Nach US-BombardierungIran feuert Raketensalven auf Israel – Trump warnt vor Tragödie

Auf diesem vom Weißen Haus zur Verfügung gestellten Bild sitzen US-Präsident Donald Trump (l) und US-Außenminister Marco Rubio im Situation Room im Weißen Haus in Washington.

Auf diesem vom Weißen Haus zur Verfügung gestellten Bild sitzen US-Präsident Donald Trump (l) und US-Außenminister Marco Rubio im Situation Room im Weißen Haus in Washington.

Mit dem Eingreifen der USA hat der Krieg zwischen Israel und dem Iran eine neue Dimension erreicht. Die wichtigsten Ereignisse im Überblick.

Krieg im Nahen Osten: Mit dem Eingreifen der USA hat die gewaltsame Auseinandersetzung eine neue Dimension erreicht. US-Präsident Donald Trump feiert die Zerstörung von iranischen Atomanlagen und fordert die Führung in Teheran auf, den Krieg zu beenden.

„Es wird entweder Frieden geben oder eine Tragödie für den Iran, die weitaus größer ist als das, was wir in den vergangenen acht Tagen erlebt haben“, sagte Trump in seiner Fernsehansprache.

Iran droht mit Konsequenzen und feuert Raketen auf Israel ab

Wann genau Trump als Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte die Entscheidung zum Angriff gab, ist noch nicht bekannt. Er hatte am Donnerstag erklären lassen, innerhalb von zwei Wochen eine Entscheidung über eine mögliche Beteiligung der USA an dem Krieg zu treffen.

Alles zum Thema Donald Trump

Nur wenige Stunden nach den US-Bombardierungen haben die iranischen Revolutionsgarden erneut Raketen auf Israel gefeuert. In Israel heulten die Sirenen, wie die israelischen Streitkräfte auf Telegram mitteilten. Bei der Attacke wurden etwa 30 Raketen eingesetzt, wie Irans staatlicher Rundfunk berichtete.

Die Revolutionsgarden - Irans Elitestreitmacht - hatten zuletzt am Freitag ballistische Raketen auf Israel gefeuert und dabei Ziele in der Mittelmeerstadt Haifa getroffen.

Langstreckenraketen hätten dabei auch den Flughafen Ben-Gurion in Tel Aviv, ein Forschungszentrum sowie Kommando- und militärische Einrichtungen anvisiert, schrieb die Nachrichtenagentur Fars. Aus Israel wurden Angriffe auf die Standorte bisher nicht bestätigt.

Die wichtigsten Ereignisse im Überblick:

  1. Donald Trump kündigte für Sonntag (14 Uhr MESZ) eine Pressekonferenz mit US-Verteidigungsminister Pete Hegseth und Generalstabschef Dan Caine an.
  2. Die USA haben mit dem Angriff direkt in den Krieg an der Seite des Verbündeten Israel eingegriffen. Das US-Militär hatte bisher nur Israel bei der Verteidigung unterstützt, aber betont, dass man nicht an den Kampfhandlungen zwischen Israel und dem Iran beteiligt sei. Das hat sich jetzt geändert.
  3. Es wurden laut Trump drei Atomanlagen bombardiert: neben der tief in einem Berg gelegenen Uran-Anreicherungsanlage Fordo auch die Standorte Natans und Isfahan.
  4. Der Iran bestätigte einen Angriff auf die Atomanlagen des Landes.
  5. Wie US-Medien übereinstimmend berichten, warfen sechs Tarnkappenbomber insgesamt ein Dutzend der größten bunkerbrechenden Bombe auf Fordo ab. Die mehr als 13 Tonnen schweren Bomben vom Typ GBU-57 können Ziele angreifen, die sehr tief unter der Oberfläche liegen.
  6. Den Berichten zufolge wurden zwei bunkerbrechende Bomben von einem Tarnkappenbomber des Typs B-2 auf Natans abgeworfen. Zudem sei Natans von U-Booten aus mit Marschflugkörpern angegriffen worden.
  7. Das dritte US-Angriffsziel in der Stadt Isfahan wurde demnach nur mit Marschflugkörpern angegriffen. Insgesamt hätten die U-Boote rund 30 Marschflugkörper auf die Ziele in Isfahan und Natans abgefeuert.
  8. Die Angriffe seien abgeschlossen, schreibt Trump auf der Plattform Truth Social. Alle beteiligten Flugzeuge befänden sich sicher auf dem Heimweg.
  9. Der Angriff ist eine erhebliche Eskalation der ohnehin dramatischen Lage im Nahen Osten - mit noch unabsehbaren Folgen.
  10. Israel hat seinen Luftraum nach den US-Angriffen erneut gesperrt.
  11. Trump warnte den Iran vor Vergeltungsschlägen gegen US-Ziele. Jegliche Vergeltung gegen die USA werde mit noch viel größerer Wucht beantwortet.
  12. Es ist unklar, ob bei einer schweren Bombardierung radioaktive Strahlung aus der Anlage austritt. Wärmebilder von Nasa-Satelliten zeigten auffällige Wärmequellen, die auf Brände infolge der Bombardierung hindeuten.

Das Ausmaß der Schäden an den Atomanlagen ist noch nicht bekannt. Trump spricht von der kompletten Zerstörung der Anlagen. Die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete dagegen, dass ein Teil des Bereichs um die Uran-Anreicherungsanlage Fordo beschädigt worden sei. Es bestehe keinerlei Gefahr für die Bevölkerung von Ghom und die umliegenden Gebiete, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna unter Berufung auf die Krisenmanagementzentrale der betroffenen Provinz.

Abzuwarten bleibt, ob der Iran Vergeltung gegen US-Stützpunkte in der Region üben wird. Das US-Militär hat im Nahen Osten rund 40.000 Soldatinnen und Soldaten stationiert. Die Stützpunkte in Bahrain und Katar am Persischen Golf etwa sind Luftlinie nicht weit vom Iran entfernt. Zudem könnte der Iran US-Ziele auch über verbündete schiitische Milizen im Nachbarland Irak angreifen lassen. (dpa/susa)