Wie brisante Geheimdokumente enthüllen, unterstützt Putin China dabei, in Taiwan einzumarschieren, indem es Panzer und Waffentechnologie liefert.
Brisante Putin-GeheimdokumenteDroht der nächste Krieg?

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Der russische Präsident Wladimir Putin, der chinesische Präsident Xi Jinping und der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un (von links) bei einer Militärparade in Peking Anfang September.
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Droht bald der nächste Krieg?
Russland verkauft einem Geheimdokument zufolge militärische Ausrüstung und Technologie an China, die Peking bei der Vorbereitung einer Luftinvasion Taiwans helfen könnte. Das geht aus einer Analyse geleakter russischer Dokumente durch ein britisches Verteidigungs- und Sicherheitsforum hervor.
Eine Analyse des Royal United Services Institute (RUSI), einem unabhängigen Forschungsinstitut in Großbritannien, das sich mit Fragen der nationalen und internationalen Sicherheitspolitik befasst, basiert auf rund 800 Seiten Dokumenten der Hacktivistengruppe Black Moon. Darunter sind Verträge und Listen mit Ausrüstungsgegenständen, die Moskau an Peking liefern soll.
Russland habe sich bereits im Jahr 2023 bereit erklärt, die chinesische Volksbefreiungsarmee mit einem kompletten Waffen- und Ausrüstungssatz für ein Luftlandebataillon sowie weiterer Ausrüstung für Spezialeinheiten zu beliefern. Auch eine Ausbildung an den Waffen soll Russland anbieten.
In der Ausbildung liege für China „der größte Wert des Deals“, da Russland über „Kampferfahrung“ verfüge, heißt es.
Die Dokumente verweisen auf ein Treffen zwischen chinesischen und russischen Delegationen sowie auf Zahlungs- und Lieferfristen für das militärische Gerät. Alles deutet demnach darauf hin, dass Russland bereits damit begonnen hat, die Wunschliste der Chinesen abzuarbeiten. Es gebe aber keine direkten Beweise von chinesischer Seite, dass Peking Geld gezahlt oder Ausrüstung erhalten hat.
RUSI zufolge habe der chinesische Präsident Xi Jinping die Volksbefreiungsarmee angewiesen, bis 2027 für die militärische Eroberung Taiwans vorzubereiten. Truppen und gepanzerte Fahrzeuge könnten in der Nähe von Häfen und Flughäfen vordringen, da diese schlechter verteidigt seien als militärische Ziele.
Diese Waffen soll Russland an China verkaufen
Die Wunschliste der Chinesen: 37 amphibische Angriffsfahrzeuge, ausgerüstet mit Maschinenkanonen. Dazu: Panzerjäger-Selbstfahrlafetten zur Bekämpfung gegnerischer Panzer. Elf russische „Rakushka“, gepanzerte Mannschaftstransportwagen mit Kettenantrieb, die speziell für Luftlandetruppen entwickelt wurden. Und mehrere Kommandofahrzeuge. Alles soll mit chinesischen Systemen ausgestattet werden.

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Steht ebenfalls auch Chinas Wunschliste: Russische BTR-MDM „Rakushka“
Die Vereinbarungen sollen Russland dem Bericht zufolge auch verpflichten, ein Bataillon chinesischer Fallschirmjäger im Umgang mit der Ausrüstung zu schulen. All das soll Peking dabei helfen, einen blitzschnellen Angriff gegen Taiwan zu starten.
Moskau soll außerdem beim Aufbau eines Zentrums für Waffensysteme in China helfen, das Pekings Armee in Zukunft bei der Herstellung von Waffen unterstützen soll.
Peking hat den militärischen Druck seit Jahren auf Taiwan erhöht und mehrere groß angelegte Übungen rund um die Insel abgehalten, die als Vorbereitungen für eine Blockade oder Invasion gesehen wurden. Anfang des Jahres sagte US-Verteidigungsminister Pete Hegseth, Peking probe „für den Ernstfall“ und bezeichnete die drohende Gefahr als „Weckruf“ für die Welt.