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Diebe ohne SkrupelKölner: „Gebt meinen Rollstuhl zurück“

Ein Mann im Rollstuhl (Handbike) steht am Rheinufer in Köln

Daniel Mauell wurde der Spezialrollstuhl gestohlen.

Ein Ehepaar aus Köln-Lindenthal ist von Einbrechern heimgesucht worden – die Täter hatten keine Skrupel, den Rollstuhl von Daniel Mauell mitzunehmen. Ein Appell an die Diebe soll helfen. 

Für Daniel Mauell (37) ist sein Rollstuhl nicht nur ein notwendiges, unverzichtbares technisches Hilfsmittel – „für ihn ist er ein Lebenselixier“ sagt seine Frau Andrea.

Das Ehepaar, das in Lindenthal lebt, ist fassungslos. Diebe haben Daniels Rollstuhl gestohlen. Für die beiden eine „bodenlose, skrupellose Tat“.

Der oder die Täter hätten sich – wahrscheinlich durch Missbrauch eines Notknopfes – Zugang zum Fahrradkeller verschafft. Mit einem zweiten Rollstuhl, den er in der Wohnung benutzt, fuhr Daniel bisher immer runter in den Keller, um dort in den Straßenrollstuhl umzusteigen.

Neben dem Spezial-Rollstuhl sind auch eine Heckbox ihres Autos und ein Dachgepäckträger der Familie weg. Die Polizei sei vor Ort gewesen, habe sich den Tatort angeschaut und ihre Strafanzeige aufgenommen, erzählt Andrea Mauell. Es sei eine Gemeinheit. An die Täter appelliert das Ehepaar: „Bitte gebt den Rollstuhl zurück!“

Ein Mann mit Kind im Rollstuhl auf einem Bauernhof

Daniel bei einem der vielen Ausflüge, die er in den vergangenen Jahren mit seinem Sohn Hannes unternahm – hier zu einem Bauernhof.

Der ist eine Spezialanfertigung der Firma Sopur. Als vor vier Jahren ihr Sohn Hannes geboren wurde, fertigten befreundete Handwerker einer Metallbaufirma außerdem einen Adapter für den Rollstuhl, an dem ein Maxicosi für das Baby befestigt werden konnte. Außerdem kann ein Handbike angebracht werden und auch ein Fahrradanhänger – bei jeder Gelegenheit unternahm die kleine Familie so Ausflüge mit dem Filius.

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Jetzt muss Daniel Mauell, der einen Bürojob als Verwaltungsangestellter in Ehrenfeld hat, mit einem ungewohnten und längst nicht so flexiblen Ersatzrolli klarkommen. Sollte der Rollstuhl nicht wieder auftauchen, hofft das Ehepaar, von der Krankenkasse einen gleichwertigen Ersatz zu bekommen.

Daniel ist durch eine neurologische Erkrankung seit seinem 22. Lebensjahr auf einen Rollstuhl angewiesen. Als Kind hatte der in Longerich aufgewachsene Kölner noch im Handballverein gespielt: „Später wurden die ersten Symptome sichtbar, weil ich nicht so gut balancieren konnte wie andere.“