Waren Sie auch dabei?Space Shuttle „Enterprise“ landet in Köln-Bonn

Gelandet und gleich bestaunt: Die Raumfähre „Enterprise“, huckepack auf einer Boeing 747.

Gelandet und gleich bestaunt: Die Raumfähre „Enterprise“, huckepack auf einer Boeing 747.

Köln – „Der Weltraum – unendliche Weiten“: Die „Enterprise“, das Raumschiff von Captain Kirk und Spock, ist derzeit wieder in aller Munde – dem neuen Star-Trek-Film „Into Darkness“ sei Dank. Vor dreißig Jahren löste das gleichnamige Space Shuttle in Köln eine wahre Völkerwanderung aus!

Wir schreiben das Jahr 1983. Der 20. Mai, ein grauer, verregneter Samstag, beginnt mit einem Verkehrschaos rund um den Flughafen. Kein Wunder: Am Nachmittag fliegt die Raumfähre „Enterprise“, festgeschnallt auf dem Rücken einer Boeing 747, ein.

Sie kommt vom Luftwaffenstützpunkt Edwards bei Los Angeles, Kalifornien. Köln ist erste Station auf ihrer Europareise, danach geht’s nach Paris.

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Kurz nach 16.30 Uhr brandet in Köln riesiger Jubel auf: Am Himmel ist die Boeing mit ihrer Huckepack-Fracht erstmals auszumachen. Von Belgien kommend schwebt der „größte Doppeldecker der Welt“ über Niehl. Dann geht es am Dom vorbei über den Rhein.

Bevor die Boeing endlich landet, zieht sie eine zweite weite Schleife über der Stadt. Um 16.59 Uhr setzt das Flugzeug samt Raumfähre – zusammen 350 Tonnen schwer – mit qualmenden Reifen auf. Vorsichtig rollen 747 und Raumfähre auf die Parkposition „C“.

Die „Enterprise“ ist die erste flugfähige Raumfähre – weltraumfähig ist sie noch nicht. Auf sie folgen, voll funktionsfähig, „Challenger“, „Discovery“, „Atlantis“ und die „Endeavour“.

In Köln sind die Menschen begeistert vom Besuch der „Enterprise“: Mehr als 300.000 strömen Pfingsten zum Flughafen, um die Raumfähre von außen zu bestaunen.

Der damalige Bundesforschungsminister Heinz Riesenhuber eilt gleich nach der Landung zum Space-Shuttle, begrüßt Hans Mark, Vize-Chef der US-Raumfahrtsbehörde NASA. Für ihn ist der „Enterprise-Besuch „eine besondere Anerkennung der erfolgreichen Zusammenarbeit Deutschlands und der USA in der Weltraumforschung“ – an der wir bis heute als Mitglied der Europäischen Weltraumorganisation ESA beteiligt sind.