Kölner Kicker (†18) erstochenMordprozess: Jetzt muss sich 17-Jähriger verantworten

Trauerstelle nach Tötungsdelikt an der  Zülpicher Straße

Nach der tödlichen Messerattacke in der Nacht zum 31. Juli 2021 hatten Trauernde am Tatort auf der Zülpicher Straße Kerzen angezündet und Blumen niedergelegt.

Nach der Bluttat auf Kölns Feiermeile ist ein 17-Jähriger wegen Mordes angeklagt worden. Jetzt wurde der Gerichtstermin festgelegt.

von Iris Klingelhöfer (iri)

Die Bluttat im Sommer auf der Zülpicher Straße hat für Fassungslosigkeit gesorgt. Der 18-jähriger Joel wurde niedergestochen und starb wenig später im Krankenhaus. Der gerade mal 17-jährige Tatverdächtige muss sich nun vor dem Landgericht verantworten – wegen Mordes. Der Prozess beginnt am 4. Februar 2022. 

Wie Landgerichtssprecher Jan Orth am Freitag (14. Januar 2022) auf Nachfrage von EXPRESS.de bekannt gab, sind zehn weitere Termine bis festgelegt worden. Am 25. März könnte das Urteil fallen.

Bluttat in Köln: Späteres Opfer (†18) war arg- und wehrlos

Gegen den 17-Jährigen war zunächst wegen Totschlags ermittelt worden. Doch, wie Orth am 15. Dezember 2021 gegenüber EXPRESS.de erklärt hatte, sehen die Ankläger das Mordmerkmal der Heimtücke gegeben. „Der später Geschädigte rechnete nicht mit einem Angriff auf sein Leben“, so Orth. Der 18-Jährige sei arg- und wehrlos gewesen. Als Tatwaffe gilt ein Springmesser. 

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Nach der tödlichen Messerattacke in der Nacht zum 31. Juli 2021 war zunächst ein 16-Jähriger festgenommen worden. Der polizeibekannte Jugendliche erhielt daraufhin in den sozialen Medien Morddrohungen. Doch der dringende Tatverdacht erhärtete sich nicht, so dass er am 6. August aus der U-Haft entlassen wurde.  

Einen Tag später, am 7. August, wurde der nun Angeschuldigte bei seinen Eltern in Nippes festgenommen. Der 17-Jährige ist laut Staatsanwaltschaft der Cousin des 16-Jährigen. 

Köln: Auf Feiermeile kam es zwischen Gruppen zu Auseinandersetzung 

Das spätere Opfer und der mutmaßliche Täter waren in der Sommernacht jeweils mit Freunden auf der Zülpicher Straße in Köln feiern, als es zu einer Auseinandersetzung zwischen Gruppen gekommen sein soll. Dabei wurde der jetzt Angeschuldigte auch verletzt. Laut Landgerichtssprecher Jan Orth soll das spätere Opfer laut Anklage dafür aber nicht verantwortlich gewesen sein. 

Nach Joels Tod legten Trauernde am Tatort Blumen nieder, stellten Fotos auf, zündeten Kerzen an. Der 18-Jährige war ein begeisterter Fußballer, kickte unter anderem bei Fortuna Köln und für den SV Deutz 05. Vermutlich werden viele von ihnen den Prozess gegen Joels mutmaßlichen Mörder verfolgen.