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Laschets NachfolgerAuch Röttgen kandidiert – und er bringt eine neue Generalsekretärin ins Gespräch

12.11.2021, Berlin: Norbert Röttgen, CDU-Bundestagsabgeordneter, und Franziska Hoppermann, CDU-Bundestagsabgeordnete, verlassen am 12.11.2021 nach ihrer Bekanntgabe der Kandidaturen zum Bundesvorsitzenden und zur Generalsekretärin der CDU gemeinsam die Bundespressekonferenz.

Norbert Röttgen, CDU-Bundestagsabgeordneter, und Franziska Hoppermann, CDU-Bundestagsabgeordnete, verlassen am 12. November nach ihrer Bekanntgabe der Kandidaturen zum Bundesvorsitzenden und zur Generalsekretärin der CDU gemeinsam die Bundespressekonferenz.

Wer folgt auf Armin Laschet als neuer CDU-Vorsitzender? Nachdem bereits der scheidende Kanzleramtschef seinen Hut ins Rennen geworfen hat, meldet auch Norbert Röttgen seine Kandidatur an.

Berlin. Jetzt sind es schon zwei: Zum Ablauf der ersten Bewerbungswoche für den CDU-Vorsitz haben sich zwei altgediente Bundespolitiker aus der Deckung gewagt. Mit zumindest einer weiteren Kandidatur wird gerechnet.

Wie erwartet kündigte der geschäftsführende Kanzleramtschef Helge Braun (49) seine Kandidatur am Freitag (12. November) in einer Online-Sitzung des Landesvorstands der hessischen CDU an, wie der Landesvorsitzende Volker Bouffier mitteilte. Braun habe auch seine inhaltlichen und organisatorischen Vorstellungen zur Erneuerung der CDU vorgestellt. „Mit dieser Kandidatur erhalten die Mitglieder der CDU Deutschlands ein profiliertes Personalangebot mit langjähriger Regierungs- und Parteierfahrung“, hieß es in einer Mitteilung Bouffiers.

Seine Kandidatur angekündigt hat auch der Außenpolitiker Norbert Röttgen (56). Und Röttgen hat direkt weitere Personalfragen für sich geklärt. Im Fall seiner Wahl wünscht er sich Franziska Hoppermann (39) aus Hamburg als künftige CDU-Generalsekretärin. Der 56-jährige Bundestagsabgeordnete kündigte am Freitag (12. November) seine Kandidatur für die Nachfolge von Parteichef Armin Laschet an. Er kandidiere, „aus der tiefen Überzeugung, dass es kein «Weiter so“ gibt, erst recht kein „Zurück“», sagte er in Berlin in der Bundespressekonferenz.

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CDU-Dreikampf deutet sich an: Auch Merz und Röttgen im Rennen

Damit deutet sich im Ringen um die Nachfolge von CDU-Chef Armin Laschet eine Woche vor Ende der Bewerbungsfrist ein Dreikampf an. Denn es wird erwartet, dass auch Friedrich Merz, der frühere Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, antreten wird, um Nachfolger von Parteichef Armin Laschet zu werden. Er hat sich dazu bislang aber noch nicht genau geäußert.

Röttgen dagegen erklärte bereits, er wünsche sich Hoppermann als künftige CDU-Generalsekretärin. Die 39-Jährige aus Wandsbek wurde im September erstmals in den Bundestag gewählt. Sie ist aber nach eigenen Angaben schon seit 20 Jahren kommunalpolitisch aktiv. Die CDU stehe „vor einer der größten Herausforderungen ihrer Geschichte“ und sei in einer schwierigen Situation, sagte sie. „In dieser Situation aber auch Farbe zu bekennen und Verantwortung zu übernehmen, empfinde ich persönlich nicht nur als Pflicht, sondern als großen Reiz.“ Aktuell ist Paul Ziemiak Generalsekretär der CDU.

