Nach dem Tod des PontifexDonald Trump sorgt mit Papst-Ankündigung für viel Wut: „Unangemessen!“

Präsident Donald Trump spricht am 21. April in Washington zu den Medien über Papst Franziskus.

Präsident Donald Trump spricht am 21. April in Washington zu den Medien über Papst Franziskus.

Auch US-Präsident Donald Trump wird an der Beisetzung des verstorbenen Papstes teilnehmen. Eine Formulierung in seiner Ankündigung sorgt jedoch für einiges Unverständnis.

von Martin Gätke  (mg)

Papst Franziskus galt als jemand, der Kritik offen aussprach: Nicht nur als Pontifex, auch als Argentinier blickte Franziskus kritisch auf die jüngsten Entwicklungen in den USA, lehnte etwa Donald Trumps willkürliche Abschiebungen oder seine Stimmungsmache gegen Migrantinnen und Migranten ab. 

Nachdem der Papst am Montag (21. April) im Alter von 88 Jahren starb, wird er am Samstag mit einer großen Beerdigungszeremonie beigesetzt. Viele politische Größen werden teilnehmen, auch Trump – trotz seines eher angespannten Verhältnisses zum Papst.

„Wer freut sich denn schon darauf?“

Er und seine Ehefrau Melania würden für die Beerdigung nach Rom reisen, schrieb Trump auf seiner Onlineplattform Truth Social. Und ergänzte: „Wir freuen uns darauf, dann dort zu sein!“

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Vor allem der letzte Teil der Ankündigung sorgte für einiges Unverständnis. Dass sich Trump „freue“, wurde in den sozialen Medien scharf kritisiert. Der regierungskritische Kanal „Republicans against Trump“ teilte den Post des US-Präsidenten auf X.

„Wer freut sich denn schon darauf, an einer Beerdigung teilzunehmen?“, wetterte ein Nutzer unter dem Post. Ein anderer fügte hinzu: „‚Freue mich‘ ist nicht das richtige Wort!“

Trump rede über Trauer, „als wäre es eine Veranstaltung mit rotem Teppich“, kritisiert ein weiterer User. „Jemand sollte Ihnen sagen, dass dies hier nicht das Mar-a-Mausoleum ist“, ergänzt er mit Blick auf Trumps Anwesen Mar-a-Lago. „Er glaubt, er fährt zum Coachella-Festival“, meint der Nächste. An anderer Stelle heißt es: „Es ist einfach unglaublich unangemessen, und zwar in jeder Hinsicht.“

Der Tod des Papstes sorgte weltweit für Trauer. Der US-Präsident ordnete nach Bekanntwerden des Todes an, die Flaggen am Weißen Haus und auf allen öffentlichen Gebäuden auf halbmast zu setzen. 

Neben Trump wird auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zur Beisetzung von Papst Franziskus nach Rom am Samstag reisen. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) werden gemeinsam erscheinen. Der französische Präsident Emmanuel Macron hat seine Teilnahme ebenso angekündigt wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.