Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen findet auf dem EU-Gipfel in Kopenhagen dramatische Worte. Sie warnt vor der „gefährlichsten Situation seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs“ und fordert eine schnellere Aufrüstung.
Düstere Warnung aus Nachbarland„Gefährlichste Lage seit Weltkrieg“

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Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen (links) und die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, am 1. Oktober in Kopenhagen.
Der Ton ist gesetzt!
Angesichts der Bedrohungslage durch den Ukraine-Krieg, den ständigen Drohnenalarm und die jüngsten Luftraumverletzungen durch Russland schlägt Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen dramatische Worte an.
„Wenn ich mir Europa heute ansehe, denke ich, dass wir uns in der schwierigsten und gefährlichsten Situation seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs befinden“, sagte sie bei dem informellen EU-Gipfel in Kopenhagen. Das berichtet „n-tv“.
Frederiksen sieht beunruhigende Parallelen zu der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Eine Lektion von damals sei, dass die Demokratien nicht schnell genug aufgerüstet hätten, um sich verteidigen zu können. Genau darum gehe es auch heute wieder.
Deshalb sei eine dringende Beschleunigung der Aufrüstung notwendig. Bei dem Treffen der Staats- und Regierungschefinnen und -chefs ging es vor allem um gemeinsame Anstrengungen für eine bessere Abschreckung und Verteidigung.
Dänemark steht noch unter dem Eindruck des wiederholten Drohnenalarms. Frederiksen sprach von einem „hybriden Krieg“, der nicht nur Dänemark betreffe. Es sei wichtig, nicht auf Einzelfälle in Polen, dem Baltikum oder Deutschland zu schauen, sondern auf das Muster dahinter.
Ein wichtiger Teilnehmer verpasste das Treffen jedoch: Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico sagte seine Teilnahme aus gesundheitlichen Gründen nach dem Attentat auf ihn ab. Die Slowakei und Ungarn gelten als Staaten mit größerer Nähe zu Russland. (red)