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Heiz-Kollaps in Sibirien167.000 Menschen frieren bei minus 37 Grad

Verschneite Winterlandschaft mit Strommast im Nebel

Symbolbild: Mystische Winterlandschaft mit Strommast, Bäumen und Schnee im dichten Nebel (Symbolbild)

Mitten in Sibirien: 167.000 Menschen ohne Heizung.

In der russischen Stadt Angarsk wurde seit dem 8. Dezember der Notstand ausgerufen. Etwa 167.000 Einwohner müssen bei extremen Minusgraden ohne funktionierende Heizung ausharren. Für diesen Mittwoch werden gefühlte Temperaturen von bis zu minus 37 Grad erwartet.

Ursache für den massiven Ausfall der Fernwärme ist ein Unfall, der sich bereits am 7. Dezember im Heizkraftwerk TETs-9 ereignete, wie der Bürgermeister der Stadt bekannt gab. Infolgedessen ist die Wärmeversorgung in 1.546 Mehrfamilienhäusern und 121 sozialen Einrichtungen, darunter Schulen und Kindergärten, beeinträchtigt. Das berichtet „t-online“.

Kritik an Behörden trotz Reparaturarbeiten

Obwohl laut dem Gouverneur der Region Irkutsk, Igor Kobsew, zwei der drei defekten Kessel inzwischen repariert wurden, bleibt die Lage für die Bürger kritisch. Einwohner berichten laut der unabhängigen Zeitung „Nowaja Gaseta Europa“ von lediglich lauwarmen Heizkörpern und Wohnungstemperaturen zwischen 14 und 17 Grad. In sozialen Netzwerken kommentierte eine Einwohnerin ironisch: „Komisch – dabei hieß es doch, Europa werde frieren“.

Marode Infrastruktur als tieferliegendes Problem

Die Probleme in Angarsk sind tiefgreifender und keine Neuheit. Laut dem Kraftwerksbetreiber, der Baikal-Energiegesellschaft, sind über 75 Prozent der Wärmenetze verschlissen, das Durchschnittsalter der Leitungen beträgt 35 Jahre. Die Kessel und Turbinen sind im Schnitt sogar 53 Jahre alt, was ihre empfohlene Lebensdauer weit überschreitet.

Die Behörden sehen eine zusätzliche Belastung in dem sprunghaft gestiegenen Stromverbrauch, der teilweise durch illegales Krypto-Mining verursacht wird, was die Netze an ihre Grenzen bringt. Energieexperte Dmitri Gussew warnte gegenüber der Zeitung „Wedomosti“, dass viele Anlagen noch aus der Sowjetzeit stammen und die Energieinfrastruktur landesweit veraltet sei. Der russische Energieminister räumte bereits im Sommer ein, dass bis 2042 rund 40 Billionen Rubel für die Modernisierung nötig wären. (red)

Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.