„Don't Say Gay“- Gesetz erweitertUS-Bundesstaat verbietet Unterricht über LGBTQ+-Themen in allen Schulen

Hier zu sehen, eine Gruppe Protestierender in Florida mit Regenbogenflaggen und einem Plakat mit der Aufschrift „Gay, gay, gay. I said it!“.

Protestierende mit Regenbogenflaggen und Plakaten demonstrieren in Florida gegen das sogenannte „Don't Say Gay“-Gesetz im März 2022. Das Verbot der schulischen Aufklärung über sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität wird nun auf alle Schulklassen erweitert.

Kritiker und Kritikerinnen nennen es das „Don't Say Gay“- Gesetz: Florida erweitere das Verbot nun auf alle Schulklassen und unterbindet somit den Unterricht von sämtlichen LGBTQ+-Themen.

Der konservative US-Bundesstaat Florida hat ein umstrittenes Verbot in den Schulen ausgeweitet. Dabei handelt es sich um ein Gesetz, das besagt, dass der Unterricht nicht aufklären darf. Der zuständige Bildungsrat stimmte am Mittwoch (19. April 2023) für die Maßnahme, die ein 2022 beschlossenes Gesetz erweitert.

Florida hatte im vergangenen Jahr Unterricht über sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität vom Kindergarten bis zur dritten Klasse verboten. Das Verbot wurde nun auf die Klassen vier bis zwölf ausgeweitet.

Keine LGBTQ+-Themen mehr: Scharf verurteiltes Gesetz wird erweitert

Ausnahmen für diese Altersklassen gibt es nur, wenn Unterricht über diese Themen explizit in den Lehrplänen des Bundesstaates verlangt wird, was in Florida nicht der Fall ist. Oder im Rahmen von Aufklärungskursen, von denen Eltern ihre Kinder freistellen lassen können. Lehrkräften, die gegen diese Vorgaben verstoßen, droht eine Suspendierung oder Entlassung.

Alles zum Thema LGBTQI+

Vertreter und Vertreterinnen der LGBTQ-Gemeinschaft verurteilten das Vorgehen der Regierung des republikanischen Gouverneurs Ron DeSantis scharf. „Schande über die DeSantis-Regierung, die Zielscheiben auf den Rücken von LGBTQ-Bewohnern Floridas anbringt“, schrieb die Organisation Equality Florida im Kurzbotschaftendienst Twitter. „Die Gier der Regierung nach Zensur ist unersättlich.“

Kritiker und Kritikerinnen werfen DeSantis vor, sich mit einem scharf rechten Kurs und einem Vorgehen gegen die LGBTQ-Gemeinschaft als künftiger Präsidentschaftsbewerber profilieren zu wollen.

Der 44-jährige aufstrebende Star der US-Republikaner gilt als potenziell gefährlichster Rivale von Ex-Präsident Donald Trump im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Partei für 2024. DeSantis hat bislang noch keine Präsidentschaftsbewerbung verkündet, aber Signale ausgesendet, dass er das höchste Amt im Land anstreben könnte. (dpa)