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„Rainbow Festival“Publikum straft US-Kultband ab – erste Stars für 2026 bekannt

Zum ersten Mal hat in Köln das „Rainbow Festival“ stattgefunden. Auf zwei Bühnen waren insgesamt 24 Programmpunkte zu erleben. Für den größten Wirbel sorgte eine US-Disco-Band.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Die Premiere des bunten „Rainbow Festivals“ am Fühlinger See war ein voller Erfolg. Perfekte Organisation, euphorische Stimmung. 22.000 Menschen feierten friedlich und ausgelassen zu Regenbogen-Farben und viel Live-Musik.

Nur ein Thema legte einen kleinen Schatten auf das Event, das ein Zeichen für Toleranz und Vielfalt setzen sollte. Der Auftritt der Village People hatte schon im Vorfeld für viele Debatten gesorgt. Die US-amerikanische Disco-Band war bei der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump aufgetreten.

„Rainbow Festival“: Fans wandern nach No Angels zur zweiten Bühne

Die Hymne „Y.M.C.A.“ nutzte Trump zudem für seine Wahlkampagne. Zudem hatte Frontmann Victor Willis angekündigt, dass er rechtliche Schritte gegen Medien einleiten wird, die den Song als Schwulenhymne bezeichnen. Er besteht darauf, dass das Lied nicht als solche gedacht war.

Aufgrund dieser Vorgeschichte war ColognePride als Kooperationspartner des Festivals ausgestiegen. Veranstalter Markus Krampe sah sich plötzlich in der Rolle des Buhmanns, sagte im EXPRESS.de-Gespräch, dass er viele Anfeindungen erlebt habe, weil die Band – auch aus vertraglichen Gründen – im Programm blieb.

„Ich bin weit davon entfernt, Donald Trump gut zu finden, weil er unberechenbar ist“, sagte der Musikmanager. „Aber wir müssen damit umgehen und können in Deutschland nicht nur eine Anti-Haltung einnehmen. Deshalb habe ich die Village People absichtlich im Programm gelassen. Es geht hier um Musik, Party und gute Laune, da sollte man den politischen Irrsinn für ein paar Stunden vergessen“.

Das Thema habe sich in den vergangenen Wochen hochgeschaukelt. „Aber ich gehöre nicht zu den Leuten, die sich wie das Fähnchen im Wind drehen und Leute wieder ausladen“, sagte Krampe. „Im Leben muss man auch mal standhaft sein. Dann muss man auch mal was aushalten, wenn der Wind von vorne kommt. Das kam er, aber nicht so schlimm, dass das Ding hier nicht hätte stattfinden können.“

Ein Demo-Plakat gegen den Auftritt der Village People.

Ein Fan äußerte seine Meinung zum Auftritt der Village People. Ansonsten gab es nur ein paar Buh-Rufe.

Die Band selbst verweigerte auf EXPRESS.de-Nachfrage jeglichen Kommentar zur Debatte. Sie zog ihren Auftritt professionell in Rekordzeit durch. Doch das Publikum stimmte mit den Füßen ab. Nachdem zuvor beim Auftritt der No Angels der Bereich vor der Sunshine-Stage noch brechend voll war und beste Stimmung geherrscht hatte, zogen die Massen direkt danach ab und wanderten zur Aqua-Stage, wo Felix Jaehn auflegte.

DJ Felix Jaehn legt beim „Rainbow Festival“ auf.

Während sich das Gelände vor der Bühne der Village People leerte, zog DJ Felix Jaehn die Massen an.

Als um 21.40 Uhr die sechs Mitglieder in ihren typischen Kostümen – Indianer, Cowboy, Biker, Bauarbeiter, Soldat und Polizist – nacheinander auf die Bühne kamen, gab es freundlichen Applaus, aber auch einige Buh-Rufe. Ein Fan reckte ein „Fuck Trump“-Schild und einen Mittelfinger hoch. Die Mehrheit schaute sich den Auftritt eher emotionslos an.

Und die Musiker machten aus dem wild diskutierten Gastspiel in Köln eine Blitz-Nummer. „Fire Island“, „Macho Man“, „In the Navy“ und „Y.M.C.A.“ – nach nur vier Songs ging es wieder zügig von der Bühne. Am Backstage-Eingang standen noch drei Fans, die nach einem Foto fragten, doch die sechs Disco-Ikonen stiegen wort- und grußlos in ihre Vans und wurden sofort vom Gelände gefahren.

Die Village People beim Auftritt auf dem „Rainbow Festival“.

Mit ihrer berühmten Choreografie zu „Y.M.C.A.“ sorgten die Village People noch für ein wenig Stimmung, danach verließen sie auch schon wieder die Bühne.

„Das haben sie sich selbst zuzuschreiben. Sie haben einfach die falsche Entscheidung getroffen. Aber man sollte auch verzeihen können“, sagte Moderatorin Olivia Jones.

Die No Angels beim „Rainbow Festival“ am Fühlinger See.

Die No Angels räumten bei ihrem Auftritt am Fühlinger See richtig ab. Die Menge feierte die Girlgroup euphorisch.

Nachdem sich die Aufregung über den 20-Minuten-Besuch der Village People gelegt hatte, konnte ein zufriedenes Fazit gezogen werden. Die bunte Mischung von 90er-Jahre-Acts (Vengaboys, Weather Girls), kölschen Tönen (Cat Ballou, Brings), aktuellen Stars (Zoe Wees, Kamrad, Loreen) und DJ-Größen (Gestört aber geil, David Puentez) kam bestens an.

Deshalb wird es 2026 am 27. Juni eine Neuauflage am Fühlinger See geben. Dann will auch ColognePride wieder in das Festival einsteigen. Die ersten Stars stehen auch schon fest. Tokio Hotel, Kerstin Ott, Marianne Rosenberg, Alphaville, No Angels, Mia Julia, Kasalla, Haddaway, Dr. Alban, Vengaboys und Bennett werden unter anderem dabei sein.