Historikerin klagt anHeftiger Zoff um beliebten Weihnachtsmarkt-Klassiker – „das ist rassistisch“

Besucherinnen und Besucher eines Weihnachtsmarktes laufen durch das Gedränge.

Auf vielen Weihnachtsmärkten in Deutschland wird neben Glühwein auch Lumumba, also Kakao mit Alkohol, verkauft. Doch der Name ist nach Ansicht einiger Menschen problematisch.

„Einen Lumumba, bitte“ - diesen Satz hört man auf Weihnachtsmärkten häufiger. Dahinter steckt ein heißer Kakao mit Schuss. Doch einige Menschen finden die Bezeichnung mehr als problematisch und pochen auf eine Änderung.

von Klara Indernach (KI)

Auf den Weihnachtsmärkten warten auf die Besucherinnen und Besucher neben besinnlicher Atmosphäre auch jede Menge Köstlichkeiten. Unter den Klassikern sind dabei sicherlich gebrannte Mandeln, Glühwein und Lebkuchenherzen ganz weit oben. Doch ein beliebtes Weihnachts-Getränk hat nun eine hitzige Diskussion ausgelöst.

Die Rede ist vom „Lumumba“, also Kakao, der mit einem Schuss Alkohol serviert wird. Denn der Namen ist einigen Menschen ein Dorn im Auge. Sie finden die Bezeichnung rassistisch. Eine Historikerin hat dies nun erneut öffentlich angeklagt.

Lumumba: Heftige Diskussion um Weihnachtsmarkt-Klassiker 

Annalena Schmidt, Historikerin und ehemalige Grünen-Stadträtin, hat auf X (ehemals Twitter) eine brisante Debatte um den hochprozentigen Kakao entfacht. Sie erinnerte in einem Post daran, dass der gleichnamige Politiker Patrice Lumumba eine Schlüsselfigur der afrikanischen Unabhängigkeitsbewegung war und sein Schicksal – er wurde erschossen – nicht in einem Getränkenamen verharmlost werden sollte. RTL.de berichtete über die Debatte.

Alles zum Thema Twitter

Wörtlich heißt es in dem Beitrag: „Da gerade Weihnachtsmärkte starten und Kakao mit Rum als ‚Lumumba‘ verkauft wird: Die Bezeichnung des Getränks ist rassistisch! Patrice Lumumba steht für die Unabhängigkeitsbewegung in Afrika! Er wurde erschossen! Und ihr benennt ‚Kakao mit Schuss‘ nach ihm!“

Hier siehst du den X-Beitrag von Annalena Schmidt:

Und sie scheint mit dieser Meinung nicht allein zu sein. Sie erhielt unter anderem Zustimmung von Simon Inou, ein in Kamerun geborener und in Österreich lebender Journalist und Medienkritiker, der bereits 2011 auf das Problem aufmerksam machte. Tahir Della, Pressesprecher der Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland, bestätigte diese Bedenken im vergangenen Jahr ebenfalls in einem Interview mit dem WDR.

Die Reaktionen unter Schmidts X-Post zeigten ein gespaltenes Bild: Einige waren offenbar ahnungslos und schockiert über den Hintergrund des Getränkenamens und befürworteten eine Umbenennung, während andere die Kritik als „übertrieben“ empfanden. Schließlich bestelle niemand das Getränk mit einem rassistischen Hintergedanken, so das Argument.

Patrice Lumumba war der erste Premierminister der heutigen Demokratischen Republik Kongo und eine wichtige Figur in der afrikanischen Unabhängigkeitsbewegung. 1960 wurde er nach einem Putsch ermordet. Lumumba wurde posthum zu einer Symbolfigur.

Obwohl also viele den Namen des Getränks weiterhin als problematisch ansehen, bleibt eine eindeutige Klärung aus. Für diejenigen, die sich unsicher sind, was sie nun bestellen sollen: Eine einfache „heiße Schokolade mit Schuss“ ist eine neutrale Alternative, die jeder versteht. 

Dieser Text wurde mit Unterstützung Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt und von der Redaktion (Paulina Meissner) bearbeitet und geprüft. Mehr zu unseren Regeln im Umgang mit KI gibt es hier.