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„Keine anderen Versionen“Alexej Nawalny sieht klaren Schuldigen nach Gift-Anschlag

Alexej Nawalny auf Parkbank

Alexej Nawalny wird nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus noch etwas in Deutschland bleiben und dann nach Russland zurückkehren. Dieses Foto teilte er am 23. September auf Instagram, kurz nach einer Entlassung aus der Berliner Klinik.

Berlin – In seinem ersten großen Interview nach dem Giftanschlag auf ihn hat der Kreml-Kritiker Alexej Nawalny den russischen Staatschef Wladimir Putin für die Tat verantwortlich gemacht.

„Ich behaupte, dass hinter der Tat Putin steht“, sagte Nawalny in einem Interview mit dem „Spiegel“. „Andere Versionen des Tathergangs“ sehe er nicht.

Nawalny kündigte in dem Interview an, nach Russland zurückzukehren. „Meine Aufgabe ist jetzt, der Typ zu bleiben, der keine Angst hat“, sagte er. „Und ich habe keine Angst!“

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Nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus am 22. September benötigt Nawalny allerdings noch eine längere Reha-Therapie.

Alexej Nawalny konnte im September aus Berliner Krankenhaus entlassen werden

Der prominente Kreml-Kritiker war am 20. August auf einem Flug vom sibirischen Tomsk nach Moskau zusammengebrochen. Zwei Tage später wurde er auf Drängen seiner Familie und seiner Unterstützer zur Behandlung in die Berliner Universitätsklinik Charité gebracht; in Deutschland wurde eine Vergiftung mit einem chemischen Nervenkampfstoff aus der Nowitschok-Gruppe festgestellt.

Die russische Regierung weist den Verdacht zurück, staatliche russische Stellen könnten Nawalny gezielt vergiftet haben.

Am 22. September konnte der Politiker einen Monat nach seiner Einlieferung in die Berliner Charité aus der stationären Behandlung entlassen werden.

Der Gesundheitszustand des 44-Jährigen habe sich bis zu seiner Entlassung „soweit gebessert, dass die akutmedizinische Behandlung beendet werden konnte“, teilte das Universitätskrankenhaus mit.

Die behandelnden Ärzte halten „auf Grund des bisherigen Verlaufs und des aktuellen Zustandes des Patienten eine vollständige Genesung für möglich“, erklärte die Klinik weiter. „Eventuelle Langzeitfolgen der schweren Vergiftung können aber erst im weiteren Verlauf beurteilt werden.“ Nawalny hatte nach Klinikangaben 24 Tage auf einer Intensivstation gelegen. 

Alexej Nawalny hatte sich nach wochenlanger Behandlung via Instagram gemeldet

Nach wochenlanger Behandlung in der Berliner Charité hatte sich der vergiftete Kreml-Kritiker Alexej Nawalny am Dienstag, 15. September, erstmals wieder zu Wort gemeldet. „Hallo, hier ist Nawalny. Ich vermisse Euch“, schrieb der 44-Jährige auf Instagram.

Dazu veröffentlichte er ein Foto vom Krankenhausbett aus der Berliner Charité. Es zeigt Alexej Nawalny mit seiner Ehefrau Yulia Navalnaya, Tochter Daria und seinen Sohn Zahar.

Alexej Nawalny schickt Foto mit Familie und sendet zweideutiges Statement

Zudem informierte der Kreml-Kritiker ausführlich über seinen Gesundheitszustand. „Ich kann noch fast nichts machen, aber gestern konnte ich den ganzen Tag selbst atmen. Ganz alleine. Ohne fremde Hilfe, ich habe sogar das Ventil im Hals nicht benutzt“, so Nawalny auf Instagram.

Mit ironischem Unterton fügte er hinzu: „Das hat mir sehr gut gefallen. Ein erstaunlicher, von vielen unterschätzter Prozess. Kann ich empfehlen.“

Der russische Oppositionelle Alexej Nawalny war am 22. August in die Charité eingeliefert worden, nachdem er zwei Tage zuvor auf einem Inlandsflug in Sibirien zusammengebrochen und ins Koma gefallen war. (dpa, jv, so)