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Helden nach dem Super-GAUDas grausame Schicksal der Liquidatoren von Tschernobyl

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Ein Arbeiter misst 1986 die Strahlung am Sarkophag von Tschernobyl.

Vor 30 Jahren explodierte der Reaktor von Tschernobyl.

Wie viele Menschen insgesamt an den Folgen des Super-GAUS gestorben sind, ist bis heute umstritten. Experten gehen von einigen Zehntausend Todesfällen aus.

116.000 Menschen mussten die Kleinstadt Pripjat und die 30-Kilometer-Sperrzone um das AKW verlassen. Radioaktiver Niederschlag ging in weiten Teilen Europas nieder. Krebs, Missbildungen, verseuchte Umwelt - die Folgen des schwersten Atomunfalls in der Geschichte sind bis heute spürbar.

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Das härteste Schicksal erlitten die Liquidatoren

Sie räumten den verstrahlten Schutt weg, schütteten Blei aus dem Hubschrauber auf die strahlende Atomruine oder gruben Gänge unter dem Reaktor um eine noch größere Katastrophe zu verhindern. Sie waren Helden - und bezahlten ihren mutigen Einsatz oft mit dem Leben.

Insgesamt halfen rund 600.000 Liquidatoren (zunächst vor allem Mitarbeiter des Kraftwerks und Feuerwehrleute), die Folgen der Katastrophe zu mindern.

Später kamen Arbeiter, Soldaten und Armeereservisten aus der ganzen Sowjetunion dazu.

Stark verstrahlt

134 der Arbeiter wurden so stark verstrahlt, dass sie an akuter Strahlenkrankheit litten. 28 von ihnen starben innerhalb von Tagen und Wochen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass insgesamt rund 2200 Arbeiter vorzeitig an Strahlenschäden sterben werden werden.

Die Liquidatoren wurden über die Gefahren der radioaktiven Strahlung nur unzureichend aufgeklärt. Schutzkleidung gab es kaum.

Schutt wegräumen auf dem Dach

Die Strahlung auf dem Dach der Reaktor-Blöcke war nach der Katastrophe war so stark, dass Roboter ihren Dienst versagten. Deshalb schickten die Verantwortlichen Menschen aufs Dach, um verstrahlte Trümmer zurück in die strahlende Ruine zu werfen.

Die Arbeiter durften sich nur 45 Sekunden dort aufhalten - die Strahlendosis war unvorstellbar. Geschützt waren sie nur durch provisorische Bleiwesten.

Doch die lebensgefährliche Arbeit musste getan werden - es drohten weitere Explosionen. Der Fallout hätte weite Teile Mitteleuropas unbewohnbar machen können.

Tunnel gegraben

Bergarbeiter mussten nach der Katastrophe in nur wenigen Wochen Tunnel unter dem Reaktorkern graben. Denn es drohte eine Verseuchung des Grundwassers - mit unabsehbaren Folgen für die gesamte Ukraine. Die Arbeiter schufteten hier ohne Schutz.

Nach Fertigstellung wurden die Gänge mit Beton gefüllt.

So fühlte sich die Arbeit dort an

Die Arbeiter in Tschernobyl spürten die Strahlung: Den Geschmack von Blei auf der Zunge, Herzrasen, nach der Arbeit Kopfschmerzen, Erbrechen, Schwächeanfälle. Viele nahmen massiv an Gewicht ab.

Nach ihrem Einsatz kämpften sie mit den Folgen: Schilddrüsenkrebs, Nervenschädigungen.

Was wurde aus den Liquidatoren? Weiterlesen auf der nächsten Seite.

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Vladimir Barabanov, 64, war Liquidator in Tschernobyl. Er kam kurz nach der Katastrophe und half bei der Dekontamination von Reaktor 3. Er empfindet seinen Einsatz bis heute noch als seine Pflicht.

Jahrelang mussten die Liquidatoren um eine angemessene Entschädigung für ihr Leid kämpfen.

Medien zufolge leben in der Ukraine noch rund 10.000 der Einsatzkräfte, die nach dem Super-GAU am 26. April 1986 am explodierten Reaktor arbeiteten.

Sie sollen monatlich zwischen umgerechnet 150 und 200 Euro erhalten, hieß es.

Zehntausende Helfer in Tschernobyl kamen damals aus Russland. Viele arbeiteten ohne Schutz und starben in kurzer Zeit. Anlässlich des 30. Jahrestags würdigte Russlands Präsident Wladimir Putin ihren Einsatz.

Auch das damals ebenfalls betroffene Weißrussland gedenkt seiner vielen Strahlenopfer. „Der Kampf gegen die schweren Folgen von Tschernobyl bleibt auch nach 30 Jahren eine wichtige Aufgabe des Staates“, sagte Präsident Alexander Lukaschenko in Minsk.

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(mto/dpa)