„Sie sind eine Schande“Trump mit hochumstrittener Vereinbarung: In Pressekonferenz rastet er plötzlich aus

Donald Trump attackiert vor laufenden Kameras einen NBC-Journalisten. Der Grund: seine Nachfrage zu einem hochumstrittenen Geschenk. Oben im Video ansehen.

von Martin Gätke  (mg)

Erneut zeigte Donald Trump deutlich, was er von Kritik an seiner Person und seiner Politik hält. Meinungsfreiheit? Gibt es bei ihm nicht.

Am Mittwoch (Ortszeit) ging er vor laufenden Kameras den NBC-Reporter Peter Alexander an, nannte ihn einen „Idioten“ und „Trottel“. Der Grund: Während eines Pressetermins mit dem südafrikanischen Präsidenten Cyrill Ramaphosa im Weißen Haus hat ihn der Journalist auf das teure Flugzeug angesprochen, das die US-Regierung von der Führung in Katar annimmt (oben ansehen).

Donald Trump wird während Pressekonferenz stinksauer

Trump wurde stinksauer, auch weil die Nachfrage nur Sekunden nach einem fünfminütigen Video kam, welches er Ramaphosa vorgespielt hatte, um seine „Genozid“-Vorwürfe gegen Südafrika zu untermauern. Er warf NBC vor, vom Thema abzulenken.

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„Sie haben nicht das Zeug zum Reporter. Sie sind nicht klug genug“, wetterte Trump. Es sei doch eine „sehr schöne Sache“, dass die USA das Flugzeug bekommen würden. Die Leitungsebene des Senders solle „untersucht werden“, schimpfte Trump weiter.

Trotz scharfer Kritik hat die Regierung von Trump ein teures Flugzeug als Geschenk von der Führung in Katar angenommen. Der Präsident verteidigte das Vorhaben vehement und erklärte, es wäre unsinnig und „dumm“, ein solches Angebot für ein „kostenloses, sehr teures Flugzeug“ auszuschlagen. Das spare den Steuerzahlern Geld. Er deutete an, dass das Flugzeug schnell umgebaut werden könnte, um als neue Air Force One einsatzbereit zu sein.

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Fachleute haben große Einwände an Trumps Pläne. Zum einen dürfte der Umbau extrem teuer werden. Zum anderen hat die Regierung bereits neue Flieger bestellt – die jedoch werden später ausgeliefert als geplant.

Zudem verweisen sie darauf, dass sich eine Regierung nicht in die Schuld anderer Staaten zu begeben hat, etwa durch Geschenke oder Gefälligkeiten. Der demokratische Minderheitsführer im US-Senat, Chuck Schumer, sprach sogar von „blanker Korruption“ und einer „ernsten Bedrohung der nationalen Sicherheit“.

Ramaphosa versuchte indes, während der angespannten Pressekonferenz die Situation mit Humor zu nehmen. Er entschuldigte sich bei Trump dafür, nicht mit einem Flugzeug im Schlepptau ins Weiße Haus gekommen zu sein. „Es tut mir leid, dass ich Ihnen kein Flugzeug geben kann“, witzelte der südafrikanische Staatschef. „Ich wünschte, Sie würden es tun“, antwortete Trump. „Wenn Ihr Land der US-Luftwaffe ein Flugzeug anbieten würde, würde ich es annehmen.“