Beim 40-jährigen Jubiläum des Volks- und Schützenfestes in Leverkusen-Schlebusch stand Ex-Höhner-Kopf Henning Krautmacher erstmals seit drei Jahren wieder auf der Bühne. Erinnerungen wurden wach.
Drei Jahre nach AbschiedEx-Höhner-Kopf beim Jubiläum zurück auf der Bühne – das steckt dahinter

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Henning Krautmacher bei seinem Auftritt am Samstagabend (21. Juni 2025) beim 40. Volks- und Schützenfest in Leverkusen-Schlebusch.
Doppeltes Jubiläum am Wochenende. In Köln stieg zum zehnten Mal „Jeck im Sunnesching“. Im Leverkusener Stadtteil Schlebusch gab es die 40. Ausgabe des großen Volksfestes. Parallel findet das 607. Schützenfest der St. Sebastianus Schützenbruderschaft statt.
Die Fußgängerzone wurde zudem erstmals zur „Jecken Meile“. In Zusammenarbeit mit dem Festausschuss Leverkusener Karneval präsentieren sich die örtlichen Karnevalsvereine. Auch beim Bühnenprogramm wird es kölsch. Den Abschluss bildet am Sonntagabend Brings.
Henning Krautmacher spielte vor 5000 Gästen im Wuppermannpark
Ein Programmpunkt wurde besonders gespannt erwartet. Einen „Abend mit Henning“ hatte Veranstalter Werner Nolden, der mit den Kölner Lichtern in diesem Jahr ein Comeback feiern wird, für den Samstagabend (21. Juni 2025) angekündigt. Gemeint war Henning Krautmacher, der langjährige Frontmann der Höhner.
Noch bevor der 68-Jährige vor 5000 Menschen auf die Bühne ging, war ihm eine Botschaft im EXPRESS.de-Gespräch ganz wichtig. „Ich habe aufgehört, das ist kein Comeback und keine Konkurrenz zu den Höhnern. Ich mache das aus alter Freundschaft zu Werner Nolden und weil alles, was ich musikalisch auf die Beine gestellt habe, seinen Ursprung in Schlebusch hat.“
Dass 1984 das erste Schlebuscher Sommerfest mit Trödelmarkt und Musik im Wuppermannpark stattgefunden hat, daran hat auch der Sänger großen Anteil. Vor über vier Jahrzehnten jobbte Krautmacher als Student bei Noldens Funkmietwagen-Unternehmen. „Das war quasi der Vorläufer von Uber“, blickt er zurück.
Nachts, wenn wenig zu tun war, hat Krautmacher auf seiner Gitarre musiziert, um die Wartezeit bis zur nächsten Fahrt zu verkürzen. So entstand beispielsweise vor 45 Jahren das Lied „Dat rude Rad vom Bayer“. Als Nolden 1983 den Weihnachtsmarkt in Schlebusch organisierte, spielte auch der Mann mit dem Schnäuzer und seiner Band Uss d’r Lameng dort.

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Unterstützt wurde Henning Krautmacher beim Auftritt vom Klassik-Ensemble „Sound Shape Orchestra Cologne“.
Auf dem Heimweg zum Haus von Mutter Krautmacher kamen beide durch den Wuppermannpark. „Da habe ich gesagt, dass sich so ein Stadtpark mit Platz für 7000 Leute doch perfekt anbietet, um dort auch mal was zu machen“. So begann die Geschichte des Festes, auf dem selbst Herbert Grönemeyer schon aufgetreten ist.
Auch kölsche Größen wie Cat Ballou, Kasalla oder Querbeat spielten schon umsonst und draußen in Schlebusch. „Wir waren da quasi früher mit den Höhnern Steigbügelhalter für andere Gruppen“, erzählt der Sänger. Und es gibt noch mehr Nostalgie. „300 Meter Luftlinie vom Park entfernt bin ich im ‚Klösterchen‘ geboren, ich hab‘ in der Dhünn schwimmen gelernt und im Park gespielt“.

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Mehr als 5000 Menschen tummelten sich am Samstagabend im Wuppermannpark.
Beim Jubiläums-Abend hatte Krautmacher einige musikalische Gäste wie den LivinGospel Choir aus Troisdorf sowie die Band Eldorado mitgebracht. Pianist Simon Bay und das Klassik-Ensemble „Sound Shape Orchestra Cologne“ begleiteten den Sänger bei Titeln wie „Schön dat Du do bes“, dem seiner Frau Anke gewidmeten Song „Unsere Wääch“ und zum Finale auch „Viva Colonia“.

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Auch der LivinGospel Choir aus Troisdorf war zu Gast. Mit dem hat Krautmacher den Song „Weltklasse“ aufgenommen.
„Das war das erste Mal seit drei Jahren, dass ich wieder auf einer Bühne gestanden habe. Es war schön, aber ich brauche das nicht mehr regelmäßig“, sagte der 68-Jährige zu EXPRESS.de. „Ich möchte den Höhnern bei ihrem weiteren Weg nicht in die Quere kommen.“
Eine Gage wollte der Sänger nicht für den Auftritt. Stattdessen kümmert sich Nolden nun um eine Ladung Schweinesteaks. Denn Krautmacher veranstaltet im Sommer erstmals ein Grillfest für das Kölner Lobby-Restaurant LoRe, für das die Höhner 1994 die Schirmherrschaft übernommen haben.