Die israelische Regierung feiert Donald Trump für das Eingreifen der USA in den Krieg gegen den Iran.
US-Angriff auf IranIsrael überschlägt sich mit Lob für Trump: „wird die Geschichte verändern“
Nach den US-Angriffen auf Atomanlagen im Iran hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu von einer „mutigen Entscheidung“ des US-Präsidenten Donald Trump gesprochen.
„Herzlichen Glückwunsch, Präsident Trump“, sagte Netanjahu in einer Videobotschaft. „Ihre mutige Entscheidung, die nuklearen Anlagen Irans mit der gewaltigen und gerechten Macht der Vereinigten Staaten ins Visier zu nehmen, wird die Geschichte verändern.“
Trumps Führungsstärke markiere „einen historischen Wendepunkt“
Israels UN-Botschafter Danny Danon schrieb in einem Post auf der Plattform X: „Präsident Trump hat heute bewiesen, dass „Nie wieder“ nicht nur ein Slogan ist, sondern eine Politik.“
Israel habe im Krieg gegen den Iran „wahrlich Erstaunliches geleistet“, sagte Netanjahu weiter. „Doch bei der Aktion heute Nacht gegen die iranischen Nuklearanlagen war Amerika unvergleichlich.“
Die Vereinigten Staaten hätten getan, „was kein anderes Land der Welt tun konnte“. Es werde in die Geschichte eingehen, „dass Präsident Trump gehandelt hat, um dem gefährlichsten Regime der Welt die gefährlichsten Waffen der Welt zu verwehren“, sagte der Regierungschef weiter. Trumps Führungsstärke markiere „einen historischen Wendepunkt“ und könne im Nahen Osten und anderswo zu einer Zukunft des Wohlstands und des Friedens führen.
In einer weiteren Ansprache auf Hebräisch sagte Netanjahu anschließend auch, Trump habe ihn unmittelbar nach dem Angriff im Iran angerufen. Es sei ein „sehr herzliches, sehr bewegendes Gespräch“ gewesen.
„Präsident Trump und ich sagen oft: „Frieden durch Stärke.“ Zuerst kommt die Stärke, dann kommt der Frieden“, sagte Netanjahu weiter. „Und heute Nacht haben Präsident Trump und die Vereinigten Staaten mit großer Stärke gehandelt.“
In der Region macht sich unterdessen Sorgen breit. Saudi-Arabien, das enge Beziehungen zur US-Regierung unter Präsident Donald Trump unterhält, zeigte sich tief besorgt über die aktuellen Entwicklungen. „Wir fordern die internationale Gemeinschaft auf, unter diesen äußerst sensiblen Umständen ihre Bemühungen zu verdoppeln, um eine politische Lösung zu erreichen, die ein Ende der Krise ermöglicht und eine neue Phase der Sicherheit und Stabilität in der Region einleitet“, so das Außenministerium in Riad.
Auch im Libanon ist die Sorge angesichts der Eskalation zwischen Israel, dem Iran und den USA groß. Der Libanon dürfe sich nicht in den eskalierenden Konflikt hinziehen lassen, betonte Ministerpräsident Nauaf Salam auf der Plattform X. Nun sei es umso wichtiger, im nationalen Interesse zu handeln. Dieses sehe vor, den Libanon nicht in aktuelle regionale Auseinandersetzungen zu verwickeln.
Im Zuge des Gaza-Kriegs kam es im vergangenen Jahr auch zwischen der vom Iran unterstützten Hisbollah im Libanon zum Krieg mit Israel. Eigentlich gilt seit Ende November eine Waffenruhe zwischen Israel und der vom Iran unterstützen Hisbollah. Beide Seiten werfen sich Verstöße vor. Die israelische Luftwaffe greift nahezu täglich weiter im Libanon an.
Seit dem Ausbruch des Kriegs zwischen Israel und dem Iran besteht im Libano, die Sorge, die Hisbollah könnte als Verbündeter des Irans Teil des Konflikts werden. Die Schiitenorganisation gilt jedoch seit dem eigenen Krieg mit Israel als deutlich geschwächt.
SPD-Außenpolitiker Rolf Mützenich kritisiert US-Angriffe auf iranische Atomanlagen
Der SPD-Außenpolitiker Rolf Mützenich hat die US-Angriffe auf iranische Atomanlagen kritisiert. „Der Versuch, die internationale Ordnung durch Zusammenarbeit, Kontrolle und Verträge zu stärken, wird um Jahrzehnte zurückgeworfen“, sagte er am Sonntag dem Berliner „Tagesspiegel“. Die Welt werde nun „noch unsicherer und das Handeln unberechenbarer“, fuhr er fort und verwies darauf, dass bereits mit Russlands Überfall auf die Ukraine eine neue Phase der Angriffskriege begonnen habe.
Es sei nicht ausgeschlossen, dass die Führung im Iran „die nächsten Tage nicht überstehen wird“, sagte Mützenich der Zeitung. „Wahrscheinlich ist aber auch, dass die Region in eine Phase weiterer Kriege und Destabilisierung treten wird, mit den damit verbundenen Folgen für die Menschen und die natürlichen Lebensgrundlagen.“
Der Ansatz der europäischen Außenpolitik, den die Bundesregierung „zuletzt mit europäischen Partnern dankenswerterweise nochmals versucht hat“, sei jedenfalls „gescheitert“. (dpa/AFP)