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Vorsicht, Betrugs-FalleKölner perfide mit SMS abgezockt

Das Foto zeigt eine SMS (Symbolfoto). Die Polizei warnt vor Köder-SMS.

Das Foto zeigt eine SMS (Symbolfoto). Die Polizei warnt vor Köder-SMS.

Bis zu 450 Euro am Tag, und das vom Sofa aus? Was für einen Kölner wie ein Traumjob klang, ist in Wahrheit eine perfide Betrugsmasche, vor der die Polizei jetzt eindringlich warnt.

Alles begann mit einer SMS, die kurz vor Feierabend auf dem Handy von Florian Ohmes (42, Name geändert) landete.

Eine gewisse „Emily“, angeblich von der Job-Börse Stepstone, machte ihm ein verlockendes Angebot: Er solle als einer von vielen Produkttesterinnen und Produkttestern dabei sein.

Polizei nennt das Phänomen „Task Scam“

Die Konditionen klangen zu gut, um wahr zu sein: Neue Produkte testen und bewerten, nur 60 bis 90 Minuten Arbeit am Tag, alles bequem von zu Hause aus. Die Krönung des Ganzen: ein versprochener Lohn von 80 bis 450 Euro – täglich! Über den Fall berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Doch spätestens als die SMS von einer Nummer mit philippinischer Vorwahl kam und der Lohn noch am selben Tag ausgezahlt werden sollte, war dem Kölner klar: Hier stimmt was nicht. „Da war mir natürlich klar, dass das Fake ist“, erzählt Ohmes. Denn hinter „Emily“ und dem angeblichen Job-Angebot steckt in Wahrheit eine fiese Betrugsmasche.

Die Polizei nennt das Phänomen „Task Scam“ (Betrug mit Aufträgen) und warnt: Immer mehr Menschen in NRW fallen auf die Masche herein. Die Täterinnen und Täter gehen dabei besonders perfide vor und nutzen gezielt Tricks, die man sonst nur aus Videospielen kennt.

Betrüger wenden Methoden aus der Gamingwelt an, um ihre Opfer zu ködern.

Betrüger wenden Methoden aus der Gamingwelt an, um ihre Opfer zu ködern.

Auch in Köln ist die Masche angekommen. Ziel ist es, die Opfer emotional zu fesseln und sie süchtig zu machen, wie eine Untersuchung des Softwaredienstleisters Trend Micro zeigt. Die Betrügerinnen und Betrüger bauen Vertrauen auf und lassen alles wie ein Spiel aussehen.

Wer auf die Köder-SMS antwortet, landet oft in einer WhatsApp-Gruppe mit Dutzenden anderen potenziellen Opfern. Zuerst gibt es einfache Aufgaben wie das Liken von Social-Media-Seiten. Für jede Aufgabe gibt es kleine „Belohnungen“ auf ein virtuelles Konto.

Doch dann wird es teuer! Um weitere, lukrativere Aufgabenpakete „freizuschalten“, müssen die Opfer plötzlich Geld einzahlen. Zuerst kleine Beträge, dann immer mehr. Wer nicht mitmacht, verliert seinen gesamten „erspielten“ Fortschritt und das virtuelle Guthaben.

Durch den Druck in der Gruppe und die Gier nach den angeblich hohen Provisionen machen viele weiter – und zahlen immer mehr. Das Geld sehen sie aber nie wieder. Die fiesen Zocker, die vermutlich aus Südostasien operieren, zahlen keinen Cent aus.

Die Polizei rät deshalb dringend: Ignorieren und löschen Sie solche SMS! Gehen Sie niemals in Vorkasse, um Geld zu verdienen. Und ganz wichtig: „Nehmen Sie keine Jobs per Messengerdienst oder SMS an.“ (red)