Röttgen hatte schon am Jahresanfang für den Parteivorsitz kandidiert. Er war im ersten Wahlgang gegen den Mitbewerber Friedrich Merz und den späteren Gewinner Laschet ausgeschieden. Er sei damals in der Überzeugung angetreten, dass die CDU eine grundlegende Erneuerung brauche, um als Volkspartei in Deutschland bestehen zu bleiben, sagte er jetzt. „Wenn ich nun heute und hiermit erneut meine Kandidatur für den Vorsitz der Christlich Demokratischen Union Deutschlands erkläre, dann tue ich das aus genau demselben Ansatz heraus.“

CDU-Parteivorsitz: Armin Laschet tritt nach noch nicht einmal einem Jahr wieder ab

Mit Laschet als Kanzlerkandidaten hatte die Union bei der Bundestagswahl ein historisch schlechtes Ergebnis von 24,1 Prozent eingefahren. Laschet gibt daher den Parteivorsitz nach noch nicht einmal einem Jahr wieder ab. Gewählt werden soll der neue Vorsitzende der momentan rund 400 000 Mitglieder zählenden CDU bei einem Bundesparteitag am 21. Januar in Hannover.

Nach Einschätzung in der Partei dürfte bei der vom 4. Dezember an geplanten Mitgliederbefragung über den künftigen CDU-Vorsitzenden ein zweiter Wahlgang wahrscheinlicher werden.

Der neue Vorsitzende soll am 21. Januar auf einem Parteitag in Hannover gewählt werden. Das Ergebnis der vorgeschalteten Mitgliederbefragung soll als bindend für die 1001 Delegierten gelten.

CDU: Braun-Bewerbung sorgt für gemischte Reaktionen

In der CDU hatten zuvor die Ambitionen von Braun für gemischte Reaktionen gesorgt. Braun gilt als Vertrauter der scheidenden Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Die „Bild“-Zeitung zitierte einen nicht namentlich genannten CDU-Abgeordneten aus dem Merz-Lager mit den Worten: „Das Letzte, was die CDU jetzt braucht, ist ein Narkosearzt.“

Braun, der sich als oberster Corona-Bekämpfer Merkels einen Namen gemacht hat, aber auch viel Kritik einstecken musste, ist Narkosearzt. Die Zeitung zitierte einen Abgeordneten aus Niedersachsen mit den Worten: „Unfassbar. Der Kanzleramtschef der abgewählten Kanzlerin als Neuaufbruch?“

CDU-Kreise: Braun als Kandidat für viele Frauen?

In CDU-Kreisen wurde von manchen aber auch von einem guten Signal gesprochen. So könne Braun ein Kandidat für viele Frauen in der Partei sein, die Merz schon länger skeptisch gegenüber stünden. Braun könne zudem ein Angebot für viele Anhängerinnen und Anhänger des Merkel-Kurses sein, die auch Röttgen kritisch sähen. Eine Stichwahl rücke bei drei Kandidaten näher, hieß es zudem. Unklar blieb zunächst, wann Merz seine Kandidatur öffentlich macht.

Braun ist Kreisvorsitzender der CDU Gießen. Er wird seit längerem auch als möglicher Nachfolger von Bouffier als hessischer Ministerpräsident gehandelt. Bouffier ist stellvertretender Vorsitzender der Bundes-CDU. Er hatte sich im Machtkampf Laschets mit CSU-Chef Markus Söder um die Kanzlerkandidatur der Union im April klar hinter den damaligen nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten gestellt.

Als nicht ausgeschlossen galt in der CDU weiterhin, dass mit Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus ein vierter Kandidat für die Laschet-Nachfolge antritt. Es heißt in der Partei, Brinkhaus könne sich zwar gut vorstellen, Fraktionschef zu bleiben. Er ist allerdings nur bis April gewählt. Sollte ein künftiger Vorsitzender auch zu dem öffentlichkeitswirksamen Fraktionsvorsitz greifen, könne diesem dies kaum verwehrt werden, heißt es in der Partei. Dann stünde Brinkhaus womöglich mit leeren Händen da. (dpa/mg/susa)