen. „Der zunehmende Einsatz von Drohnen, Raketenangriffen auf Städte und gezielten Angriffen auf Zivilisten zeugen von einer klaren Terrorabsicht“, hieß es in dem Statement – eine Zeit, die größtenteils in Trumps Amtszeit fällt.

Man müsse den Druck auf Moskau jetzt erhöhen. Doch Experten und Expertinnen zeigten sich ernüchtert. Sollte Trump den Lieferstopp nicht aufheben, könne man ihn als „Alliierten von Russland im Krieg gegen die Ukraine“ bezeichnen, schrieb der Historiker Phillips O’Brien bei X. Zustimmung kam vom russischen Kremlkritiker Garri Kasparow.

„So nenne ich ihn schon lange“, schrieb Kasparow. „Trumps bisheriges Handeln zielte darauf ab, den Aggressor Russland zu beschwichtigen und zu stärken und die Ukraine, Opfer und Verteidiger, unter Druck zu setzen und zu schwächen.“ Sein hartes Urteil: Trump wolle den Krieg mit einem Sieg Russlands beenden, „genau wie Putin“.

„Putin hat Trump mal wieder eingenordet“, urteilte auch der Kölner Politologe Thomas Jäger. Der Kremlchef wolle keine Verhandlungen. Der Historiker Matthäus Wehowski warnte: „Mit jedem Telefonat mit Trump steigt Putins Hoffnung sein Narrativ durchzusetzen und ihn zum gemeinsamen Kulturkampf gegen den liberalen Westen einzuspannen.“

Für Trump und Putin, so der Russland-Experte, bedeute Demokratie nur „die Akklamation einer starken Führerfigur ohne lästige Institutionen, Gerichte, freie Medien oder Opposition.“

Als wäre das alles nicht genug, kam für die Ukraine eine weitere Hiobsbotschaft hinzu – diesmal aus China.

Außenminister Wang Yi fand bei einem Gespräch mit der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas laut einem Bericht der „South China Morning Post“ überraschend deutliche Worte. Peking könne sich eine Niederlage Russlands nicht leisten, soll Wang gesagt haben.

China fürchte, dass die USA nach einem russischen Scheitern ihre „gesamte Aufmerksamkeit auf Peking richten“ würden. Gleichzeitig wies er den Vorwurf, China würde den Krieg unterstützen, scharf zurück. China sei „keine Kriegspartei“. Seine fast schon zynische Ergänzung: „Wenn das der Fall wäre, wäre der Konflikt schon lange beendet.“ (red)