Bonner Weihnachtsmarkt-Händler„So viel verdiene ich wirklich an der 5-Euro-Wurst“

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Bratwurststand-Betreiber Karl-Heinz Kipp zeigt eine Bratwurst - daran die Kosten, die von den 5 Euro Wurstpreis abgehen.

Bonn  – Beim Schlendern über den Weihnachtsmarkt hört man immer wieder Besucher Sätze sagen wie: „Einen Weihnachtsmarkt-Stand müsste man haben...“ Oder: „Die verdienen ja hier ein Heidengeld.“ Von wegen! 

3 bis 4 Euro für Glühwein, 7,50 Euro für Fish & Chips, 6,50 Euro für Grünkohl mit Mettwurst und für eine Bratwurst verlangen Betreiber heutzutage zwischen 3,50 und 5 Euro – ist das noch normal?

Bonner Weihnachtsmarkt: Wurstbuden-Betreiber erklärt Bratwurst-Preis 

Wir haben beim Bio-Bratwurststand am Bottlerplatz nachgehorcht. Betreiber Karl-Heinz Kipp (21) verkauft eine normale Bratwurst (in Bio-Qualität) für stolze 5 Euro! Davon geht jedoch einiges ab: 

Alles zum Thema Weihnachtsmarkt

  • 0,33 € 7 Prozent MwSt
  • 1,50 € Wurst im Einkauf 
  • 0,50 € Brötchen oder Schälchen 
  • 0,30 € Ketchup/Senf, Serviette 
  • 0,30 € Bio-Zertifikat + Bio-Kontrolle 
  • 1,50 € Strom, Standmiete- und unterhaltung, Personal
  • 0,57€

Pro Wurst verdient der junge Schausteller also 57 Cent! Der Grund sind versteckte Kosten, die Kunden oftmals übersehen. 

Öko-Alarm! So viel „Greta“ steckt im Bonner Weihnachtsmarkt (hier lesen Sie mehr). 

Weihnachtsmarkt-Wucher? Bonner Wurstbuden-Betreiber über versteckte Kosten

„Allein während der Weihnachtsmarkt-Zeit müssen wir vier Mal nach Essen zur Bio-Fleischerei fahren, um neue Wurst einzukaufen“, so Kipp, das kostet unheimlich viel Zeit und natürlich auch Sprit.“

500 Euro gehen zudem jährlich nochmal für ein Bio-Zertifikat und eine Bio-Kontrolle drauf.

Kipp: „Nur Bio-Produkte einkaufen reicht leider nicht, um so einen Stand betreiben zu dürfen. Das Zertifikat und die Kontrolle müssen jedes Jahr erneuert werden und kosten jeweils 250 Euro.“ 

Bonner Wurstbuden-Betreiber: „Geschäft ist vom Wetter abhängig“

An guten Tagen gehen in etwa 150 bis 200 Würste über den Tresen. Das Geschäft sei aber äußerst wetterabhängig, wie auch am Freitagmittag zu spüren ist. Kipp: „Normalerweise wäre jetzt um die Zeit mehr los, aber es nieselt...“