Wie läuft es am 11.11. im Zülpicher Viertel? Eine Anwohnerin der Zülpicher Straße äußert gegenüber EXPRESS.de ihre Ängste.
Wohnt im kritischen BereichKölnerin hat Angst vorm 11.11.

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Rettungskräfte sind am 11. November 2024 auf der Zülpicher Straße unterwegs. Eine Anwohnerin schildert ihre Bedenken.
Aktualisiert
Mit Angst blickt Anwohnerin Anja H. auf den Kölner Sessionsauftakt am 11.11. – sie wohnt zwar nicht direkt auf der Zülpicher Straße, aber in direkter Nachbarschaft zur Partymeile.
Und sie weiß aus den vergangenen Jahren, wie ausufernd die Jecken feiern können.
Zülpi-Anwohnerin hat bereits Angst vor dem 11.11.
Sie wohnt im Erdgeschoss, mit Blick auf die Meister-Gerhard-Straße und befürchtet erneut die Eskalation. Zuletzt wurden direkt bei ihr vor dem Fenster mehrere mobile Toiletten-Häuschen aufgebaut. Das Wohnzimmerfenster habe man an dem Tag nicht öffnen können, erinnert sich H.
„Auf meine Nachfrage hin, erklärte mir die Stadt, dass am 11.11. die Toiletten erstmals auf der anderen Straßenseite aufgestellt werden sollen“, ist H. etwas erleichtert. Allerdings macht sie sich große Sorgen, über die geplanten Absperrungen.
Laut Plan der Stadt wird die Meister-Gerhard-Straße ab 7 Uhr morgens gesperrt. Erst in der Nacht zu Mittwoch (12. November) soll Sperrung zwischen 2 Uhr und 4 Uhr aufgehoben werden.
Die Karte zeigt: Die Meister-Gerhard-Straße liegt genau auf der Grenze und gehört demnach zum kontrollierten Bereich. In der Nachbarschaft befinden sich mehrere Lokalitäten – auch mit Außengastronomie. Hier können also Jecke durchlaufen. Zum Beispiel, um zur Roonstraße oder zur Zülpicher Straße zu kommen.
Zudem befindet sich an der Einmündung zur Dasselstraße eine Unfallhilfestelle. Dort werden auch stark alkoholisierte Menschen behandelt. Quasi ganz in der Nähe der Wohnung von Anja H.

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Gelb markiert den kontrollierten Bereich, wo sich Feiernde am 11.11. im Zülpicher Viertel aufhalten dürfen. Rot kennzeichnet die gesperrten Bereiche. Hier dürfen Feiernde nicht hin.
Einen Vorgeschmack auf Karneval bekam H. bereits in der Nacht zu Sonntag (9. November): „Ab ca. 24 Uhr bis ca. 3.30 Uhr, hielt sich wieder mal eine größere Gruppe junger Männer vor der Tür auf, wodurch es wieder sehr laut war“, so H. Und nicht nur das ...
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„Gegen 3.30 Uhr klingelte es mehrmals bei mir an der Haustür, worauf ich nicht reagierte. Dann hörte ich aber lautes Poltern, Gelächter und Gejohle im Hausflur. Ich schaute durch den Türspion. Die jungen Männer haben wohl bei allen Hausbewohnern geklingelt und irgendjemand hat aufgedrückt, sodass sie in das Haus gelangen konnten. Was sie im Hausflur, außer Lärm, gemacht haben, weiß ich nicht“, schildert H. die Situation.
„Aber natürlich habe ich immer Angst, dass bei einer solchen Aktion, Männer auch in den Hinterhof gelangen könnten, wo ich oft die Fenster geöffnet habe. So könnten sie in meine Wohnung gelangen.“ Und an Karneval sei die Gefahr natürlich noch größer ...

