Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier setzt zum Ende seines Spanien-Besuchs ein historisches Zeichen. Er wird als erstes deutsches Staatsoberhaupt an einer Gedenkfeier für die Opfer des Luftangriffs auf Gernika 1937 teilnehmen. Der Besuch soll die tiefen demokratischen Verbindungen beider Länder würdigen.
Historische Geste in SpanienSteinmeier ehrt die Opfer von Gernika

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Frank-Walter Steinmeier im Händedruck mit Pedro Sánchez, König Felipe VI und Königin Letizia anwesend.
Am Mittwoch (26. November) stand Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Madrider Museum Reina Sofia vor Pablo Picassos monumentalem Gemälde „Guernica“, das die Schrecken des Krieges symbolisiert. Das Kunstwerk entstand unmittelbar nach dem verheerenden Luftangriff auf die baskische Stadt Gernika am 26. April 1937. Die Attacke der deutschen Legion Condor gilt als erster großer Luftangriff auf Zivilisten in Europa.
Am Freitag wird Steinmeier seinen dreitägigen Staatsbesuch mit einer Gedenkfeier in Gernika abschließen und damit Geschichte schreiben. Nie zuvor hat ein deutsches Staatsoberhaupt vor Ort der Opfer gedacht, die durch die von Hitler entsandten Helfer General Francos ums Leben kamen. Schätzungen zur Zahl der Todesopfer reichen von 150 bis zu 2.000 Menschen. Das berichtet „Mallorca Zeitung“.
Vergleich der Geschichte Deutschlands und Spaniens
In einer Rede vor dem Abgeordnetenhaus in Madrid zog Steinmeier Parallelen zwischen der deutschen und spanischen Geschichte. Beide Nationen hätten den Wandel von einer Diktatur zur Demokratie vollzogen und wüssten daher, wie wertvoll Freiheit und Demokratie seien. Mit Blick auf die politische Debatte in Spanien warnte er eindringlich vor „autoritären Versuchungen und Versprechungen einfacher Lösungen“.
Geste mit politischer Brisanz
Begleitet wird der Bundespräsident bei der Gedenkfeier von König Felipe VI. sowie dem baskischen Ministerpräsidenten Imanol Pradales. Dieser lobte die Geste Steinmeiers und erklärte, andere sollten sich am „tiefen demokratischen Verständnis des Bundespräsidenten ein Beispiel nehmen“. Eine erste offizielle Entschuldigung Deutschlands erfolgte bereits 1997 zum 60. Jahrestag durch den damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog, allerdings nur in Briefform.
Steinmeier betonte die exzellenten deutsch-spanischen Beziehungen als eine „Freundschaft überzeugter Europäer“. Eine aktuelle Umfrage des Real Instituto Elcano bestätigt diese Wahrnehmung: Für die Spanier ist Deutschland das beliebteste Land in Europa, geschätzt werden vor allem Wissenschaft und Technologie. (red)
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