Darf ein US-Präsident Geschenke in Millionenhöhe annehmen? Donald Trump hat damit offenbar keine Probleme. Es geht um eine luxuriös ausgestattete Boeing 747 aus Katar. Kosten: mehr als 400 Millionen US-Dollar.
Vom Emir aus KatarLuxus-Flieger für 400-Mio-Dollar als Geschenk – Trump will annehmen
Geschenke erhalten die Freundschaft. Schwierig wird es, wenn die Geschenke den Rahmen sprengen und an Staatsoberhäupter gehen sollen. Doch US-Präsident Donald Trump (78) sieht offenkundig keine Probleme darin, eine Boeing aus Katar als neues Präsidentenflugzeug Air Force One anzunehmen.
Dass ein solcher Deal ein Bruch mit Konventionen wäre und ethische und rechtliche Fragen aufwerfen würde – für Trump kein Problem.
Neue Air Force One: Trump sieht keine Probleme, nur „korrupte Demokraten“
Auf seinem Sprachrohr Truth Social bestätige er den Deal indirekt, erwähnte Katar aber nicht. Die Tatsache, dass das Verteidigungsministerium, eine 747 geschenkt bekomme, um die alte Air Force One zu ersetzen, störe die „korrupten Demokraten“, schrieb Trump. Sie bestünden darauf, dass die USA das Flugzeug bezahlten. „Das kann doch jeder! Die Demokraten sind Verlierer von Weltklasse!!!“
US-Medien zufolge wolle Trump ein luxuriöses Flugzeug vom Typ Boeing von der Familie des Emirs von Katar als Geschenk annehmen. Das Flugzeug solle zur Präsidentenmaschine Air Force One aufgerüstet werden und nach Trumps Ausscheiden aus dem Amt an seine Präsidentenstiftung gespendet werden. Das berichteten mehrere US-Medien übereinstimmend. Dies wäre ein höchst ungewöhnlicher Schritt. Das Weiße Haus äußerte sich demnach nicht zu den möglichen Plänen. Den Berichten zufolge handelt es sich bei dem Flugzeug um ein Langstreckenflugzeug vom Typ Boeing 747-8.
Der US-Präsident will von Dienstag bis Donnerstag nach Saudi-Arabien, Katar und in die Vereinigten Arabischen Emirate reisen. Das geplante Geschenk könnte während Trumps Aufenthalt in Katar verkündet werden. Der Plan würde rechtliche und ethische Fragen aufwerfen. Es ist fraglich, ob die Trump-Regierung ein so teures Geschenk von einem ausländischen Partner annehmen dürfte, schrieb der US-Sender ABC. Demnach haben sich verschiedene Rechtsabteilungen der Regierung mit dem Plan befasst und ihn wohl abgesegnet.
Aktuelle Air Force One schon seit 1990ern im Einsatz
Eine Boeing 747-8 kostet im Neuzustand laut Listenpreis von 2019 mehr als 400 Millionen US-Dollar (355 Millionen Euro). Den US-Medien zufolge ist das fragliche Flugzeug mehr als ein Jahrzehnt alt. Die beiden aktuellen Präsidentenflugzeuge sind seit den 1990er Jahren im Einsatz.
Es handelt sich um zwei umgebaute Flugzeuge vom Typ Boeing 747-200B. Als fliegendes Büro sind eine Maschine und ein ähnlich konfigurierter Ersatzflieger speziell auf die Bedürfnisse des US-Präsidenten zugeschnitten. Sie haben modernste Kommunikationstechnologie und Anti-Raketen-Vorrichtungen und können in der Luft betankt werden.
Trump hatte in seiner ersten Amtszeit zwei neue Maschinen bei Boeing bestellt. Nach jahrelangen Verzögerungen und steigenden Kosten ist unklar, ob wenigstens eine der beiden bestellten 747-Maschinen noch in Trumps Amtszeit übergeben wird. Zuletzt sollte Tech-Milliardär Elon Musk dafür sorgen, dass Trump schneller ein neues Präsidentenflugzeug bekommt. Privat nutzt Trump eine Boeing 757, die unter dem Spitznamen „Trump Force One“ bekannt ist. (dps/susa)