Vier Tote und Verletzte bei Unfall auf A5Schrecklicher Verdacht bestätigt sich: Es war ein Falschfahrer

Der Motor eines der an dem Unfall auf der A5 in Hessen beteiligten Wagen wurde aus dem Fahrzeug gerissen.

Der Motor eines der an dem Unfall auf der A5 in Hessen beteiligten Wagen wurde aus dem Fahrzeug gerissen.

Schlimmer Unfall auf der A5 bei Friedberg (Hessen): Vier Menschen sind gestorben, es gab mehrere Verletzte. Der Verdacht, es könne sich um einen Falschfahrer handeln, hat sich nun bestätigt.

Friedberg. Horrorunfall am frühen Sonntagmorgen (19. September): Beim wohl schwersten Autounfall in Hessen seit Jahren sind auf der Autobahn 5 Richtung Kassel mindestens vier Menschen ums Leben gekommen - darunter auch zwei 19-Jährige. Am Montag (20. September) bestätigte sich der schreckliche Verdacht: Bei dem Unfallverursacher handelte es sich um einen Falschfahrer.

Vier Fahrzeuge waren an dem verheerenden Zusammenstoß am Sonntag um 4.40 Uhr beteiligt - Fotos von der Unfallstelle bei Friedberg zeigen völlig zerstörte Autos und weit verteilte Trümmer.

Hinweise auf Falschfahrer vor schwerem Unfall auf A5 bei Friedberg

Der Verdacht, der Unfall könnte durch einen Falschfahrer verursacht worden sein, wurde auch schon zu Beginn der Ermittlungen verfolgt. Denn es lag eine Meldung zu einem Falschfahrer vor, die von kurz vor dem Unfall stammt.

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Die Retter stießen bei dem Unfall auf der A5 in Hessen am Sonntag (19. September) auf ein schockierendes Trümmerfeld.

Die Retter stießen bei dem Unfall auf der A5 in Hessen am Sonntag (19. September) auf ein schockierendes Trümmerfeld.

„Nach jetzigem Kenntnisstand müssen wir davon ausgehen, dass er offenbar mit dem Unfallhergang auch noch zu tun hat“, sagte sie. Näheres soll ein Sachverständiger klären. Ob der mutmaßliche Falschfahrer unter den Toten oder Verletzten ist, war zunächst unklar.

Ermittler bestätigen Verdacht: 33-Jähriger Falschfahrer starb wenig später

Jetzt bestätigte sich der Verdacht: Ein 33-Jähriger aus dem Landkreis Gießen sei am frühen Sonntagmorgen in falscher Fahrtrichtung unterwegs gewesen, teilten die Ermittler am Montag mit. Zwischen der Auffahrt Friedberg und der Raststätte Wetterau sei es zunächst zum frontalen Zusammenstoß mit einem Auto gekommen.

Zwei von vier Insassen in dem Wagen, der regulär Richtung Kassel fuhr, kamen dabei ums Leben. Zwei 19-Jährige überlebten mit schwersten Verletzungen. Ihr Zustand sei unverändert, berichtete die Polizei. Der mutmaßliche Falschfahrer starb später in einer Frankfurter Klinik.

Warum er die falsche Seite der Autobahn benutzte, ist weiterhin unklar.

Zwei 19-Jährige, ein 33-Jähriger und ein 68-Jähriger sterben bei Unfall auf A5

Die drei Todesopfer aus dem Wagen stammten alle aus dem Kreis Gießen. Das vierte Todesopfer ist ein 68-Jähriger aus Frankfurt.

Die Autobahn 5 gleicht nach einem Unfall einem Trümmerfeld. Bei dem schweren Verkehrsunfall auf der A 5 bei Friedberg sind der Polizei zufolge mindestens vier Menschen getötet worden.

Die Autobahn 5 gleicht nach einem Unfall einem Trümmerfeld. Bei dem schweren Verkehrsunfall auf der A 5 bei Friedberg sind der Polizei zufolge mindestens vier Menschen getötet worden.

Neben den vier Toten bargen Rettungskräfte aus den Autowracks drei Verletzte. Eine 19 Jahre alte Frau und ein 19 Jahre alter Mann aus dem Landkreis Gießen wurden mit lebensbedrohlichen Verletzungen in Krankenhäuser gebracht. Leichtere Verletzungen erlitt demnach ein 52 Jahre alter Mann aus dem Rhein-Taunus-Kreis.

Retter bei Unfall auf A5 in Hessen erschüttert: „Es ist ein Trümmerfeld“

Auch die Retter zeigten sich erschüttert. „Die Fahrzeuge sind zum Teil auseinandergerissen, und der Motorblock liegt auf der Fahrbahn“, sagte eine Polizeisprecherin. „Es ist ein Trümmerfeld.“ Experten der Straßenmeisterei mussten Benzin, Diesel, Motoröl und Kühlflüssigkeit binden und abtragen. „Es sind erhebliche Mengen ausgelaufen“, hieß es von der Polizei Mittelhessen.

Wegen umherfliegender Trümmer kam es auch auf der Gegenfahrbahn zu Folgeunfällen, bei denen Sachschaden entstand. Die Unfallstelle erstreckte sich über mehrere Hundert Meter. Bergungskräfte schleppten die Fahrzeuge ab. Erst nach Stunden konnte die Sperrung auf der A5 in Richtung Norden zwischen der Anschlussstelle Friedberg und Ober-Mörlen aufgehoben werden. Der Verkehr konnte fließen, der Rückstau löste sich auf.

Der Unfall erinnert an ein ähnliches Unglück in Hessen vor Jahren: 2013 starben fünf Menschen auf einer Bundesstraße bei Heidenrod auf dem morgendlichen Weg zur Arbeit. Als Ursache nannten Ermittler damals das riskante Überholmanöver eines anderen Fahrzeugs.