„Tut mir leid, aber ich kann es nicht mehr ertragen“Elon Musk schießt heftig gegen Donald Trump

Seit Wochen deutet sich bereits an, dass sich Elon Musk von seinem einstigen Chef, dem US-Präsidenten Donald Trump, distanziert. Immer wieder äußerte er Kritik an seiner Politik. Nun werden seine Worte besonders scharf.

von Martin Gätke  (mg)

Trump und Musk – die kurze Zweisamkeit der Alphamännchen hat nun sein wahres Ende gefunden.

Lange Zeit haben sich beide respektiert und bewundert, Trump holte den Tesla-Chef zu DOGE, der Abteilung für Regierungseffizienz. Doch diese Anstellung ist seit wenigen Tagen vorbei – und Musk übt immer unverhohlener Kritik an Trump. Die Konflikte zwischen den beiden treten immer offensichtlicher zu Tage.

Elon Musk: „Abscheulichkeit“

Zuletzt hat auch Musk Trumps Gesetzesvorhaben kritisiert – und schießt nun mit scharfen Worten gegen sein Steuergesetz. Das hat er nun als „Abscheulichkeit“ bezeichnet.

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Auf X schreibt Musk: „Es tut mir leid, aber ich kann es einfach nicht mehr ertragen. Dieses massive, unverschämte, mit Schweinefleisch gefüllte Ausgabengesetz des Kongresses ist eine ekelhafte Abscheulichkeit.“ Und weiter: „Schande über diejenigen, die dafür gestimmt haben. Ihr wisst, dass ihr falsch gehandelt habt. Ihr wisst es.“

In der amerikanischen Politik bezieht sich das englische Wort für Schweinefleisch, „pork“, auf Wahlgeschenke. Immer wieder wurde Kritik laut, dass Trumps Haushaltsgesetz eine Sammlung von solchen Wahlgeschenken ist.

Das Gesetz würde, so wütet Musk weiter, das bereits jetzt gigantische Haushaltsdefizit auf 2,5 Billionen Dollar erhöhen „und die amerikanischen Bürger mit untragbaren Schulden belasten“. 

Und wie reagiert das Weiße Haus? Spielt diese Kritik herunter: Karoline Leavitt erklärte am Dienstag gegenüber Reportern: „Der Präsident weiß bereits, wie Elon Musk zu diesem Gesetzesentwurf steht. Das ändert nichts an der Meinung des Präsidenten. Dies ist ein großer schöner Gesetzesentwurf und er bleibt dabei.“

Auch Trump nennt den Gesetzesentwurf „One Big Beautiful Bill Act“, das große, das wunderschöne (Steuer-)Gesetz.

Vor rund zwei Wochen hat das US-Repräsentantenhaus das neue Haushalts- und Steuerpaket verabschiedet. Das Paket in seiner jetzigen Form kürzt Staatsausgaben um mindestens 1,5 Billionen Dollar über die kommenden zehn Jahre, erhöht die Ausgaben für Militär und Grenzschutz um etwa 300 Milliarden Dollar und hebt die Schuldenobergrenze um weitere 4 Billionen Dollar an. 

Neben Steuerkürzungen sollen auch erneuerbare Energien gekürzt werden. Auch Subventionen und Fördermittel für Batterietechnologie und E-Mobilität sollen gestrichen werden. Bereits zum Ende dieses Jahres soll der Steuerrabatt von bis zu 7.500 Dollar für den Kauf von E-Autos auslaufen, satte sieben Jahre früher als gedacht. Für Tesla-Chef Musk, dessen Firma ohnehin schon seit einigen Monaten schlingert, ein Super-GAU.