Die Sicherheit auf Weihnachtsmärkten wird immer teurer und bringt Veranstalter an ihre Grenzen. Erste Märkte in der Region wurden bereits abgesagt. Droht das jetzt auch in Köln?
Kosten-ExplosionDroht das Aus für Kölner Weihnachtsmärkte?
Aktualisiert
Schlechte Nachrichten kurz vor der Adventszeit! Die steigenden Sicherheitskosten fordern erste „Opfer“: Der Weihnachtsmarkt in Overath wurde komplett abgesagt. In Kerpen gibt es nur noch einen abgespeckten „Genussmarkt im Advent“, weil die Ausgaben für die Sicherheit einfach nicht mehr zu stemmen sind.
NRW-Innenminister Herbert Reul sagt dazu: „Ich finde es bedauerlich, wenn Weihnachtsmärkte abgesagt werden, weil es sich wirtschaftlich nicht mehr lohnt“. Er stellt aber auch klar: „Aber die aktuelle Gefahrenlage kann man auch nicht ignorieren. Da dürfen wir keine Kompromisse eingehen.“
Weihnachtsmärkte in Köln: Woher kommt der enorme Kostendruck?
Doch woher kommt dieser enorme Kostendruck? Laut dem Städte- und Gemeindebund sind es vor allem „abstrakte Gefahren“ und ein gestiegenes Sicherheitsbedürfnis bei den Menschen, das die Auflagen verschärft. Gerade nach dem schrecklichen Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt 2024 ist die Sorge groß.
Über die genauen Maßnahmen entscheiden Veranstalter und Veranstalterinnen, Kommunen und die Polizei vor Ort. Eine Patentlösung gibt es nicht. Aber der Trend ist klar: mehr Personal, mehr Barrieren, mehr Kosten. Doch niemand will, dass sich unsere Innenstädte „in hermetisch abgeriegelte Festungen verwandeln“, warnt der Städte- und Gemeindebund NRW.
Auch in Köln wird kräftig in die Sicherheit investiert. Schon seit Juni 2024 setzt die Stadt auf technische Überfahrsperren. Und das hat seinen Preis: Die Kosten dafür klettern von rund 920.000 Euro im Jahr 2024 auf knapp 1,1 Millionen Euro für 2025, listet der „Kölner Stadt-Anzeiger“ auf.
Für die Besucher und Besucherinnen bedeutet das: Es wird eine zusätzliche Terrorsperre am Dom-Weihnachtsmarkt geben, und auch der neue Markt am Friesenplatz wird massiv gegen unbefugtes Befahren gesichert.
Droht uns also ein Massensterben der Weihnachtsmärkte? Der Städte- und Gemeindebund NRW gibt vorerst Entwarnung. Bisher seien Absagen Einzelfälle. Doch die Sorge bleibt, dass der finanzielle Druck vor allem auf ehrenamtlich Engagierte zu groß wird.
Am Ende bleibt es eine Abwägung, wie Innenminister Reul betont: „Wir wollen sicher sein und uns sicher fühlen. Die Vorkehrungen dazu machen niemandem Spaß“, aber es gehe darum, dass die Menschen unbeschadet wieder nach Hause gehen können. (red)
