Verbessertes Angebot der BahnGDL-Chef Weselsky reagiert

Reisende warten in den frühen Morgenstunden am Hauptbahnhof München. Auf Grund eines Streiks der Gewerkschaft der Lokführer (GDL) fallen Züge aus. Die Gewerkschaft dehnte in den Morgenstunden ihren Streik für bessere Arbeitskonditionen vom Güterverkehr auf die Personenbeförderungen aus.

Die Gewerkschaft GDL dehnte am Dommerstag (2. September) ihren Streik für bessere Arbeitskonditionen vom Güter- auf den Personenverkehr aus. Das Footo zeigt wartende Reisende in den frühen Morgenstunden am Hauptbahnhof München.

Die Deutsche Bahn hat sich im Tarifkonflikt mit der GDL bewegt: Kurz nach Beginn der dritten Streikrunde im Güterverkehr legte der Konzern ein neues Angebot vor. Die Gewerkschaft streikt  jedoch weiter.

Berlin. Im Tarifkonflikt der Deutschen Bahn mit der Lokführergewerkschaft GDL hat die Bahn ein neues Angebot vorgelegt. Es beinhalte eine Corona-Prämie von bis zu 600 Euro und eine Laufzeit des Tarifvertrags von 36 Monaten, wie am Mittwoch aus Bahnkreisen verlautete.

Die  GDL wird aber weiter streiken. Das bestätigte der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL), Claus Weselsky am Donnerstag (02. September) im ARD-„Morgenmagazin“. „Die schlechte Nachricht für die Bahn-Kunden: Der Streik geht weiter“, sagte Weselsky. „Dieses Angebot kann kein Mensch und vor allem keine Gewerkschaft auf dieser Welt annehmen“, führte er weiter aus.

Bislang hatte die Bahn eine Laufzeit von 40 Monaten angeboten und die Höhe der Prämie nicht beziffert. Das Angebot sei der GDL schriftlich unterbreitet worden, hieß es. Kurz zuvor hatte im Güterverkehr der dritte Streik der laufenden Tarifrunde begonnen.

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Schon vor der vorigen Streikrunde in der vergangenen Woche hatte die bundeseigene Bahn eine Corona-Prämie in Aussicht gestellt und damit gehofft, den damaligen Arbeitskampf noch abwenden zu können. GDL-Chef Claus Weselsky hatte den Vorstoß aber kurz darauf abgelehnt und unter anderem kritisiert, dass die Bahn keine konkrete Zahl genannt habe. Die nun angebotenen 600 Euro Prämie entsprechen der Forderung der Gewerkschaft.

Bei der Laufzeit eines Tarifvertrags will die GDL allerdings 29 Monate erreichen. Außerdem will sie, dass die erste Tarifstufe von 1,7 Prozent noch im laufenden Jahr gezahlt wird. Eine Antwort Weselskys auf das Angebot der Bahn stand zunächst aus.

Die Gewerkschaft hatte am Mittwochnachmittag mit dem Streik im Güterverkehr begonnen. Am Donnerstagmorgen um 2.00 Uhr soll der Arbeitskampf auf den Personenverkehr ausgeweitet werden. Insgesamt mehr als fünf Tage soll der Streik dieses Mal dauern. Ob die Bahn mit dem erneuten Vorstoß den Arbeitskampf noch verhindern kann, war zunächst offen. (dpa)